CDU stellt Tierschutzbeauftragte von Berlin frei!

Die Tierschutzbeauftragte von Berlin ist unter CDU-Führung freigestellt worden.
Die promovierte Tiermedizinerin, Dr. Kathrin Herrmann, hatte sich gegen Tierversuche und für ein wissenschaftlich fundiertes Taubenmanagement starkgemacht. Berlin sollte Deutschlands erste tierversuchsfreie Stadt werden.
Von der Freistellung hat sie nach eigenen Angaben im Urlaub erfahren. Das schrieb sie auf ihrer Facebook-Seite.
Schon viele Monate zuvor war darüber diskutiert worden, ob eine Tierschutzbeauftragte unter der Weisung jener Stellen steht, die über tierschutzrelevante Fälle entscheiden – oder ob es ihre Aufgabe ist, diese Stellen vielmehr zu kontrollieren.
Den Grünen, die den Posten damals mit Herrmann besetzt hatten, wiesen damals darauf hin, dass eine Kontrollpflicht eine entsprechende Unabhängigkeit voraussetze. Die CDU und ihre Senatorin für Justiz und Verbraucherschutz, Felor Badenberg, sehen das offenbar anders.
Nachdem es vier Abmahnungen gegen Kathrin Herrmann gegeben hatte und ihr Budget von 400.000 auf 19.000 Euro im Jahr radikal zusammengekürzt worden war, wurde Herrmann jetzt ganz freigestellt. Laut TAZ ohne Angabe von Gründen.
Die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt sprach auf Facebook von einer "Schocknachricht für den Tierschutz in Berlin". Die Organisation weist auf eine Petition hin, die die Rückkehr Hermanns in den Dienst fordert. Die Petition wurde von einer Privatperson gestartet und ist nach eigenen Angaben nicht parteipolitisch motiviert.
Update vom 5.3.2025: In einer früheren Version hieß es, die CDU hätte die Tierschutzbeauftragte "gefeuert". Tatsächlich wurde sie von ihren Aufgaben freigestellt und darf nicht als Tierschutzbeauftragte von Berlin auftreten. Gekündigt wurde ihr aber offenbar bislang nicht. Danke für den Hinweis an eine aufmerksame Leserin!
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig











