30.08.2019Ich denke sowieso, dass das jeder für sich entscheiden musst, wo er kauft und wen er damit direkt oder indirekt unterstützt. Wenn ich die Angestellte in einem bekannten deutschen Discountermarkt sehe, die gleichzeitig Waren einräumen, Warenpaletten durch die Gegend schieben und die Kasse im Auge behalten muss, weil sie die EINZIGE (!) Mitarbeiterin ist, die im Dienst ist (und das zu einem Stundenlohn, der dem sogenannten "Mindestlohn" hohnspricht!), frage ich mich, ob das sozialer ist? Ich versuche zwar auch, meine Einkäufe an den sozialen Bedingungen zu orientieren, unter denen Mitarbeiter arbeiten, und ich finde es toll, wenn andere das auch machen. Aber wenn ich 100% Tierschutz und 100% Menschenschutz will, muss ich (wie Kilian schon schrieb) verhungern.
vegetarisch36 Postsmännlich95444 BayreuthLevel 2
03.09.2019Oha, ich hatte keine Ahnung, welche Wellen diese Gruppe schlägt. In nicht-veganen Kreisen ist die eher unbekannt.
Meines Wissens hatte ich das Thema der sozialen Ausnutzung gar nicht angesprochen. Die Ausbeutung der Mitarbeiter ist nur das Motiv, die dafür eingesetzte Manipulation ist das Hauptproblem und das mißbrauchte Werkzeug ist die Bibel. Klar beuten auch andere Unternehmen aus. Wer eine Arbeitsstelle annimmt, wird sich allerdings vorher nach der Bezahlung erkundigen. Er trifft eine bewußte Entscheidung. Außerdem kann er jederzeit kündigen und woanders arbeiten, sofern er ein besseres Angebot findet.
Bei der Entscheidung für eine religiöse Gruppe läuft das jedoch ganz anders und hat mit rationalen Gründen gar nichts zu tun. Hier ist mehr zu verlieren als nur Geld. Manch einer, der sie verläßt, ist für den Rest seines Lebens eine gebrochene Person, die keinem Menschen mehr vertrauen kann. Außerdem haben Sektenmitglieder in der Regel nur Kontakte innerhalb der Gruppe. Wenn sie die verlassen, stehen sie auf einmal komplett alleine da und oft ohne ihre Familie. Und weil sie sich ihrer Vergangenheit schämen, outen sie sich selten. Deswegen gibt es kaum Insider-Informationen.
Von daher ist es höchst unwahrscheinlich, daß man über den Gesamtschaden, der durch falsche Lehren angerichtet wird, überhaupt eine Schätzung abgeben kann. Die einzige weitere Möglichkeit der Beurteilung einer solchen Gruppe von außen läuft eben über die von ihnen propagierte Theologie. Und deswegen sollte man sich die durchaus näher ansehen. Vielleicht bemerkt man dabei, daß man selbst auf viele Fragen keine Antwort hat.
Falls es Euch wichtiger erscheint, sich gegen Tierleid einzusetzen, möchte ich nur darauf hinweisen, daß sich die schlimmsten Tierquälereien in satanistisch ausgerichteten Gruppen abspielen. Eine direkte Folge falscher Theologie - genauso wie der Materialismus der Großkonzerne, die hinter der Massentierhaltung, der Genforschung (besser: Gen-Manipulation), der Pharma-Industrie mit ihren Tierversuchen usw. usw. stehen. Und wie viele Tiere sterben in Kriegen, die religiös motiviert sind?
Ist Theologie also wirklich nur ein Randproblem für religiöse Spinner? Irrtum - jeder hat eine, sogar wenn er anti-religiös ist. Und was Du glaubst bzw. nicht glaubst, bestimmt Dein Leben und Handeln. Zum Beispiel kaufe ich auch nichts bei LIDL & Co., wenn's Euch darum geht.
Ich wollte eigentlich nur das machen, was hier alle anderen auch getan haben: meine begründete Meinung zu einem Online-Angebot äußern. Ansonsten habe ich nur auf die Kritik geantwortet. Es lag mir fern, damit jemand zu provozieren. Sorry, wenn dadurch der Threat ins Wackeln kam. Wir können das gerne auslagern.
vegetarisch36 Postsmännlich95444 BayreuthLevel 2
08.09.2019Tja, wie gesagt, Deine Theologie (und das damit verbundene Weltbild), bestimmt Dein Denken und Handeln.
Dana z.B. war in einer Gruppe, die von vielen ebenfalls als Sekte gesehen wird. Von daher hat sie eine völlig andere Sichtweise zu LebeGesund als der Sektenbeauftragte der Kirche. Und ein Humanist, der mit Religion generell nichts anfangen kann, weil er den Menschen als das Maß aller Dinge sieht, hat natürlich wieder eine andere. Er unterscheidet nicht zwischen Religion und Glaube, weil das für ihn dasselbe ist, und betrachtet theologische Fragen als reine Zeitverschwendung. Sein Credo lautet "Toleranz für alle, die nicht intolerant sind". Jede Religion mit Ausschließlichkeitsanspruch ist ihm folgerichtig zuwider (das sind dummerweise die meisten). Auf Grund seiner Diesseitsbezogenheit bleibt ihm nämlich das Hauptproblem der für ihn sinnfreien Streiterei um die Ewigkeit verborgen.
Ein Humanist ist oft areligiös, doch auch er hat einen Glauben. Der ist ganz einfach: "Ein guter Mensch tut gute Werke." Die Aussage der Bibel zu diesem Thema ist diametral engegengesetzt: "Alle sind abgewichen, sie sind allesamt untauglich geworden; da ist keiner, der Gutes tut, da ist auch nicht einer." (Römer 3:12) Oder auch die hier: "Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme." (Epheser 4:8 - 9)
Wie soll man ausdiskutieren, wer Recht hat? Eine Religion kann ich mir aussuchen, meinen Glauben hingegen nicht. Die Fakten bleiben die gleichen, sie werden nur verschieden gewertet. Aussagen, die meinem Glauben entsprechen, werte ich stärker, die widersprüchlichen zweifle ich gerne mal an. Ja, das geht mir auch so. Allerdings versuche ich, mich in den anderen hineinzudenken. Gelegentlich gelingt mir das auch. Ich habe humanistisch geprägte Eltern und Geschwister, bin evangelisch-lutheranisch getauft und konfirmiert, habe katholische, freikirchliche sowie ausländische Freunde, halte die aktuelle Flüchtlingspolitik dennoch für politische Manipulation übelster Sorte, die allen Seiten schadet und den echten Opfern nicht hilft, und unterhalte mich gerne mit Menschen, die einen anderen Hintergrund haben. Was nicht heißt, daß ich ihn gutheißen muß, nicht wahr? Vielleicht kürzt das die üblichen Vorwürfe etwas ab, denn die sind mir allesamt bestens bekannt. In welche Schublade wollt Ihr mich jetzt stecken?
Fakt ist, daß den Juden zur Zeit des Gesetzes befohlen war, für jede Sünde ein Tieropfer zu bringen. Der gesamte Tempeldienst drehte sich um diese Geschichte. Wie kann man da behaupten, die Bibel würde sich gegen das Töten von Tieren aussprechen? Das ist keine Glaubensfrage, sondern ein bewußtes Verdrehen von Aussagen. Und sowas prangere ich an! Die Bibel spricht sich gegen Sünde aus und das in buchstäblich hunderten von Versen. Nur um die Ernsthaftigkeit von Sünde zu zeigen, gab es ja diese Opfer. Die Sünde selbst war dadurch nur bedeckt, nicht vergeben. Deswegen warteten die Juden (manche tun es noch heute) auf den Messias, der sie erlösen sollte.
Zum Trost für die Tierfreunde sei folgendes ergänzt: Erstens sind Christen nicht den jüdischen Geboten unterworfen - auch wenn beharrlich die zehn Gebote, die Mose für die Juden gegeben wurden, als Richtschnur für Christen zitiert werden. Was ist mit den anderen sechshundertnochwas? Von denen ist seltsamerweise nie die Rede. Oder möchte jemand z.B. die Tempelsteuer bezahlen oder Steinigung für Ehebrecher einfordern? Viel Spaß dabei! Zweitens wurde die Zeit des Gesetzes abgelöst durch die Zeit der Gnade. "Wo aber Vergebung dieser Sünden ist, gibt es kein Opfer für Sünde mehr." (Hebräer 10:18 ). Dieses Opfer war Jesus.
Entschuldigt bitte, aber das Thema der Bibel ist nicht die Beziehung Mensch - Tier, sondern Gott - Mensch bzw. die Ewigkeit (wenngleich auch in der Ewigkeit Tiere erwähnt werden). Panik schieben muß nur derjenige, der glaubt, daß mit dem irdischen Tod alles vorbei sei. Klar, daß derjenige sich auf dieses Leben konzentriert; der eine über die Karriere, der andere über Machtstellung, der dritte über Geld, der vierte über Umweltschutz, der fünfte über Politik usw. usw.
Aus diesem Grund gibt es eine ganze Reihe Schlaumeier, die genau diese Tatsache für ihre Zwecke ausnutzen. Das sollte man sich bewußt machen. Zwar sind es nicht nur religiöse Gruppen, die das tun. Diese sabotieren aber - sozusagen nebenbei - Dein theologisches Weltbild. Dadurch wird der Schaden, den sie machen, beträchtlich gesteigert. Oder gehörst Du zu denen, die sich gerne manipulieren lassen? Die gibt es natürlich auch. "Des Menschen Wille ist sein Himmelreich - oder seine Hölle." (Karl May)
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vegetarisch36 Postsmännlich95444 BayreuthLevel 2
08.09.2019Predigen ist nicht mein Ding. Ich untersuche Systeme. Das hier ist so eins, die Ayurveda ist eins, das Gesundheitssystem ist ein weiteres. Und ein System läßt sich leider nicht in drei Sätzen erklären.
Gut, kehren wir zur Kiste zurück.
02.11.2019Ich habe jetzt gewechselt von Obst/Gemüse-Mix auf reine Gemüsekiste, die kommenden Mittwoch zum ersten Mal kommt. Die Mix-Kiste ist zwar in Ordnung gewesen, aber doch manches drin, das ich wegen der langen "Anreisewege" nicht so gern habe, Grapefruit z.B., Zitronen. Beim Obst hat mir wirklich gefehlt, dass überwiegend regionale Obst dabei ist. Bei Gemüse ist das anders, das ist saisonal, regional, frisch, gut. Daher nur noch Gemüse. Obst kaufe ich dann gezielt.
Aber ganz allgemein bin ich sehr zufrieden.