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Undercover in Kaninchen-Blutfarm: Aufnahmen aus Vorzeigebetrieb!

Undercover-Aufnahmen aus der Kaninchenblutfarm.
Undercover-Aufnahmen aus der Kaninchenblutfarm. Bild: SOKO Tierschutz e. V. (bearb.)

In der Öffentlichkeit gibt sich der Asamhof bei Kissing (bei Augsburg) freundlich und transparent. Der Betrieb bietet Erdbeeren, Eier und Soja mit Bio-Siegel an.

Der Chef ist Regionalpolitiker und gibt auf Instagram gern Einblick in seine Arbeit. Oder jedenfalls in das, was Verbraucher gern sehen. Inszenierte Transparenz. Das schafft Vertrauen.

Dieses Vertrauen könnte nun einen ordentlichen Dämpfer erhalten! Neue Aufnahmen zeigen schockierende Bilder aus einer geheimen Kaninchenhaltung! Zuerst hatte Das ARD-Magazin Fakt berichtet.

Offenbar betreibt der freundliche Biobauer eine geheime Farm für Kaninchenblut!

Tausende Tiere, industrielles Ausmaß. Reihenweise Metallkäfige. Weiße Albino-Kaninchen.

Ein verdeckter Ermittler von SOKO Tierschutz soll mehrere Monate auf dem Hof gearbeitet haben. Er erstellte Videos, die schwer zu ertragen sind.

Auf Videoaufnahmen tragen Mitarbeiter Tiere grob an den Ohren oder werfen sie in Kisten. Manche Kaninchen haben Verletzungen. Abgebissene Ohren, blutige Wunden.

Ein Arbeiter soll Kaninchen durch die Gegend geworfen und sich mit dem Basketballspieler Michael Jordan verglichen haben, schreibt SOKO Tierschutz. Unabhängig belegen lässt sich das nicht.

Eines von tausenden Kaninchen.
Eines von tausenden Kaninchen. Bild: SOKO Tierschutz e. V.

Ein wichtiger Auftraggeber ist offenbar die Pharmaindustrie. Die will das Blut der Tiere haben.

Laut Mitteilung von SOKO Tierschutz fixieren die Arbeiter die Tiere und spritzen ihnen dann einen Wirkstoff, damit sie Antikörper bilden. Nach ein paar Wochen wird den Tieren das Blut abgesaugt. Die Tiere würden anschließend getötet.

Laut SOKO Tierschutz wird nicht immer kontrolliert, ob die Tiere ausreichend betäubt sind, wie es das Gesetz vorschreibt.

Besonders heikel: Eine Kontrolle durch das zuständige Veterinäramt soll vorher angekündigt worden sein. So soll der Betrieb einen Tag vorher aufgeräumt haben, sagt SOKO Tierschutz. Dabei soll ein schwer leidendes Kaninchen beiseitegeschafft worden sein. Möglicherweise ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz.

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Wenn Kontrollen vorher angekündigt werden, sind sie wirkungslos. Auch kriminelle Tierquäler können ihre Taten dann vertuschen. Deshalb sind Behörden verpflichtet, solche Kontrolltermine geheim zu halten.

Ob die Vorwürfe wahr sind, muss ein Gericht entscheiden. Nach deutschem Recht gilt die Unschuldsvermutung bis zum Beweis der Schuld.

Allerdings haben selbst verurteilte Tierhalter selten mit harten Strafen zu rechnen. Juristische Auswertungen zeigen immer wieder, dass das Tierschutzgesetz in der gewerblichen Tierhaltung oft nicht vollzogen wird. Es herrscht ein Vollzugs-Defizit, sagte uns der Strafrechtler Prof. Dr. Jens Bülte im Interview 2020.

Auch kriminelle Tierhalter können damit rechnen, glimpflich davonzukommen. Und wenn, dann drohen in der Regel milde Geldstrafen.

Tierhaltungsverbote und Gefängnisstrafen gibt es auch bei notorischer Tierquälerei praktisch nie.

Skandale wie dieser zeigen, warum es so wichtig ist, Tierprodukte generell zu meiden. Als Verbraucher hat man keine Chance, das gesamte Ausmaß der Tierhaltung zu verstehen oder gar zu kontrollieren. Beispiele wie dieses beweisen das.

Viel zu oft entpuppt sich das idyllische Marketing mit glücklichen Tieren als Augenwischerei.

Die Nachfrage nach Kaninchenblut ist laut SOKO Tierschutz groß. Deshalb hat der Betrieb erst drei neue Hallen gebaut. Die Organisation hat Anzeige erstattet – wegen Tierquälerei.

Gegen das zuständige Amt läuft eine Anzeige wegen des Verdachts des Verrats von Dienstgeheimnissen.

Update vom 24.9.2025: Wir haben den Link zum Fakt-Beitrag (ARD) eingefügt.

Veröffentlichung:

Autor: Kilian Dreißig

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Diskussion im Forum:
Kaninchen-Blutfarm beim Vorzeige-Bauern
Letzter Beitrag: 06. Okt. von BeaNeu.

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