Zitat yooni:
Danke vielmals für dein Verständnis. Mir gings bisher genauso. Ich bin als Millenial ohne social media auch eine Randgruppe unter meinen Gleichaltrigen. Ich mag zwar gerne nette Smalltalks, aber für eine Freundschaft braucht man irgendwie mehr. Ich bin auch anspruchsvoll und lasse nicht jeden in mein Leben, nur, weil er vegan ist. Natürlich ist mir der Veganismus enorm wichtig und eine Priorität, aber es gibt auch andere Themen, die mich reizen und die ich in der Beurteilung der Moral eines Menschen ebenso wichtig finde. Dazu gehört zb das eigene Konsumverhalten und als mein Herzensthema der Feminismus. Wenn jemand in diesen Themen nicht ähnlich eingestellt ist wie ich, fällt es mir schwer, mich wohlzufühlen.
Die Lockdowns haben auch hier in Wien zusätzlich ihre Spuren hinterlassen, das Treffen und Kennenlernen neuer Leute ist für viele andere und mich aktuell nahezu unmöglich.
Zu deiner Frage:
Ich hatte vor meiner veganen Ernährungsweise beim Essen immer ein ziemlich schlechtes Gefühl, was schlussendlich in einer Essstörung endete. Mir hat es einfach keinen Spaß gemacht. Ich bin dann eines Tages auf Rüdiker Dahlke gestoßen und hab mir sein Buch "Peace Food" besorgt. Da hat es für mich Klick gemacht. Ich habe erkannt, dass ich jahrelang keinen Genuss beim Essen hatte, weil mir unterbewusst immer klar war, dass ich damit Leid konsumiere. Etliche Dokumentationen wie Dominion folgten und ab dem Moment war mir bewusst klar, dass meine Existenz nicht die Freiheit und das Wohl anderer Lebewesen beschränken darf. Seitdem ich vegan bin, geht es mir viel besser. Ich habe in den letzten zwei Jahren gelernt, dass Essen tierleidfrei und ein Genuss sein kann.
Wie kam deine Umstellung?
Lg
Liebe Yooni, das ist ein interessanter Aspekt, dass man bereits vor dem Schritt ins Vegane schon so ein beschwerendes "Magengrummeln" hat, weil man eigentlich wissend Tierprodukte und damit Gewalt konsumiert. Wie schön, dass Du durch den Veganismus die Kurve weg von der Essstörung geschafft hast!!!
Ja, was Freundschaften angeht, ist es natürlich nicht ausreichend, dass jemand vegan lebt... auch ich wähle gut aus, wer mir gut tut, denn es gibt auch viele Energiefresser. Es gibt so viele andere Werte im Leben, die auch passen müssen.
Inwiefern kämpfst Du für den Feminismus?
Manchmal denke ich, ich müßte für mehr Vernetzung doch gegen meine Überzeugung mich bei Fakebook anmelden, aber ich schaffe es bisher nicht, da über meinen Schatten zu springen.
Das hier ist ein schöner Thread, den hab ich gerade herausgesucht, weil Du fragtest, wie ich vegan wurde:
https://www.vegpool.de/forum/neu-hier/hindernisse-vegan-werden-1.html
Ich war Ewigkeiten ein inkonsequenter Vegetarier, trug Ledersachen, aß Gummibärchen, und machte auch Fleischausnahmen, wenn die Oma Schnitzel briet... EIne Laktoseintoleranz ließ mich zuerst -L-Produkte essen, ohne dass ich nachdachte, dass meinem Körper das Milchzeug einfach nicht gut tut. Vor bald 8 Jahren hat meine beste Freundin sich entschieden, vegan zu leben, weil sie die ganzen Enthüllungsberichte nicht mehr ertrug. ich hatte das gar nicht auf dem Schirm, dass es diese Option gibt "Veganismus". Total verpeilt, Jahrzehnte lang.... Sie wollte mir Bücher geben, da sagte ich: brauch ich nicht, ich weiß doch eigentlich alles, Du hast einfach Recht. Ab da kaufte ich nur noch vegan ein un schaute bei Veröffentlichungen über die Tierhaltung stets genau hin, weil ich für die Tiere sprechen wollte, bei Omnivoren und Vegetarieren, die nur sagten "da darf man nicht hinschauen, das zieht einen runter". Ich bin ihr sehr dankbar für dieses Augenöffnen.
Dein Satz ist sehr schön
Etliche Dokumentationen wie Dominion folgten und ab dem Moment war mir bewusst klar, dass meine Existenz nicht die Freiheit und das Wohl anderer Lebewesen beschränken darf.