Oha marku. Ertmal willkommen hier!
Deine Geschichte kenne ich nur zu gut. Bei mir war es aber wirklich absolut EXAKT wie bei dir. Nur mit dem Unterschied, dass ich schon seit 15 Jahren mit meiner Frau verheiratet war und drei Kinder mit ihr hatte

.
Sie sagte mir damals auch, ich soll wieder "normal" werden und hat täglich mehrmals mit mir gestritten. Sie war ebenso total geschockt. "
Veganer sind totale Spinner" war so ihre Kernaussage

. Auslöser waren, wie bei dir auch, so Kleinigkeiten wie die Hafermilch statt der normalen und dass ich für mich ab da öfter selbst kochen wollte. Es gibt bei uns zwar schon relativ selten Fleisch, aber Milchspeißen oder Eierspeißen schon fast täglich. Nudeln, Pfannkuchen, usw.
Es ging letztlich soweit, dass wir ein paar mal bei der Paarberatung waren, was aber auch nicht viel brachte. Die ersten Monate blieb ich ziemlich eisern, was weder für mich noch für unsere Kinder einfach waren. Letztendlich schnallte meine Frau wohl, dass es mir ziemlich ernst ist und ging von ihrem "
ich werde den Veganismus nie akzeptieren!"-Standpunkt weg und wollte mit mir einen Waffenstillstand schließen. Dem Frieden Willen willigte ich schließlich ein. Die Abmachung beiinhaltet, dass ich bei Restaurantbesuchen und selbstgebackenem Kuchen am Wochenende zumindest vegetarisch esse.
Damit kann ich derweil leben und hoffe einfach, dass die Zeit was ändert. Immerhin hat sich meine Frau auch schon daran gewöhnt und auch an sich etwas geändert, was mich total überrascht hat! Anfangs ließ sie mich alleine an der Kasse stehen wenn ich was veganes auf dem Band hatte. Inzwischen bringt sie mir sogar meine Hafermilch vom Einkaufen mit. Sie verwendet jetzt auch nicht mehr die "Billigeier" sondern kauft "Freilandeier". Ich weiß, nicht viel besser, aber immerhin ein kleiner Schritt. Die abfälligen Kommentare gibt es auch nicht mehr
Soviel zu mir, aber nun zu dir:
Was ist denn für ihn so schlimm wenn du vegan bist? So wie ich dich verstanden habe zwängst du ihm nichts auf. Es hätte quasi 0,0% Einfluß auf seine Lebensqualität - richtig? Vielleicht weiß er irgendwo schon, dass Veganismus eigentlich besser ist und du hältst ihm den Spiegel quasi bei jeder Mahlzeit vor - auch ohne etwas zu sagen. Spock hat das schon völlig richtig dargestellt.
Da hilft nur ein offenes Gespräch mit deinem Freund in dem er dir bitte sachlich und offen erklären soll, was ihn daran stört bzw. wo es denn überhaupt Einfluß auf ihn hätte. Erklär ihm, was momentan in dir vorgeht. Das es dich nach alldem was du die letzten Monate erfahren hast fertig macht wenn du an die armen Tiere denkst und du kein Teil dieses Systems mehr sein möchtest. Es gibt auch unzählig viele Argumente die nicht ethisch sind. Klimakrise, Herzinfarktrisiko, und und und.
Du solltest erst mal dieses Gespräch führen und damit die Wogen ein wenig glätten. Sonst wird es nahezug täglich Knatsch geben. Du kannst dich ja auch darauf einigen, dass du langsam auf vegan über gehst. Du musst auch nicht die eiserne Veganerin werden. Ausnahmen sind okay, wenn sie für dich okay sind. Keiner von uns wird dich dann "heimsuchen" und dein Haus mit Eiersatz bewerfen

. Du wirst auf der anderen Seite auch von niemandem eine "Veganer des Jahres" Medaille bekommen. Von daher, mach womit du dich wohlfühlst.
Wenn die ersten Wogen geglättet sind lässt du die Zeit einfach für dich arbeiten. So wie oben schon geschrieben habe, wird er sich vermutlich damit arrangieren und bestenfalls sogar etwas an sich ändern wenn er merkt, dass Veganer doch keine Spinner sind

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Und wenn nicht, dann kann es ihm mit der Liebe nicht so ernst sein. Denn dein Körper ist dein Tempel und da hast ausnahmslos nur du etwas mitzuschnabeln. Und wenn du etwas auf keinen Fall möchtest, dein Partner das aber von dir verlangt, dann hört der Spaß auf.
Wenn du Argumentationshilfe suchst guck doch mal bei Youtube ein paar Videos von "vegan auf den punkt" an:
https://www.youtube.com/channel/UCHwZu-zfRpib8LhgqeCaOEw/videos . Der Hammer wie der junge Hupfer jedes Gegenargument kontert.