Hallo winforma,
meine Mutter ist auch keine Veganerin (leider), aber ich käme nicht auf die Idee, ihr eine Art Absolution für den Konsum tierischer Produkte zu geben, in dem ich ihr auch noch vorschlage, was sie kaufen "darf". Sie weiß genau, dass ich nicht verstehe, wo sie doch ein mitfühlender Mensch ist, wie sie solche Produkte noch konsumieren kann, wo sie auf der anderen Seite nicht bereit ist, der Wahrheit unserer Grausamkeiten ins Gesicht zu sehen und die entsprechenden Veröffentlichungen anzuschauen.
JEDES Ei , auch wenn daraus dann Demeter-Hühner gezüchtet werden, die wieder Konsum-Eier legen, kommt aus einer Produktion, in der die männlichen Küken einstmals entweder vergast oder geschreddert werden. Und wie Sunjo schreibt: Es ist keine Gnade, wenn ein Lebewesen nur etwas länger leben darf (diese Bruderhahnsache), denn das Wie des Überlebens und das Lebensende sind und bleiben grausam.
Eier sind KEINE Lebensmittel, die ein Mensch (der so wie wir alle pflanzlichen Quellen für Eiweiß nutzen kann) für seine Ernährung zwingend braucht.
Und für welches Rezept auch immer man sie traditionell bräuchte: sie sind sehr einfach ersetzbar. Ich bin da bei meiner Mutter sehr konsequent am Vorleben: Ich bringe ausschließlich (logisch) veganen Kuchen mit (Käsekuchen, Apfelkuchen, Schwarzwälderkirschtorte), und wenn wir zusammen backen, z.B. Weihnachtskekse, dann veganisieren wir zusammen die traditionellen Rezepte. Und sie musste schon zugeben, dass die veganisierten Ergebnisse mindestens so gut, wenn nicht sogar besser schmeckten.
Ich sage ihr stets: Das Mitgefühl, das ich für Tiere habe, hat sie in mir angelegt, von klein auf. Also ist sie quasi Ursprung durch ihre Erziehung, in der stets auf andere Lebewesen (auch auf Menschen) empathisch eingegangen wurde. Und sie antwortet auch, dass sie mich sehr bewundert, wie konsequent ich das lebe.
Nun, nach vielen Jahren, in denen meine Mutter mir immer besorgt Zeitungsausschnitte über gesunde vegane Ernährung gab (damit ich keine Fehlernährung erleide
), hat sie sich selbst so gut informiert, dass mittlerweile nur noch Hafer- und Kokosreis-Milch von ihr getrunken werden. Und bei Mürbeteig wird selbstverstänlich Banane genommen anstatt Ei, und sie bestellt bei mir diverse Produkte wie z.B. vegane Leberwurst usw, weil es für sie nicht mehr so einfach ist, diese Produkte selbst zu besorgen.
Auch Mütter dürfen an ihren Kindern lernen
Hintergrund:
https://www.peta.de/bio
Zitat hieraus 9. Absatz:
"[D]a haben Sie ein schwieriges Thema in der Geflügelhaltung angesprochen. Das Aussortieren der männlichen Küken findet auch vor der Erzeugung von Bio-Junghennen statt; dies allerdings nicht im Biobetrieb, sondern in der Brüterei, die in aller Regel nicht der Biokontrolle unterliegt. Erst ab Lieferung der Küken an den Biobetrieb wird das Tier zum Biotier. Ökologische Elterntierhaltungen und Brütereien gibt es bisher kaum. Ein Hauptgrund für dieses Problem ist, dass der Geschlechtsdimorphismus bei Nutzgeflügel sehr stark ausgeprägt ist. Das heißt konkret, die männlichen Legehybriden sind für die Mast nicht einsetzbar. Die gesamte Nutzgeflügelgenetik ist zudem weltweit in der Hand von nur vier Firmen, so dass eine Zucht auf der Ebene Landwirtschaft hier - anders als z.B. beim Rind - nicht mehr stattfindet. Einzig bei der Rassegeflügelzucht findet eine Art bäuerliche Zucht statt, allerdings eher auf Schönheitsmerkmale. Wir haben auch als Biobauern also keinen Zugriff auf die Genetik."
und hier ein schöner Link, der alle Möglichkeiten darstellt, wie man Ei ersetzen kann:
https://proveg.com/de/ernaehrung/pflanzliche-alternativen/veganer-ei-ersatz/