Richtig spenden: 2 Gründe, warum jährliche Spenden mehr bewirken
Habt ihr gewusst, dass es für Organisationen einen großen Unterschied machen kann, ob ihr monatlich oder jährlich Geld spendet?
Habt ihr gewusst, dass ein Teil eurer Spende abgezogen werden kann, wenn ihr per Handy-Guthaben oder mit Paypal spendet - teilweise sogar bei Lastschrifteinzug?
Die 2 wichtigsten Tipps für Alle, die es eilig haben:
- Wenn es euch möglich ist, dann spendet lieber einmal im Jahr einen größeren Betrag, statt monatlicher Kleinbeträge. Lieber einmalig 240 Euro im Jahr als monatlich 20 Euro.
- Überweist zudem selbst von eurem Bankkonto und verzichtet auf Paypal, Handy-Spende usw.
Der wichtigste Grund, warum einmalige Jahresbeiträge mehr bewirken als monatliche Spenden liegt im Aufwand der Buchhaltung.
Jahresspende bedeutet weniger Aufwand
Spendet ihr monatlich, so muss die Buchhaltung eurer Organisation 12 Beiträge im Jahr verbuchen. Der Aufwand pro Buchung ist dabei gleich, unabhängig davon, wie viel Geld ihr spendet.
Wenn ihr einmal im Jahr 60 Euro spendet, muss der Betrag nur einmal gebucht werden - und nicht 12x.
Wichtig: Arbeitszeit ist (normalerweise) bezahlte Zeit und geht damit direkt vom Personal-Budget der Organisation ab. Bei einem Stundenlohn von 15 Euro kosten 4 Minuten Zeit also bereits einen Euro.
Doch es gibt einen weiteren Grund, lieber Jahresbeiträge zu leisten als monatlich zu spenden: Die Transaktionskosten.
Jährlich spenden und Transaktionskosten sparen
Je nachdem, auf welchem Weg ihr Geld spendet, können Transaktionskosten anfallen. Diese gehen von eurer Spende ab, ohne eurer Organisation zu nützen. Diese Kosten setzen sich meist aus einem fixen und einem prozentualem Anteil zusammen. Da kommen schnell ein paar Euro zusammen!
Zudem nehmen viele Organisationen die Dienste von Fundraising-Plattformen in Anspruch, die ebenfalls einen Teil der Spende einbehalten - auch, wenn diese z. B. das Geld für die Organisation einziehen. Deren Arbeit macht durchaus Sinn, dient aber vor allem dazu, neue Spender zu gewinnen.
Wenn ihr sowieso schon überzeugt und lange mit dabei seid, überweist lieber aktiv von eurem Konto und spart eurer Organisation Transaktionskosten.
Wenn ihr wenig Geld habt und dennoch symbolisch 50 Cent oder einen Euro im Monat spenden wollt, dann werft das Geld lieber in eine Spendendose und verzichtet darauf, es zu überweisen. Denn dann müsste es verbucht werden und das kostet der Organisation möglicherweise mehr Geld als die Spende selbst einbringt.
Cashflow vs. Effektivität
Klar: Je kleiner die Organisation, desto wichtiger ist ein regelmäßiger Geldeingang. Da kann es dann tatsächlich sinnvoll sein, monatlich (statt jährlich) zu spenden, auch wenn dabei Kosten für Verwaltung und Transaktionen entstehen.
Dieser Artikel soll euch daher vor allem dazu motivieren, bewusster zu spenden. Denn die meisten Spenderinnen und Spender wollen ja nicht die Zahlungsdienste und Telefon-Anbieter reich machen, sondern einen guten Zweck fördern.
Der Artikel wurde am 7.8.2022 überarbeitet und ergänzt.
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig