Nein zu Ernährungs-Vorschriften - ja zu Transparenz!

Nur mit Transparenz und unter gerechten Bedingungen sind informierte Entscheidungen möglich. Bild: Kieran / Drazen / Adobe Stock
Wer ein veganfreundliches Onlineportal betreibt, wird mit allerhand Vorurteilen konfrontiert. Darunter jenes, dass Veganer anderen Mitmenschen vorschreiben wollten, was diese zu essen hätten.
In Wahrheit sehen wir das so:
Wir wollen, dass jeder eine informierte Entscheidung darüber treffen kann, was er isst. Solange dies nicht auf Kosten anderer geht. Dazu müssen zwei Bedingungen erfüllt sein.
- Die Entscheidung geht nicht auf Kosten anderer. Wer Tierprodukte essen möchte, sollte dies unter der Voraussetzung tun können, dass er die damit verbundenen Kosten selbst trägt. Es darf nicht sein, dass der Konsum von Tierprodukten durch den Steuerzahler subventioniert wird. Und es darf auch nicht sein, dass die Allgemeinheit für die Folgen der Tierhaltung haftet. Das Verursacherprinzip muss auch hier gelten. Wer einen Schaden verursacht, kommt für die Folgen auf.
- Informierte Entscheidungen benötigen volle Transparenz. Deshalb hat die Öffentlichkeit einen Anspruch, zu erfahren, wie Tierprodukte erzeugt werden. Dazu gehören insbesondere Informationen über den Umgang mit Tieren in Züchtereien, Mastbetrieben und Schlachthöfen, aber auch über ökologische Folgen (z. B. Stoffstrombilanz, aus der hervorgeht, wie viele Ressourcen beansprucht werden). Produzenten dürfen sich nicht vor der Öffentlichkeit abschotten. Das öffentliche Interesse an einem fairen Umfang mit Tieren hat Vorrang gegenüber privaten Interessen. Werbliche Aussagen zum Tier- und Umweltschutz müssen belegt und laufend überwacht werden. Wer für Tierprodukte wirbt, trägt die Beweislast.
Diese beiden Bedingungen müssen erfüllt sein, damit jeder eine eigene, informierte Entscheidung treffen kann. Es ist die Aufgabe des Staates, faire Spielregeln sicherzustellen.
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig