Test zum Fest: So schmecken diese 5 veganen Weihnachtsbraten!
Weihnachten, das Fest der Liebe, steht wieder bevor. Grund genug, sich rechtzeitig ein paar Gedanken zu machen, was zum ersten Weihnachtsfeiertag auf den Tisch kommt. Wer es traditionell und tierlieb mag, der tischt zum Beispiel ganz klassisch Braten mit Klößen und Rotkohl auf. Nur eben vegan, als perfekte Kombi aus Tradition und modernem Zeitgeist.
Doch welche veganen Weihnachtsbraten eignen sich besonders gut?
Wir haben für Sie fünf biovegane Braten von drei Herstellern getestet. Mit Kartoffelklößen, Rotkraut und einer Pflaumen-Rotwein-Soße. Zuvor ein bunter Salat, danach Spekulatius-Tiramisu mit Maronen-Creme.
Schmeckt? Schmeckt! Doch eins nach dem anderen.
Das Weihnachtsfest als "Fest der Liebe" ist für viele Menschen der wichtigste Termin, um endlich einmal wieder die Familie zu sehen. Viel essen, viel trinken, und sich gehörig zanken. Über Opas Eskapaden beim Holzhacken, Schwesters komisches Outfit oder notfalls über die Tatsache, dass man sich Weihnachten immer zankt und es dieses Jahr doch endlich einmal normal zugehen müsste. Weihnachten eben!
Da kommt ein friedfertiger, veganer Weihnachtsbraten wie gerufen!
Vegane Braten: Das Beste aus Tradition und Zeitgeist.
Warum überhaupt ein Braten für Veganer?
Weil es in Deutschland einfach Tradition ist, an Weihnachten Braten zu essen. Leider mit dem Nebeneffekt, dass kurz vor Weihnachten besonders viele Tiere (meist Tierkinder) getötet werden. Wer also auf gewohnte Traditionen nicht verzichten möchte, wohl aber auf deren bedenkliche Hintergründe, der ist mit veganen Weihnachtsbraten bestens beraten. (Darum essen (manche) Veganer gerne Fleischersatz).
Die von uns getesteten Braten basieren auf Dinkel-Protein ("Dinkis") oder echtem Seitan, einem traditionellen Lebensmittel, das schon vor 2000 Jahren in Japan verwendet wurde. Seitan ist hochwertiges Getreide-Protein, dessen Struktur und Biss stark an Fleisch erinnert.
Wir haben uns entschieden, vegane Fertigbraten zu testen, die auch Laien im Handumdrehen lecker zubereiten können. Denn ein festliches, veganes Weihnachtsessen sollte nicht an der Zubereitung scheitern.
Natürlich schmeckt veganer Fleischersatz nicht 100% wie Fleisch. Auch Fleisch schmeckt nicht immer wie "Fleisch". Schließlich ist das, was wir als "Fleischgeschmack" kennen, eine Mischung unterschiedlicher Gewürze und Röstaromen. Kein Problem also für die vegane Küche.
Unsere kleine, weihnachtlich gestimmte Kochgruppe bestand aus der Gastgeberin Franziska, OP-Schwester Ivonne, dem IT-Student Fabian, der schon sein Leben lang vegan lebt, und mir. Getestet wurde Ende Oktober, als draußen noch bunte Blätter statt Schneeflocken vom Himmel fielen - die dank Weihnachtsliedern und Geschenke-Stimmung aber schnell vergessen waren.
Diese veganen Weihnachtsbraten haben wir getestet.
Getestet haben wir:
- Dinki-Filets und Dinki-Steaks von Soyana (Schweiz),
- Veganbratstück Kassler 2.0 von Topas (Wheaty) und
- Authentic Seitan von Bertyn (Belgien), mit Shoyu- bzw. Tamari-Marinade.
Alle Braten stammen aus bio-veganer Produktion. Das Veganbratstück von Wheaty entspricht einer Scheibe des Weihnachtsbratens, den Wheaty saisonal am Stück anbietet (dieser war zum Zeitpunkt unseres Tests aber noch nicht verfügbar).
Zubereitung mit Gemüse-Wein-Soße.
Zunächst haben wir Zwiebeln, Zucchini und Tomatenmark in einer Pfanne angeröstet, mit Sojasoße und Majoran abgeschmeckt und mit veganem Rotwein abgelöscht. Die Braten haben wir - zusammen mit Zwiebelringen und Gewürzen - in eine große Auflaufform gegeben und das Wein-Gemüse darüber verteilt. Das Ganze kam für 40 Minuten bei 180 Grad in den Ofen.
Gastgeberin Franzi hatte am Vortag bereits selbst gemachtes Rotkraut vorbereitet und einen Tag ziehen lassen. Dazu gab es selbst gemachte Klöße und Pflaumen-Rotwein-Soße nach Rezept vom Tierschutzbund. Als Vorspeise gab es einen gemischten Salat mit Granatapfel und Senf-Aprikosen-Dressing, und zum Nachtisch haben wir uns für ein Spekulatius-Tiramisu entschieden.
Und dann ging alles ganz schnell.
Die Vorspeise war bereits verzehrt. Die Auflaufform mit den veganen Braten stand bereits verheißungsvoll dampfend auf dem Tisch. Die Fotos waren geschossen. Auf zum eigentlichen Braten-Test!
Alle veganen Braten sahen höchst appetitlich aus. Schön angerichtet neben gelben Kartoffelklößen, tief-violettem Rotkraut und der edlen Bratensoße. Und geschmeckt hat es allen.
Überrascht hat uns, wie deutlich sich Geschmack und Konsistenz der einzelnen Seitan-Braten unterschieden haben. Die "Dinki"-Braten recht fest und kompakt, der authentische Seitan aus Belgien eher zart, das "Veganbratstück" faseriger.
Schweizer Hersteller Soyana überzeugte besonders.
Beim Veganbratstück von Topas (Wheaty) teilte sich die Meinung, ob es etwas "quietschig" sei und ob ihn das erst überzeugend mache, oder nicht. Der authentische Seitan von Bertyn ist sehr fein-faserig und als deftiger Weihnachtsbraten womöglich unterfordert. Für Fabian war alles einfach guter, solider Braten.
Besonders beliebt waren die "Dinki"-Braten von Soyana aus der Schweiz, die mit einem recht festen, fein-faserigen Biss und einem sanft-würzigen Aroma bei allen Testessern durchweg gute Bewertungen sammeln konnten.
Unser Test hat gezeigt: Es gibt inzwischen eine schöne Auswahl veganer Weihnachtsbraten, die sich schnell und einfach zubereiten lassen - und sich für ein feines veganes Weihnachtsmahl vorzüglich eignen. Auch wer auf biologische Zutaten achtet, muss auf nichts verzichten - und schont Umwelt und Tiere.
Wir konnten längst nicht alle auf dem Markt verfügbaren, veganen Weihnachtsbraten testen, möchten aber zumindest einen kleinen Überblick über besonders vielversprechende Produkte geben, damit Ihr veganes Weihnachtsfest eine schöne Überraschung für Mensch und Tier wird.
Bezugsquellen:
Das Veganbratstück Kassler 2.0 ist in praktisch jedem Biomarkt für ca. 3 Euro erhältlich. Zur Saison bietet der Hersteller Topas auch ein größeres Stück (750 Gramm) als "Vesttagsbraten" an, das etwa 15 Euro kostet.
Den "Authentic Seitan" vom belgischen Hersteller Bertyn erhält man in manchem Biomärkten und im Online-Versand. Im Versand haben wir es ab 5,19 Euro/250 Gramm (= 2 Stücke) gefunden.
Die "Dinki"-Braten (als "Steak" oder "Filet") von Soyana gibts ebenfalls im Online-Versand und im gut sortierten Biomarkt, ab ca. 5,50 Euro pro Portion.
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig