Themen-Starter8 PostsLevel 1
Vegane Ernährung im Jugendalter02.08.2021Hallo!
Ich bin neu hier und befasse mich seit einiger Zeit mit dem Thema Veganismus. Ich würde mich gern vegan ernähren, jedoch bin ich jugendlich und wohne noch mit meinen Eltern zusammen. Es ist sehr schwierig, da alle in meinem Haushalt tierische Produkte essen, besonders beim Mittagessen. Ich kann ja nicht immer für mich allein kochen. Außerdem reagiert meine Familie negativ auf das Thema und es wird sich eher lustig darüber gemacht. Hat jemand vielleicht Erfahrung mit so einer Situation oder kann mir einen Rat geben?
vegan37 PostsweiblichLevel 3
03.08.2021Hallo Felice,
Ich war damals circa 13 Jahre alt, als ich zunächst anfing, mich vegetarisch zu ernähren. Also auch jugendlich. Meine Familie hat darauf zunächst auch eher negativ reagiert. Meine Entscheidung wurde als "Phase" abgetan und meine Mutter dachte, dass mir wichtige Nährstoffe fehlen. Da hilft nur, der Familie geduldig immer wieder zu erklären, warum man diese Entscheidung getroffen hat. Irgendwann haben sie es akzeptiert und sogar selbst mehr vegetarisch gegessen. Vor 3 Jahren habe ich mich dann noch mal mit dem Thema auseinandergesetzt und wollte daraufhin vegan werden. Meine Familie war absolut dagegen, da das zu extrem sei. Ihr zu Liebe habe ich sogar gegen meinen Willen ab und zu noch Tierprodukte gegessen. Mein Tipp ist, konsequent zu bleiben und nachvollziehbare Argumente zu liefern. Ganz wichtig ist, ruhig zu bleiben! Das ist sehr schwer, besonders wenn man sich mit Tierausbeutung beschäftigt hat. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich sonst die Familie eher angegriffen fühlt. Mir gelingt es aber auch nicht immer, nicht "vorwurfsvoll" zu klingen. Mit der Zeit wird es aber besser, da sich deine Familie bestimmt an deine neue Lebensweise "gewöhnen " wird. Vielleicht gewinnt sie sogar irgendwann auch Interesse an der veganen Ernährung und kocht auch vegan? Ansonsten kannst du bestimmte Komponenten für dich ergänzen, so mache ich das auch. Zum Beispiel isst deine Familie Kartoffeln mit Gemüse und Schnitzel und du brätst dir dazu dein veganes Schnitzel/Gemüsebratling. Dann musst du nicht so viel kochen. Tiefkühlgemüse kann für dich hilfreich sein, weil du das Gemüse dann nicht selbst schneiden musst. Ich hoffe, dir geholfen zu haben!
Laura
03.08.2021Hallo
Erstmal finde ich es toll dass auch du dich in so jungen Jahren schon für das Thema interessierst, und ich deine Nachricht ein Stück weit nachvollziehen, aufgrund meiner Großeltern (Ich bin 12). Wirklich viel neues kann ich nicht mehr hinzufügen (Irbis, deine Beiträge hier im Forum sind so was von genial uns hilfreich), aber einfach mal erklären, was der Veganismus ist und warum man ihn leben möchte; Gesundheit, Ethik, Umwelt, Welthunger, etc., du wirst damit ja schon befasst haben. Und auch ganz wichtig: Sich über kritische Nährstoffe informieren, und in welchen Produkten sie vorkommen, und auch so Sachen wie, dass in den USA 1% der Menschen vegan leben, aber 39% einen Vitamin B12 Mangel haben, oder dass 20-25% der Weltbevölkerung einen Eisenmangel haben, einbringen. Also z.B Eisen: Rote Beete, Kürbiskerne, Spinat, Hülsenfrüchte, etc., Jod: generell kritisch, auch für Omnis, Feldsalat, Champingnons, jodiertes Speisesalz, evtl. Algenpräperate, Proteine: Hülsenfrchte, Nüsse und Samen, etc., Selen: Paranüsse, Steinpilze, etc., Omega-3 Fettsäuren: Leinsamen, Leinöl, Samen, diverse andere Öle, Calcium: Sesam, Mandeln, Grünkohl, Haselnüsse, etc., Vitamin B12: Supplements, wie die Tiere, Vitamin D: Sonne, muss nicht mal viel sein, in den Wintermonaten Präperate, wird aber auch Omnis empfohlen. Und du musst eben richtig gut informiert sein, und musst gute Gegenargumente kennen. Meine Oma hat es zum Beispiel akzeptiert, dass ich vegan lebe, und in die Kürbissuppe die Sahne erst am Tisch verteilt.
Ich wünsche dir viel Glück, und falls du dich für den Veganismus entscheiden kannst, viel Spaß in einem neuen Leben (so war das bei mir: Eine Wiedergeburt)
glg