Foodwatch: "Goldener Windbeutel" 2020 geht an "Grünländer Käse"
Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch hat den "Gewinner" ihres diesjährigen "Goldenen Windbeutel" verkündet: Es ist der "Grünländer Käse" von Hochland.
Mit dem Negativpreis rügt Foodwatch das Unternehmen für dessen angebliche "Tierhaltungslüge". [1]
Foodwatch kritisiert, dass der "Grünländer Käse" irreführend mit "Milch von Freilaufkühen" und einer angeblichen "grünen Seele" beworben würde, obwohl die Kühe im Stall stünden.
"Hochland gaukelt seiner Kundschaft ein Weide-Idyll vor und täuscht ausgerechnet jene Verbraucherinnen und Verbraucher, die bewusst Produkte auswählen, von denen sie sich eine bessere Tierhaltung versprechen", so der "Wahlleiter" Manuel Wiemann von Foodwatch.
Der Organisation zufolge haben die meisten der über 65.000 Teilnehmer im Online-Voting den "Grünländer Käse" als "dreisteste Werbelüge" ausgewählt.
Foodwatch hat eigenen Angaben zufolge die Bayerische Kontrollbehörde für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen in Kulmbach aufgefordert, "die irreführende Vermarktung von Grünländer zu untersagen".
Foodwatch hat das Meinungsforschungsinstitut Kantar (vormals Emnid) mit einer repräsentativen Studie beauftragt. Derzufolge glaubten 78% der Befragten, dass "Freilaufkühe" Zugang zur Weide hätten. [2]
Bereits in der vergangenen Woche habe Foodwatch die Käseprodukte bei der Behörde angezeigt, da das Lebensmittelrecht Täuschung verbiete und die Behörden zum Einschreiten verpflichte. Sollte die Behörde eine Frist bis zum 22. September nicht einhalten, so Foodwatch, werde man Klage erheben.
Das Unternehmen Hochland verweigerte die Annahme des "Goldenen Windbeutels".
Im vergangenen Jahr hat Foodwatch ihren "Goldenen Windbeutel" an ein Bio-Unternehmen vergeben - und hat dafür auch von Vegpool Kritik geerntet. Das Unternehmen hatte den Preis - als erster "Preisträger" überhaupt - angenommen und damit viel Rückgrat bewiesen.
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