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Getreide-Knappheit: Stoppt die Tierhaltungen (und die Denkverbote)!

Eine Roggenähre
Die Hälfte des weltweit angebauten Getreides wird von Tieren zu Gülle umgewandelt. Bild: pixabay.com

Getreide wird knapp und wieder einmal beginnen Menschen, Mehl, Pasta und andere Getreideerzeugnisse zu horten. Manche Bürgerinnen und Bürger befürchten schon eine Hungersnot in Deutschland!

Der Angriffskrieg von Russland gegen die Ukraine ist nicht die einzige Ursache für steigende Getreidepreise. Der wichtigste Grund ist die globale Tierhaltung.

Mehr als die Hälfte des Getreides weltweit landet nämlich in den Futterkrippen von Rindern, Schweinen und Hühnern - und wird von den Tieren zu Gülle umgewandelt.

15 Kilo Getreide werden von einem Rind zu einem Kilo Fleisch "veredelt".
"Veredelung" nennt das die Tierindustrie. Reine Lebensmittelverschwendung, sagen Kritiker.

Die aktuelle Debatte in den Medien demonstriert indes die Ideologie hinter dem Konsum von Tierprodukten!

Tierhaltungen als Ursache für explodierende Getreidepreise werden in den meisten Debatten nicht einmal erwähnt. In manchen Medien herrscht eine Art Denkverbot.

Tierprodukte müssen gegessen werden, weil Tierprodukte gegessen werden müssen.
Eine Endlosschleife, der jeder Verstand abhanden gekommen zu sein scheint.

Ideologische Endlosschleifen behindern Entwicklung

Es ist, als würden sich manche Menschen ständig auf den Kopf hauen, und dann über Kopfschmerzen klagen.

Doch bleiben wir positiv und konstruktiv. In dieser Krise kann auch eine Chance stecken.

Warum beginnen wir als Gesellschaft nicht damit, die Subventionierung von Rinder- und Ferkelzuchten zu stoppen und die Züchterinnen und Züchter mit einem Bruchteil der Steuergelder bezahlt in Rente zu schicken.

Der fallende Bedarf an Futtermitteln in der Tierhaltung würde dazu führen, dass mehr Anbauflächen frei werden, die für die Produktion von Lebensmitteln genutzt werden können. Statt einem Kilo Rindfleisch könnten wir 15 Kilo Getreide und Hülsenfrüchte anbauen.

Angesichts dieser Zahlen wäre es bereits ein Fortschritt, nur 10% der Tierzuchten zu beenden. Agrar-Konservative müssen also nicht gleich vom "Fleischverbot" zetern - eine maßvolle Reduktion von Tierprodukten würde bereits ausreichen, um die akute Getreidekrise abzuwenden.

Einfach maßvoll anfangen

Ein paar Grünflächen auf der Welt sind nicht dafür geeignet, um dort direkt Lebensmittel anzubauen. Beginnen wir also damit, die Flächen umzuwidmen, bei denen dies problemlos möglich ist. Z. B. bei den Anbaufläche in Deutschland, auf denen sonst Mais als Futtermittel heran wächst.

Die Flächen, die für den Anbau von Lebensmitteln nicht geeignet sind, können wir renaturieren oder für Klimaschutzprojekte nutzen (Klimawälder?)

Schließlich ist die aktuelle Getreidekrise nur ein kleiner Vorgeschmack für das, was die Klimakrise mit sich bringen wird, wenn wir darin versagen. Und danach sieht es aus, wenn zum Thema Tierhaltung weiter Denkverbote herrschen.

Sehen wir die Getreideknappheit also als Chance, noch rechtzeitig aus unseren Fehlern zu lernen - und das Beste draus zu machen. Ohne Gedankenblockaden und Ideologie.

Veröffentlichung:

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Getreidekrise? Als ob...
Letzter Beitrag: 29.03.2022, von Vegbudsd.

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4,9/5 Sterne (31 Bew.)
AUTOR: KILIAN DREIßIG
Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gründe genug, mich als Journalist damit zu beschäftigen.

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