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Christian Schmidt stimmte - unabgesprochen - für Glyphosat-Verlängerung

Erstellt 27.11.2017, von kilian. Kategorie: News & Aktuelles. 9 Antworten.

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Benutzerbild von kilian
Themen-Startervegan7.371 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
Christian Schmidt stimmte - unabgesprochen - für Glyphosat-Verlängerung
27.11.2017
Hallo,
dass die Zulassung für Glyphosat in der EU verlängert wurde, ist schon an sich zum Kopfschütteln. Ein "wahrscheinlich krebserregendes" Pestizid wird also noch 5 weitere Jahre zugelassen!

Doch das "Ja" für Deutschland, seitens Agrarminister Christian Schmidt, erfolgte offenbar entgegen den Vereinbarungen der (derzeit geschäftsführenden) Bundesregierung.

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/zustimmung-erfolgte-gegen-den-willen-von-barbara-hendricks-15313016.html

Hier ein Statement von Ministerin Hendricks: https://www.bmub.bund.de/rede/statement-von-dr-barbara-hendricks-zur-wiederzulassung-von-glyphosat/

Wirklich erschreckend, finde ich!
Wie denkt Ihr dazu?

Viele Grüße

Kilian

1x bearbeitet

Benutzerbild von Sunjo
vegan2.968 PostsweiblichLinzLevel 4Supporter
28.11.2017
Ich denke, so grundsätzlich wird es Zeit, dass der Bundeswurstminister mal zur Rechenschaft gezogen wird. Sofortige Amtsenthebung ohne Ansprüche auf weitere Bezüge wäre das Mindeste. Wird aber natürlich nicht passieren.

Zum Thema Glyphosat bin ich zwiegespalten, weil wir meines Wissens in der konventionellen Landwirtschaft keine bessere Alternative haben (die anderen Gifte sind entweder wesentlich schlechter erforscht, oder schon nach jetzigem Wissensstand gefährlicher). Und für eine Umstellung auf biologische Landwirtschaft in ganz Deutschland/Europa müsste man diese Umstellung erst einmal einleiten (ist bisher nicht passiert und würde auch ein massives Umdenken in der gesamten Bevölkerung erfordern) und dann dafür eine gewisse Übergangsfrist einplanen. Ich hab keine Ahnung, ob dafür die fünf Jahre ausreichen würden, wenn man sich ein bisschen Mühe gäbe.

Benutzerbild von Ejala
vegan475 PostsweiblichBayernLevel 2
28.11.2017
Moin!
Ich hab gestern im Radio einen Beitrag gehört, in dem ein Bauer gesagt hat, dass es absolut möglich ist - auch ohne den Zusatz "Biolandwirtschaft" - auf Glyphosat zu verzichten. Er selbst spritzt das schon lange nicht mehr vor der Saat auf die Felder, sondern macht das so, wie man das schon früher - vor Glyphosat - gemacht hat: er pflügt das Unkraut unter. Es ist halt ein Mehraufwand und man braucht natürlich das entsprechende Gerät dafür, aber es ist auch kein Hexenwerk. Nur wer halt schnell und billig produzieren möchte, der nimmt die Giftspritze.
So zumindest dieser Landwirt in dem Radiobeitrag.
Fand ich gut.
Wenn also schon die EU nicht in der Lage ist, Verantwortung zu zeigen, vielleicht kommen ja noch mehr Landwirte auf die Idee...
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt...
Liebe Grüße
Moni

Kein Benutzerbild
23 PostsLevel 2
28.11.2017
Ich finde es auch ganz schlimm, dass dieser Mist, der ja erwiesenermaßen Krebs auslösen kann, für weitere Jahre zugelassen wurde... zumal der "Vogel" auch noch im Alleingang gehandelt hat um der SPD eines auszuwischen... für mich ganz klar, Amt entheben, Bezüge und Rente streichen und ausbürgern nach Brüssel, dort scheint er sich ja wohl zu fühlen.

Zumal ich den deutschen Standpunkt sowieso nicht verstehe, ich habe gestern erst gelesen, wenn die Glyphosat verbieten bzw. einschränken würden, wäre das für Bayer und BASF von großem Vorteil, weil die nämlich auch Pesdiziede vertreiben aber eben kein Glyphosat oder nur in geringen Mengen, das ging nicht im Detail hervor. Der Herr Schmidt hätte im besten Fall auch noch ein paar Arbeitsplätze an Land ziehen können... aber gut was soll man sagen, guckt euch diesen Vogal mal an, sein hinterfo....ges Lächeln sagt doch eigentlich alles. Und weil er im nächsten Jahr höchstwahrscheinlich in Vergessenheit geraten wäre (er hat ja sonst nicht viel gemacht in seiner Amtszeit) hat er nun die große Ego-Keule geschwungen.

Aber um einiges schlimmer finde ich, dass der damit durch kommt. Wieso kann die Merkel jetzt nicht sagen, sorry liebe EU der Schmidt war noch nicht ganz nüchtern als er ja gesagt hat, wir revidieren das jetzt. Wieso kann so jemand im Alleingang entscheiden ob das Zeugs zugelassen wird oder nicht und wieso kann man ihn dafür nicht belangen? Müssen wir Bürger erst dagegen klagen? Warum lassen sie nicht Wissenschaftler und Bauern darüber entscheiden bzw. die EU-Bürger die den Fraß essen müssen?


So langsam aber sicher wird einem klar in welchem Land wir mittlerweile leben, mit dem guten alten Deutschland hat das hier nichts mehr zu tun, leider.

Grüße

Benutzerbild von flo
1.700 PostsLevel 3
28.11.2017
Hey

ich find das für eine Demokratie voll daneben!
Der Mister wurde doch gar nicht gewählt und wir können als Volk gar nix dagegen machen. Selbst wenn der zurück treten muss dann kriegt er halt nen Job bei so nem Chemie konzern.

Das ist doch nicht Demokratie also "macht vom volk". Der tut was er will! :wtf:

Zum Glück gibt es auch noch vernünftige Leute die das kritisieren. Die Hendricks find ich grad super!

LG
FLO

Benutzerbild von Xuyadra
102 PostsLevel 2
29.11.2017
Ich habe von dieser Person nichts anderes erwartet.
Viel mehr kann ich da wohl nicht sagen, ohne meine gute Kinderstube zu verlieren.


Sicher gibt es im Hintertürchen noch zig andere Mittel die genauso, oder wesentlich schädlicher sind, aber die Tatsache allein das man dieses Kontroverse Gift weiter zulässt ist für mich nicht nachvollziehbar.

Gifte sind einfach bequem, sicherlich Wirtschaftlicher, einfacher, aber warum muss es immer zu lasten der Verbraucher sein.
Ich würde wenigsten für eine Kennzeichnungspflicht Appellieren, Giftacker Anbau.

Kein Benutzerbild
Unbekannt
30.11.2017
Dem Herrn Schmidt weht ein ziemlich rauher Wind seitens der Bevölkerung entgegen.
Es wurden auch einige Petitionen gestartet, die seinen Rücktritt fordern, die könnt ihr unterzeichnen.
Ich finde wir sollten alle ein Zeichen setzen - wir werden keine Alleingänge einfach so hin nehmen.

Die Kennzeichnungspflicht "angebaut auf Giftacker" erübrigt sich ja eigentlich, da nur ökologische(bio) Betriebe auf Spritzmittel verzichten.
Selbst wenn der Acker nicht mit Glyphosat vorbereitet wird, wird spätestens während des Wachstums dann noch frisch und fröhlich ein wohlschmeckendes Insektizid-Fungizid-Pestizid-wasauchimmer-Gemisch verspritzt, auf das auch die nützlichen Insekten krepieren und wir schleichend mit.

2x bearbeitet

Benutzerbild von Bergbauer
21 PostsLevel 2
20.12.2018
Was mich in dem Zusammenhang aufregt, ist die mangelnde Bereitschaft der deutschen Landwirte auf Glyphosat zu verzichten.


http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/glyphosat-2017-wurden-in-deutschland-4700-tonnen-verkauft-a-1228764.html

Der Verbrauch ist von 2016 von 3800 Tonnen auf 4.700 Tonnen in 2017 gestiegen. Und an dieser Stelle verstehe ich nicht, warum Konsumenten sich nicht weiter auf Bio konzentrieren, sondern den angebotenen Mist wählen.

Benutzerbild von Vegbudsd
vegan2.997 Postsmännlich35708 HaigerLevel 3Supporter
21.12.2018
Immerhin gibt es gemäß Foodwatch eine deutliche Steigerung des Verbrauchs an Bioerzeugnissen.

https://www.foodwatch.org/de/informieren/bio-lebensmittel/mehr-zum-thema/zahlen-daten-fakten/

Dass die Mehrheit der Menschen sich für solche Themen nur unterentwickelt interessiert ist die Grundlage, auf der diese altbekannten Geschäftsmodelle wie tierproduktbasierte Lebensweise und Einsatz von Gift und Antibiotika in der Landwirtschaft funktionieren.

Es wird zwar langsam immer besser, aber viel zu langsam.

Benutzerbild von METTA
vegan4.890 Postsweiblich ObertshausenLevel 4Supporter
21.12.2018
Habe gestern " Die Anstalt" im ZDF gesehen, da ging es auch um Ernährung , Glyphosat etc. Sehr empfehlenswert- auch für Frau Julia Glöckner- besonders was den Chef des Bauernverbandes angeht.
Wo der überall seine Finger drin hat ist echt zum K..... :evil:
Schaut mal rein, wenn Ihr Zeit habt.!

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