Themen-Starter89 PostsmännlichGreiveldange Level 2
Felder düngen26.11.2019Hallo Ihr Lieben,
Und wieder einmal, bin ich bei einem Gespräch über Ernährung ohne Tierleid auf den falschen Fuß erwischt worden. Die Aussage war in etwa: „Mal angenommen, niemand isst mehr Fleisch und es wird somit auch kein Vieh mehr gehalten, das Mist und Gülle macht. Wie werden unsere Felder gedüngt?“
Tja, da wusste ich auch keine Antwort, was ich auch zugegeben hab. Die Sache mit der momentanen Überdüngung habe ich für mich behalten, denn es wäre nicht stimmig gewesen.
Aber die Frage finde ich trotzdem irgendwie berechtigt.
Sonnige Grüße,
Ivo
vegan1.786 PostsmännlichRom des NordensLevel 4
26.11.2019Hallo Ivo,
Da könnte jetzt ein Landwirt nützlich sein der Ahnung hat von rein biologischem Ackerbau.
Aber ich habe ja auch noch die Zeit mit erlebt als nicht oder nur spärlich gedüngt wurde. Vor allem hat man in Fruchtfolge Ackerbau betrieben, also z.B. Hafer, dann Kartoffeln, dann Weizen, danach Runkelrüben usw. Es wurde auch Klee gesät, nach dem Abernten wurde umgepflügt und das hat den Boden dann mit Stickstoff versorgt. Ebenso wurden nach der Rübenernte die übrigen Blätter untergepflügt und haben als Dünger geholfen. Heute gibt es auch anderes wie Pacelia, welcher sogar auch in Hausgärten als Gründünger aus gesät wird. Heute gibt es leider viele Monokulturen über Jahre - nur Raps, nur Mais, nur Getreide, usw.
Haben wir denn keinen Landwirt hier ? Wenn ja, bitte melden !!!
27.11.2019Ich denke schon, dass das möglich ist. Gründüngung, Fruchtfolge usw. Der Peta-Artikel bietet da einen sehr guten Überblick. Allerdings muss sich dafür einiges ändern, sowohl an der Einstellung der Landwirte, als auch an der Einstellung der Verbraucher. "So wie bisher" würde es ohne tierische Düngung natürlich nicht weitergehen können. Das ist klar. Ich denke beinahe, Ivo, dass Leute wie Deine Gesprächspartner entweder keine Ahnung haben, sie nur auf maximalen Profit aus sind, oder eben aus anderen Gründen wollen, dass es "so wie bisher weitergeht". Man muss das, was aus der Erde und von den Bäumen und Sträuchern kommt, auch (wieder) wertschätzen, und das kostet den Produzenten und den Konsumenten auch was.
vegan5.204 Postsweiblich ObertshausenLevel 4
27.11.2019Wenn man dann noch bedenkt, dass die Gülle auf den pflanzlichen Lebensmitteln der konventionellen- aber vielleicht auch Biobauern, das weiß ich nicht- auch Bakterien übertragen kann, die multiresistent sind, ist das eigentlich schon unverantwortlich soviel Gülle auf die Felder zu bringen.
Man könnte ihnen also auch antworten:" Gut wenn kein Vieh mehr Gülle macht, dann werden auch keine multiresistenten Keime mehr auf unsere Nahrung verstreut und wir nicht mehr vergiftet .Denn durch die übermäßige Antibiotikavergabe an die Tiere wird es irgendwann kein Antibiotika geben das hilft."
vegan7.720 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
27.11.2019Dünger ist kein Rohstoff, der "einfach da" ist. Es sind die "Reste" der Futtermittel, die von den Tieren wieder ausgeschieden werden.
Wenn das Futtermittel sind, die mit synthetischen Düngemitteln angebaut wurden, stellt sich die Frage, ob die direkte Einbringung in den Lebensmittel-Anbau nicht effizienter wäre.
Wenn in einer Kreislauf-Wirtschaft Futtermittel auf eigenen Flächen entnommen werden, bringt die Gülle diese "Schulden" nur zurück. So mein derzeitiger Stand.
Ich bin aber an einem Thema, das das Ganze besser erläutert. Warte noch auf ein paar Faktenchecks durch Experten.
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