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Kriminelle legen Fleischfabriken lahm...

Erstellt 03.06.2021, von Sunjo. Kategorie: News & Aktuelles. Eine Antwort.

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Themen-Startervegan2.847 PostsweiblichLinzLevel 4Supporter
Kriminelle legen Fleischfabriken lahm...
03.06.2021
aber ist das wirklich ein Grund zur Freude?
https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/cyber-attacke-auf-brasilianischen-fleischkonzern-101.html

In den (a)sozialen Medien wurde das von veganen Organisationen und in veganen Gruppen als positive Nachricht verbreitet und bejubelt.

Die Frage ist: heiligt der Zweck die Mittel, bzw. kann eine kriminelle Handlung (hier geht es meines Wissens nicht um Idealismus, sondern um Lösegelderpressung) mit zufällig positiven Nebeneffekten von anderen Gruppen, die diesen Nebeneffekt als wünschenswertes Ziel ansehen, gutgeheißen werden?


Letztens gab es zwei Beispiele, wo der Spruch "Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht“ (wird Bertolt Brecht zugeschrieben) mir mehr oder weniger schon über den Weg gelaufen ist, beide Male zum Thema Klimawandel:
- einmal hier in einem Artikel von Naomi Klein, wo es um Wissenschaft geht und dass "Widerstand" ein entscheidender Faktor bei der Beantwortung der Frage "Ist unsere Erde im Arsch?" ist: https://www.greenleft.org.au/content/naomi-klein-how-science-telling-us-all-revolt
- und hier eine Greenpeace-Aktion gegen VW: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Protest-gegen-Verbrenner-Greenpeace-entwendet-VW-Schluessel,greenpeace626.html
und https://www.n-tv.de/panorama/Geklaute-VW-Schluessel-landen-auf-Zugspitze-article22583192.html

Philosophisch gibt es dazu ganze Bücher, z.B. wird hier eines vorgestellt und schon grob auf die Frage eingegangen
https://www.fr.de/kultur/literatur/pflicht-widerstand-11765767.html

Mir persönlich bereit es Bauchschmerzen, wenn Menschen, die in einer Demokratie leben, Mittel gutheißen, die schwerstkriminell und demokratiegefährdend sind und noch zu viel schlimmerem eingesetzt werden können. Ich glaube nicht, dass die Hacker dieselben Ziele und Ideale verfolgen wie ich, und will mich ganz sicher nicht mit ihnen gemein machen!

Ansonsten bin ich hier aber noch in der Meinungsbildung, wo ich die Grenze ziehen will, und vielleicht hat ja von euch jemand Lust, sich da mal reinzulesen und -zudenken und was dazu zu schreiben.

Benutzerbild von Vegbudsd
vegan2.993 Postsmännlich35708 HaigerLevel 4Supporter
03.06.2021
Hier etwas zu diversen zuschreibungen dieses Zitates. Nix genaues wissen wir nicht.
https://falschzitate.blogspot.com/2017/05/wo-recht-zu-unrecht-wird-wird.html

Afrikanische Schweinepest, Vogelgrippe und Corona ist sicher nix, worüber man sich freuen könnte, dennoch haben sich in deren Gefolge durchaus für Tiere positive ENtwicklungen ereignet: Schweineexport nach China? Wegen ASP umindest vorrübergehend gestoppt(China), bzw. eingeschränkt. WG Corona Restaurants zu, Grillveranstaltungen wesentlich weniger, deshalb geringerer Fleischverzehr.

Ja, ich würde auch nicht wollen, dass Veganer*innen mit kriminellen Handlungen in Zusammenhang gebracht werden (Attila H. derzeit vermutlich Türkei) und ihnen unterstellt wird, "das sind ja tolle Tierschützer, die sich über die Schweinepest freuen, an der Wildschweine elendig eingehen" pervertierte Äußerung und sinngemäßes Zitat von Martin Häusling, Grüne/EU-Abgeordneter, selbst Milchbauer! in einer Diskussion um dieses Thema.


Dennoch drf man duerchaus feststellen, dass durch verschiedene Ereignisse immer mal wieder die Aufmerksamkeit auf das Thema Tiermissbrauch und kriminelle Machenschaften der Landwirtschaft und Fleischindustrie usw. gerichtet wird (auch wenn sie durch Politiker und Gesetze scheinbar legalisiert wurden wie auch in Deutschland). Alleine deshalb sehe ich zwar kriminelle Handlungen generell als nicht zieführend und vor allem auch nicht al s notwendig an, aber verkenne auch nicht die dadurch entsehen könnenden positiven Nebeneffekte. Ander sehe ich die Sache bei so genannten "Stalleinbrüchen", wodurch Dokumentationen von kriminellen Machenschaften in der pervertierten Tiergefangenhaltung und irrsinnigen Tierzerstörung erst möglich werden. Hier belibt wegen der durch und durch ungesetzlichen Handhabung des Tierschutzrechtes mit massiven Vollzugsdefiziten in der Umsetzung des Rechtes und Kumpanei und teilweise Komplizenschaft einiger Politiker und denen, die oft auch in krimineller Weise von dieser Perversion profitieren, kaum etwas anderes übrig, diese Misstände aufzudecken. Hoier ist (das wurde inzwischen auch durch Gerichte bestätigt) der Rechtsbruch durch die Tierschützer geringer zu bewerten, als das berechtigte Aufklärungsinteresse an massiven Verstößen gegen höher zu gewichtende Rechtsgüter. Zumal kein eigennütziges Entwenden von Gütern oder massive Sachbeschädigung festgestellt wurden.


Hackerangriffe zum Zweck der Erpressung von Lösegeld zählen für mich nicht dazu. Natürlich kann darüber diskutiert werden, ob es, wenn das Geld z.B. für solche Recherchen Tierschutzorganisationen zugute kommt, morlaisch gerechtfertigt sein kann. Dennoch halte ich solches Vorgehen für politisch absolut falsch, weil es den Gegnern des Tierschutzes einen prima Vorwand liefert, alle Tiershcützer in dieselbe Ecken mit Kriminellen Dieben und Erpressern zu stellen. Für solches Vorgehen gegen soziale Bewegungen gibt es zahlreiche Beispiele.

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