vegan5.187 Postsweiblich ObertshausenLevel 4
14.01.2021Hallo Vegbudsd
mit Deinem letzten Absatz komme ich nicht ganz klar, da scheint etwas zu fehlen beim ersten Satz.
Ansonsten stimme ich Dir voll zu
Lieben Gruß
METTA
19.01.2021Ich habe keine Lösung vorzuschlagen, nur grundsätzlich Folgendes: Wer andere Menschen und gerade die eigene Partnerin so behandelt, ist m.E. im Unrecht. Für mich spielt es keine Rolle, ob er da irgendwie verzweifelt ist- das hat er nicht an dir auszulassen. Irgendwas ist faul daran, dass jemand sein Mitgefühl für ihm fremde Tiere entdeckt zu haben meint, aber null Empathie für die nächsten Angehörigen zeigt. (Wenn er dich schubst, gefährdet er übrigens auch sein Kind.) Vielleicht kann er gar kein echtes Mitgefühl fühlen und klammert sich zum Ausgleich an eine Ersatzidee. Wir haben in der Verwandtschaft eine konservativ religiöse Frau, die zwar großzügig an katholische Projekte in Tansania spendet, ihre eigenen Verwandten aber regelmäßig vor den Kopf stößt und lieber ganz den Kontakt abbricht, wenn die mal anderer Ansicht sind. Die am strengsten religiös lebende Frau in der Familie ist die mit der geringsten Nächstenliebe.
Durch Verbitterung und Gewalt lebt dein Mann das Gegenteil von dem, was er vorgibt, sein zu wollen. Da du so rücksichtsvoll mit ihm umgehst, hat er nicht einmal den Vorwand, du würdest ihn nicht respektieren. Umso mehr verrät sich, dass er dich nicht respektiert. Ich kann natürlich zu nichts raten, aber wenn du an Trennung denkst, fällt mir einfach kein Grund ein, es nicht durchzuziehen. Er ist entweder gefährlich oder schwach, und beides kann man nicht als Partner oder Vater gebrauchen. Mit so einem unreifen Verhalten sieht mir das nicht nach zukünftigem Vater-Mutter-Kind, sondern nach Mutter-Kind-großes Kind aus.
Er verkörpert genau diese Sorte Veganer, von der ich bisher glaubte, sie seien nur ein Klischee von Altherrenwitzen. Tut der veganen Bewegung jedenfalls keinerlei Gefallen.
Was mich nur wundert ist: Wenn für ihn eine Grundvoraussetzung für ein gutes Zusammenleben ist, dass seine Frau Veganerin ist, warum sucht nicht ER eine andere Frau? Nein, er will stattdessen dich verändern. Das ist doch nur selbstgefälliges Machtgehabe mit Hilfe der veganen Moralkeule als Waffe. Bei der Haltung kannst du nicht sicher sein, dass ihm, falls du tatsächlich auf vegan umsteigst, nicht das nächste Thema einfällt.
vegan2.997 Postsmännlich35708 HaigerLevel 3
19.01.2021Gerade bei Gewalt bitte ich ganz entschieden darum, keine Ferndiagnosen zu stellen, da diese im allgemeinen falsch sind. Was im Kopf eines Gewalttäters vor sich geht, weiß wenn überhaupt nur der Täter selbst. Solche Gewaltgeschehen sind oft derart komplex, dass ich in solchen Fällen immer bevorzuge, sowohl Opfer als auch Täter zu einer Familienberatung zu schicken, weil dort zumeist sehr kompetente Leute sind, die das Geschehen aufarbeiten und beiden entweder helfen, mit ähnlichen Situationen künftig gewaltfrei umzugehen, oder aber sich ohne weitere Gewalt gut zu trennen.
Auch "Gewaltpräventiostrainings" haben sich wie z.B. in Giessen bei Pro Familia sehr bewährt!
vegan2.997 Postsmännlich35708 HaigerLevel 3
19.01.2021Ach herrjeh, meine Äußerung sollte auch keinerlei Rechtfertigung für irgendeine Form von Gewalt sein - im Gegenteil! Bitte mich nicht so verstehen.
Dennoch kenne ich Paare, bei denen das so gelaufen ist, und die seit der Beratung/Aufarbeitung sehr gut miteinander harmonieren und streiten - seit Jahren ohne Gewalt. Das ist eine echte Chance für beide (vor allem sicherlich für den Täter), natürlich nur, wenn das auch von BEIDEN so gewollt wird, was aber häufiger der Fall ist.
Täter sind oft nicht Täter, weil sie es wollen, sondern aus vielen verschiedenen Gründen, die oft sogar gar nichts mit der aktuellen Partnerschaft zu tun haben. Die liefert dann oft nur die entsprechenden Auslöser usw. Es hilft mehr, einem Täter zu helfen, kein Täter mehr zu sein, als sich ohne weitere Aufarbeitung von ihm zu trennen.
Das ist aber je nach dem keinerlei Hilfe für das in aller Regel weibliche Opfer, weshalb ich jede Frau/ jedes Opfer sehr gut verstehe, wenn sie sich für den von Dir gezeigten Weg entscheidet. Trennung ist aber eine der möglichen Lösungen, nicht die einzige.
Wie gesagt, Ferndiagnosen über die gestige Verfassung und die Motivlage eines Täters sind sehr schwierig. Auch der immer mal wieder ins Feld geführte "kulturelle Hintergrund" ist oft nicht der eigentlich ausschlaggebende.
Wie gesagt, keine Rechtfertigung für Gewalt, aber durchaus Hilfe für die, die selbst unter ihrer eigenen Gewalttätigkeit leiden und sie überwinden wolle.