vegan2.997 Postsmännlich35708 HaigerLevel 3
26.08.2018Ein klassischer Fall von "Ethik erliegt dem Gelde".
Oder: "Ethik lässt sich nur mit viel Geld in unserer Welt großflächig umsetzen" - so betrachtet wäre es sehr sinnvoll die veganen Produkte weiterhin zu kaufen, um den Käufern der Firma zu signalisieren, dass das Investment ein gutes (für sie auch lohnend) ist.
Nur weil ein großer Konzern für lange Zeit Sche.. gebaut hat, muss das nicht heißen, dass das immer und in allen Bereichen so bleibt. Auch die "Großen" merken den Wandel und bereiten sich darauf vor. Noch unmerklich in kleinsten Nischen, aber die werden immer größer. Darauf mit trotziger Verweigerung zu reagieren ist nach meiner Auffassung eher kontraproduktiv.
Eine mit viel Werbegeld unter die Leute gebrachte Kosmetik ist mir aus Tierschutzsicht ebenso recht wie eine Firma, die insgesamt bereits jetzt ethischen Prinzipien verpflichtet ist, aber vielleicht erfolglos den Markt alleine denen überlassen muss, denen Tiere völlig schnurz sind.
Auch hier wieder: schwarz-weiß-malen hilft nicht wirklich weiter.
Das heißt aber natürlich nicht, dass wir nicht insbesondere die ethisch produzierenden Firmen weiterhin so gut es eben geht unterstützen sollten. Deshalb ist Deine Frage nach den alternativen Produkten durchaus sinnvoll.
Gute Produkte anderer Hersteller ohne entsprechende Alternative im Regal stehen zu lassen ist aber nach meiner Meinung nach insgesamt eher kontraproduktiv.
10.12.2018Ich bin dafür, Firmen zu unterstützen, die sich Mühe machen und wertvolle Produkte herstellen. Ich habe früher nie darauf geachtet bis ich von einer Freundin darauf hingewiesen wurde, dass die Pflege soviel gute Inhaltsstoffe haben kann wie sie will. Solange sie Silikone und Erdöl verwendet kommt kein Inhaltsstoff wirklich an. Ich habe mein Verhalten dahingehend jetzt völlig verändert und Tierversuchsfreuheit ist für mich obligatorisch.
omnivor45 Postsweiblich61462 Königstein Level 2
11.12.2018"Ethik erliegt dem Geld..."
Aber ich kann mich erinnern, als vor ein paar Jahren China neue Gesetze erlassen hat, die Tierversuche zwingend erforderlich machten, war logocos einer der ganz wenigen Hersteller, die sich dann geweigert haben, Produkte weiterhin nach China zu verkaufen. Das hat mich tief beeindruckt. Genauso wie es mich erstaunt hat, dass sich nicht alle Bio-Firmen gegen China verbündet haben. Umso erstaunlicher ist aber jetzt dieser Verkauf!
"Nur weil ein großer Konzern für lange Zeit Sche.. gebaut hat, muss das nicht heißen, dass das immer und in allen Bereichen so bleibt. Auch die "Großen" merken den Wandel und bereiten sich darauf vor."
Wenn ich Fleisch kaufe, kaufe ich Bio Fleisch. Als tegut" 40 Jahre Bio" groß feierte, wurde gleichzeitig - im selben Prospekt - wieder Massentierhaltungsfleisch im großen Stil eingeführt. Mir zeigte das, dass man nicht davon überzeugt ist, nur alles mal mitnimmt, was geht. Die Vorstellung, dass eine dusselige Metzgerin sich mal beim Fleisch vertut... Ich bin dann nur noch zu temma gegangen. Ausser mir aber anscheinend niemand sonst.
Rewes Temma ist auch so ein halbherziger Versuch eines Konzerns die BIO-Kundschaft mitzunehmen.
Die konsequente Haltung bezüglich China zeigt doch, dass da mehr hinter steckt. Nach einer solch gelebten Prinzipie hätte nie an L'Oréal verkauft werden dürfen.
11.12.2018Ich bin bei solchen Geschichten immer zwiegespalten...
Wenn eine Firma wie die Rügenwalder Mühle auf einmal einen Haufen veganes (!) Zeug in die normalen Supermärkte packt, denke ich bei jedem verkauften Artikel, dass der, der das jetzt probiert (und im besten Falle mag) schon mal EINE Mahlzeit bestreitet, ohne Tier zu verzehren. (also zumindest schon mal vegetarisch). Ich stehe - wenn ich gut aufgelegt bin - auf dem Standpunkt: Jede Mahlzeit zählt. Von daher finde ich es also gut und unterstützenswert, müsste die Sachen also eigentlich kaufen. Ich kaufe neue Produkte, auch wenn sie nicht bio sind, aber vegan, in der Tat fast immer zumindest 1x, um (NUR auf Nachfrage!!) interessierten Carnisten eine Alternative (die ich selbst getestet habe) vorschlagen zu können.
Auf der anderen Seite werden die Sachen oft zu Preisen angeboten, dass die kleineren Firmen da nicht mithalten können... das bedaure ich gerade dann, wenn es sich um Pioniere auf dem Gebiet handelt bzw. gehandelt hat.
Aber: Letzlich leben wir nunmal (leider) in einer kapitalistischen Konsumgesellschaft und ich kann mir z.B. gut vorstellen, dass in den nächsten Jahren die Bioläden komplett aussterben, weil die Supermärkte immer mehr bio anbieten und es für viele keinen Unterschied macht, ob etwas "Naturland" oder "Bioland" zertifiziert ist oder das 6-eckige EU-Biosiegel aufweist.
Bei Kosmetik finde ich es sehr wichtig, dass diese tierversuchsfrei und vegan ist - wenn Logocos nun von viel mehr Menschen gekauft werden kann und das bedeutet, dass weniger Produkte gekauft werden, die eben NICHT tierversuchsfrei und vegan sind, ist mir auch das Recht. Jede Cremetube / jedes Shampoo etc. zählt, sehe ich hier genau so wie beim Essen...
vegan5.127 Postsweiblich ObertshausenLevel 4
11.12.2018In den meisten Fällen kaufe ich lieber von kleineren Pionieren etwas, dann haben die eine Chance größer zu werden. Die Großen verdienen doch schon genug Geld und können wie bei Amazon dann anderen den Preis aufdrücken. Sicher ist es gut , dass es auch bei Aldi und Co vegane Sachen gibt, aber es ist m.E. immer nur ein Zug , auf den diese Firmen aufspringen, wenn sie merken, dass es sich lohnt. Die Innovationen und Arbeit , die die Kleinen vorher hatten ist dann bald nicht mehr erwähnenswert. Und die soziale Komponente wird bei den Großen auch nicht gerade geachtet. Da unterstütze ich z.B. Roots of Compassion lieber , die teilweise durch ihre Verkäufe auch andere kleine Vereine und Hersteller solidarisch unterstützen.
vegan2.997 Postsmännlich35708 HaigerLevel 3
12.12.2018Liebe Metta,
hmm, da hast Du natürlich vollkommen Recht. Das Verpackungsproblem wird uns noch eine ganze Weile begleiten. Die Industrie ist aufgefordert, zusammen mit der universitären Forschung (von mir aus auch mit öffentlicher Förderung) endlich Verpackungsmaterialien zu entwickeln und zur Marktreife zu bringen, die die Vorteile der bisherigen Kunststoffverpackungen für den Verbraucher und den Handel bereit stellen, aber gleichzeitig tatsächlich umfassend umweltfreundlich sind, so dass sie rückstandsfrei und für die Umwelt vollkommen problemlos entweder wiederverwendet werden können, oder aber in den biologischen Kreislauf zurückgeführt werden können.
Das Kind mit dem Bade auszuschütten, wie es einige fordern, nämlich eine Welt ohne "Einwegverpackungen"zu errichten halte ich aus verschiedenen Gründen nur in relativ begrenztem Umfang für erstrebenswert und realistisch, da die gesamte Produktion und anschließend sämtliche Handelswege bis zum Endverbraucher neu aufgestellt werden müssten.
Trotz aller auch ür mich ärgerlichen Probleme mit dem Verpackungsmüll veganer Produkte, halte ich die Bilanz dennoch insgesamt für positiv, da der gesamte Bereich Tiermast, Futterherstellung und Transport, Pestizid und Gentechnikeinsatz in diesem Bereich sowie schädliche Gesundheitseinflüsse wegfallen. Auch wenn ich dafür noch keine wissenschaftliche Absicherung anbieten kann, ist6 es für mich völlig einleuchtend, dass dabei die vegane Lebensweise auch die ökologischere ist.