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Warum wir positive Veränderungen übersehen - und wie wir das ändern

Kleine Verbesserungen gehen oft unter Bild: pixabay.com

Die Welt steht am Abgrund und trotzdem essen Menschen Tierprodukte, fliegen mit dem Flugzeug in den Urlaub und scheinen die Klimakrise vollständig zu ignorieren. Wirklich wahr! Oder?

Wäre die Klimakrise eine Krebserkrankung, hinge die Menschheit längst am Tropf mit der Chemotherapie.

Und doch scheint es so, als nähme die Menschheit drohende Dürren, Hungersnöte und Versorgungskriege mit Gelassenheit in Kauf. Als wäre die "Krone der Schöpfung" in Wahrheit eine Horde Pappfiguren.

"Alle machen das doch so, was soll ich allein schon bewirken"?

Und so kommen wir schon zu der guten Nachricht: Es sind keineswegs "Alle".


Alle machen das so? Mitnichten!

Wir unterliegen als Menschen schnell einem psychologischen Effekt, der als Verfügbarkeits-Heuristik bezeichnet wird. Wir glauben, dass wir einzelne Eindrücke auf alle Menschen anwenden könnten.

Wenn sich die Schlangen am Flughafen bilden, glauben wir, "Alle" würden fliegen. Wenn das Steak-Restaurant mal wieder überfüllt ist, glauben wir, "Alle" würden immer noch Steak essen.

Vielleicht sind wir ohnehin schon schlecht gelaunt oder verärgert, sehen dann diese eine Situation oder Nachricht - und schon beginnt das Gedankenkarussell.

Wir empfinden Verzweiflung, Unverständnis oder auch Wut angesichts dieser scheinbaren Ignoranz. Als wären nur wir uns der Gefahren bewusst.

Hilflosigkeit macht sich breit. Mitunter teilen wir unsere Aufregung auch noch in den "Sozialen Netzwerken" und setzen weitere Gedankenkarussels in Gang...

Doch was wir nicht sehen: Die Menschen, die mit dem Rad in den Urlaub fahren. Die vegan leben, oder Tierprodukte zumindest deutlich reduzieren.

Wer Ökostrom bezieht, Bio-Lebensmittel einkauft, Plastik reduziert (oder all das kombiniert), fällt uns meist gar nicht auf.

Dabei sind genau das Themen, bei denen es sich lohnt, hinzusehen.


Klimaschutz ist mehrheitsfähig

Schaut man sich die großen Hebel an, die aktuell unter Einfluss von Grüner Regierungsbeteiligung bereits in Bewegung gebracht werden, ist Grund für Hoffnung vorhanden.

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Kein Grund für Freude - immer noch steht viel zu viel auf dem Spiel. Immer noch gehen die Maßnahmen nicht weit genug. Immer noch hat die Menschheit einen langen Weg vor sich...

Doch unser Eindruck von einer hoffnungslosen Welt kann uns täuschen - und in unserer Handlungsfähigkeit einschränken.

Deshalb empfehlen Psychologinnen und Psychologen, einen Fokus zu setzen, damit wir uns nicht immer wieder von einzelnen Eindrücken in den Abgrund der Verzweiflung reißen lassen.

Oder wie eine Redensart sagt: Glaube nicht alles was du denkst.

Veröffentlichung:

Autor: Kilian Dreißig

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Diskussion im Forum:
Warum wir positive Veränderungen oft übersehen...
Letzter Beitrag: 05.07.2023 von Libio.

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