Hallo Anna,
Ich will nicht sagen, dass es nicht stimmt was du schreibst, aber ich kann mir nicht vorstellen das eine Krankenkasse sowas einfach in die Welt setzt, wenn es nicht wissenschaftlich bewiesen ist.
Es ist genau so absurd wie es klingt und in der Tat unvorstellbar, wenn man es das erste mal liest.
Die AOK schrieb auf Facebook:
In der Schwangerschaft sollte die werdende Mama auf eine rein vegane Ernährung besser verzichten, denn sie liefert Mutter und Baby nicht genügend Nährstoffe. Vegetarische Kost ist in Ordnung
Darunter eine Grafik mit einer schwangeren Frau mit einem Gemüse-Symbol in Magenhöhe und dem dazugehörigen Text "Lieber nicht!".
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Dieser Teil "denn sie liefert Mutter und Baby nicht genügend Nährstoffe" ist faktisch falsch, darüber lässt sich nicht diskutieren, angesichts der vielen Fälle, wo eine vegane Ernährung in der Schwangerschaft durchaus bestens funktioniert hat.
Eine fundierte, vegane Ernährung kann durchaus für genügend Nährstoffe sorgen, wie die American Dietetic Association bereits vor Jahren festgestellt hat.
Wichtig ist das Wort "fundiert", das für jede Form von Ernährung gelten sollte. Nicht ohne Grund sind inzwischen etwa 50% aller Nicht-Veganer übergewichtig und damit auf dem besten Wege, eine der "Zivilisationserkrankungen" zu entwickeln, die massiv Lebensqualität rauben.
Wo bleibt die Diskussion darüber? Wäre es angesichts der Zahlen nicht sinnvoll, darauf hinzuweisen? Oder darauf, dass rotes Fleisch von der WHO als krebserregend eingestuft wurde? Eben auf Fakten, die nicht von Veganern erfunden wurden?
Was die AOK betreibt ist, wenn nicht vorsätzlich, dann jedenfalls grob fahrlässig. Und für mich definitiv ein Grund, zu einer anderen Kasse zu wechseln.
Darunter wurde noch ergänzt:
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Man muss der Social-Media-Abteilung der AOK ja nichtmal bösen Willen unterstellen
Doch Unwissen macht es leider eher schlimmer. Eben gerade deshalb, WEIL die AOK als Krankenkasse von vielen Menschen als fachlich verlässliche Stelle angesehen wird (und sich ja auch so inszeniert).
Die meisten Fälle von Fehlernährung bei Kindern betreffen nicht-vegane Kinder und zwar auch prozentual.
Doch da das unter allgemeiner "Verwahrlosung" läuft, interessiert es scheinbar keinen.
Wer geht denn auf die Straße und ruft zu einer allgemeinen Pflichtberatung für Schwangere auf?
Wenn es wirklich um die Kinder ginge, wäre der Protest längst da. Das offenbart die Scheinheiligkeit der ganzen Sache.
Nur wenn das Kind aufgrund von Ernährungsfehlern bei veganer Ernährung leidet, wird es plötzlich zum Politikum. Man hat es ja schon immer gewusst.
Und so wurden in der Vergangenheit sogar heftig Fakten verdreht. Da wurde schlicht die Unwahrheit berichtet. Und zwar in vielen Fällen wissentlich. DAS sind die Dinge, die einen als fakten-orientierten Menschen wirklich irritieren!
Beispiel gefällig?
Bitte:
https://www.vegpool.de/news/ermittlungen-vegane-ernaehrung-kind-italien.html?newsid=875
Von der faktenfreien Diskussion haben weder die veganen Kinder etwas, noch die nicht-veganen Kinder. Diese Aufregung - die durch die AOK hier auch noch geschürt wird - dient im Grunde niemandem, außer der postfaktischen Selbstgerechtigkeit.
Die wichtigsten Fragen wurden auf Vegpool schon in Artikeln behandelt:
Ist Stillen vegan / sollten vegane Mütter stillen?
https://www.vegpool.de/magazin/ist-muttermilch-vegan.html
Viele Grüße
Kilian