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Omnivore Pazifisten

Erstellt 01.09.2023, von Juergen22. Kategorie: Off-Topic. 7 Antworten.

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Juergen22
Omnivore Pazifisten
01.09.2023
Ich habe ein Problem damit, dass mehr als 90% aller Pazifisten die ich kenne, Fleisch essen. Selbst bin ich Mitglied bei der DFG-VK und werde dort als Veganer bestenfalls belächelt.

Wie seht ihr das?

Gesperrt: Troll
Benutzerbild von METTA
vegan5.189 Postsweiblich ObertshausenLevel 4
01.09.2023
Nun die DFG-VK besteht ja schon sehr lange(seit 1892) und damals gab es noch wenig Möglichkeit , vegetarisch oder vegan zu leben und auch der Gedanke daran, dass vegan leben zum Frieden beiträgt, war sicher in den Anfängen auch nicht so bekannt. Sie konzentrierten sich ja z.B. teilweise eher auf die Aufgabe, Wehrdienstverweigerern - wie mein Bruder z.B. in den 80 Jahren- zu helfen gute Argumente gegen den Kriegsdienst zur Hand zu haben.
Ich denke, da wird es sicher auch langsam ein Umdenken geben, Du könntest ihnen ja beispielsweise Zitate von veganen/vegetarischen Friedensmenschen wie Gandhi etc. zur Hand geben.

1x bearbeitet

Benutzerbild von Vegbudsd
vegan2.997 Postsmännlich35708 HaigerLevel 3
01.09.2023
"Solange es Schlachthöfe gibt, wird es auch Schlachtfelder geben."

Leo Tolstoi

(1828 - 1910), Lew Nikolajewitsch Graf Tolstoi, russischer Erzähler und Romanautor

Zugeschrieben

Das hat auch etwas mit patriarchalen Denkstrukturen zu tun, aus denen Rassismus, Sexismus (z.B. unerwünschtes auf den Mund Küssen) und vielen anderen schrecklichen Sachen, bei denen wehrlosen oder durch List wehrlos gemachten Tieren und Menschen großes Leid oder der Tod zugefügt wird.

Das ist jedoch durch Jahrtausende uns Menschlein so in die Wolle gewebt, dass es wahrscheinlich noch ziemlich lange Zeit braucht, bis die Zusammenhänge einer breiteren Öffentlichkeit bekannt werden, erst recht, bis nach den Erkenntnissen gehandelt wird.

Benutzerbild von Birke
61 PostsweiblichKurz vor Dänemark Level 3
01.09.2023
Also DFG-VK musste ich erstmal googeln😊 Dann habe ich auch gleich mal "Pazifist" nachgeschlagen: Kommt vom lateinischen "pacificus" und bedeutet friedliebend (bin ich auf alle Fälle). Es ist "eine Grundhaltung, die jede Form von Gewalt ablehnt und mit aller Kraft für den Frieden eintritt. Selbst wenn ein Staat angegriffen wird, soll dieser sich nicht mit militärischen Mitteln verteidigen." Ich lehne Gewalt zwar auch ausnahmslos (gegen Tiere) bzw. grundsätzlich (gegen Menschen) ab, denke aber, dass es Situationen gibt, in denen passiver Widerstand oder Diskussionen nichts bringen und dass jeder das Recht hat, sein Leben zu verteidigen (Notwehr). Also bin ich (zu meinem Erstaunen) keine Pazifistin aber trotzdem (so gut wie) Veganerin. Ist das jetzt auch ein Widerspruch? Apropos Widersprüche: Die Menschen stecken voll davon, sie lieben ihre Haustiere und finden nichts dabei "Nutztiere" (auch so ein Unwort) zu schlachten. Sie merken nicht, dass allein dieses Verb grausam ist, bezeichnet es doch ein besonders schreckliches Verbrechen, wenn ein Mensch so getötet wird. Menschen, die nichts dabei finden, tote Schweine (ist denen jemals aufgefallen, dass gerade diese Tiere besonders menschliche Augen haben?) oder Hühner essen, sind empört, dass man in China mit Hunden dasselbe macht. Man weiß (und heutzutage kann sich wirklich jeder über alles informieren), dass Kühe ihre Kälber an der Stimme und dem Geruch erkennen und trotzdem trennt man die Tiere kurz nach der Geburt u.s.w. Wenn selbst friedliebende, Gewalt ablehnende (bezieht sich das denn etwa nicht auf Tiere?) Menschen zu nur einem geringen Prozentsatz vegan leben und Veganer sogar belächeln, dann weiß ich auch nicht.....

Benutzerbild von Pee-Bee
vegan619 PostsmännlichOstbayernLevel 3
01.09.2023
Zunächst mal OT:

Momentan ist der Begriff "Pazifismus" sowieso negativ belastet. Das ich der Meinung bin, dass es im Ukrainekrieg nicht nur Täter und Unschuldige gibt, und da ich fernerhin der Meinung bin, dass dieser Konflikt eine sehr lange Geschichte hat, an welcher "der Westen" nicht ganz schuldlos ist, und da ich auch Herrn Selenskji NICHT anbete und "bedingungslos" unterstütze, wurde ich schon mehrfach als "Pseudopazifist" beschimpft, obwohl auch ich sehe, dass Putin diesen Krieg am 24.2.2022 begonnen hat, niemand sonst.

Nicht mehr OT:

Für mich kann ein Pazifist nur vegan sein, denn ich denke nicht, dass sich Pazifismus nur auf Menschen beziehen sollte/darf. Ist er nicht vegan, weise ich ihn auf den Widerspruch hin. Ist es ihm egal oder reagiert er unpassend, schweige ich.

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Juergen22
02.09.2023
Danke für eure Beiträge. Gestern war ja "Weltfriedenstag" und wir waren bei einer Veranstaltung die von unerer örtlichen Friedensbewegung initiiert wurde.

Resultat: Es waren knapp 50 Leute da und ich war einer der jüngsten. Und das obwohl "Jürgen Grässlin" der Hauptredner war.

Gesperrt: Troll
Benutzerbild von Pee-Bee
vegan619 PostsmännlichOstbayernLevel 3
02.09.2023
Zitat Juergen22:

Resultat: Es waren knapp 50 Leute da und ich war einer der jüngsten. Und das obwohl "Jürgen Grässlin" der Hauptredner war.


Vielleicht liegt es daran, Jürgen, dass unsere Generation ja noch sehr direkt am letzten WK "teilgenommen" hat, durch die Erfahrungen unserer Eltern und Großeltern, durch deren Ängste, Traumatisierungen. Ich bin 1952 in Essen geboren und dort auch aufgewachsen. Wir haben noch in Trümmern, Schutthalden und Bunkern (!) gespielt, mein Vater war völlig traumatisiert von seinem Einsatz im Krieg, meine Mutter und ihre Eltern (meine Großeltern) hatten nicht nur erfahren, was Bombenkrieg heißt, sondern auch, was Gestapofolter heißt, usw.

Diese Erfahrungen haben Jüngere nicht mehr. Glücklicherweise! Aber so können sie uns Alte auch oft nicht verstehen. Und da einige Medien einem ja permanent vorkauen, was gut und richtig ist (Waffen!!!) und was falsch und böse ist ("Pseudopazifisten"), wundert mich das nicht.

Aber das ist OT, denke ich mal...

Benutzerbild von chickpea
683 PostsmännlichEnglandLevel 3
02.09.2023
Ich würde mich selber wahrscheinlich nicht mehr Pazifist nennen (vor allem wenn man sieht wer sich mittlerweile alles Pazifist nennt...).
Ich bemühe mich eher "Ahimsa" zu leben, was so gesehen Pazifismus (meiner Meinung nach) mit einschließen sollte.
Ahimsa bedeutet so etwas wie aktive Gewaltlosigkeit / Nichtverletzen in Gedanken, Worten und Taten, sich selbst gegenüber und seiner Umwelt und jeglichen Lebewesen. Aktiv meint hierbei, das Gewalt auch sein kann etwas nicht zu tun, d.h. man sollte aktiv gewaltlos sein und diese unter Umständen auch aktiv einfordern.
Zumindest meiner Interpretation nach schließt Ahimsa auch jegliche Waffengewalt, Waffenlieferungen, Kriege, Mord und Töten (egal auf welcher Seite) aus.
Weitergeführt heißt Ahimsa / Gewaltlosigkeit auf einen selbstbezogen, dass man seinen Körper erhält und pflegt (da wenn man ungesund lebt und sich gehen lässt "Gewalt" am eigenen Körper ausübt). Auch heißt es ein heiteres Wesen/Gemüt zu pflegen und erhalten, da schlechte Gedanken wiederum Gewalt an der eigenen Psychee oder am eigenen Körper sind. So gesehen ist Ahimsa, wenn auch nur ein einziges Wort, so ziemlich alles was es zu tun oder unterlassen gilt um erfüllt und glücklich zu leben.

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