Die "Klimahysterie" ist sicher ein bisschen spät dran. Aber so ist das in einer Demokratie. Da muss erst der Kittel buchstäblich brennen, bis vielleicht etwas passiert. Spät muss jedoch nicht zwingend zu spät bedeuten. Und auch Politiker, die "an der Macht gekostet haben" müssen nicht zwingend korrupte Idioten sein, auch wenn sie für Trauzeugen in einem Dreiergremium entgegen der Compliance-Regeln die Hand gehoben hatten (es hätten bei drei Personen auch die beiden anderen ausgereicht - es war einstimmig zugestimmt worden- das nur nebenbei).
Ich halte viel von Beurteilung von Leistungen für die Zukunft unseres Landes: Gebäudeenergiegesetz ist sicher eines, dass sofort und dauerhaft dem Klimawandel entgegenwirken könnte. Dazu kommt noch der volkswirtschaftliche Vorteil durch die wegfallenden, inzwischen extrem teuren Importe von russischem, arabischem oder amerikanischem Öl bzw. Fracking- Gas.
Dass dabei Parteien dagegen sind, weil angeblich alles viel zu teuer sei (nach 14-16 Jahren verdienen die WP echtes Geld für ihre Verwender), ist ihr gutes Recht, aber eben nicht zielführend. Dieses "Dagegen" arbeitet letztlich für die Interessen der ausländischen Öl- und Gaslieferanten. Ob das dahintersteht, weiß ich nicht.
Um diese im demokratischen Umfeld wichtigen Entscheidungen geht es doch vor allem. Eben nicht um Machterhalt um des Machterhaltes willen. Die wollen wirklich was machen- d. h. Politik umsetzen, wie sie als Wählerauftrag verstanden wird.
Das gilt für alle Parteien. Natürlich gibt es dabei auch immer wieder Leute, deren Charakter nicht immer so beschaffen ist, wie sich das die Wähler wünschen. Das ist aber auch nicht verwunderlich, spiegeln sich bei den Parteien ja letztlich die Zusammensetzung der gesamten Bevölkerung wieder.
Deshalb jetzt alle Menschen, insbesondere Politiker über einen Leisten zu scheren, als wären alle Politiker nur daran interessiert, ihre persönlichen (auch finanziellen) Schäfchen ins Trockene zu bringen, würden sich einen Dreck um ihre als Wählerauftrag verstandene Arbeiten kümmern ist sicher in dieser Pauschalität falsch. Dabei ist es egal, wie oft das medial rauf- und runtergebetet wird.
Schade, dass solche Eindrücke, die letztlich Demokratieverdrossenheit produziert, immer wieder medial hochgezogen werden.
Da innerhalb der privaten Medien (siehe Döpfner - Mailaffaire "wie können wir die FDP unterstützen?") sehe ich eher die Möglichkeit von echter Korruption. Auch Journalisten wollen gut leben und ab einer bestimmten Stellung in den Medienhäusern ihre Macht ausüben. Sie sind entgegen den Politikern keinen Parteigremien, keinem Wähler, keinem Parlament verpflichtet, sondern können ihre mediale Macht dahin lenken, wo ihnen persönlich die besten persönlichen Vorteile winken. Wer wollte sie denn daran hindern?
Die Posten in den privaten Medien werden eben nicht von Gremien vorgenommen, in denen alle gesellschaftlich relevanten Gruppen vertreten sind und Einfluss nehmen können. Hierin sehe ich das große Problem unserer westlichen Demokratien, eher nicht in den Politikern selbst - wie es gerade von diesen privat organisierten, nur mit sehr viel Geld erscheinen könnenden Medien suggeriert wird.
Dazu kommen in den letzten Jahren die asozialen Medien, die ebenfalls ihren Teil zur Demokratieverdrossenheit beitragen.
Ob Elektroautos Quatsch sind oder nicht, kann man sicher diskutieren. Der Umstieg von 40.000.000 Autos mit Zerknalltreibling auf Fahrrad und Streikbahn (womit ich nichts gegen Streiks gesagt haben will") ist dann nur mit dem fast völligen Verlust an individueller Mobilität in unermesslicher Größenordnung verbunden nebst Abbruch der Wertschöpfung durch die Firmen in Deutschland, weshalb ich dieser Position nicht zustimmen würde, denn das hätte massive soziale Folgen bis hin zum Verlust von Sicherheit innerhalb der ganzen Bevölkerung.
Soviel für den Moment - ich weiß, schnell hingeschriebene "Alle Politiker sind doof und nur am eigene Vorteil interessiert"-Aussagen sind nicht so leicht und in der selben Kürze zu widerlegen, wenn ein Klima geschaffen wurde, in dem diese Position allgemein so wahrgenommen wird. Unabhängig davon, welchen Wahrheitsgehalt diese Aussagen haben, oder eben nicht.