Rezension: Krimi „Am Zwölften Tag“

Als der Ex-BKA-Beamte Dengler von seiner geschiedenen Frau hysterische Anrufe bekommt, dass ihr gemeinsamer Sohn bestimmt in Schwierigkeiten stecke, ist er ratlos. In Barcelona wollte der Junge doch sein, mit ein paar Freunden. Doch warum geht er nicht an sein Handy und schickt nur SMS?
Krimi: „Am Zwölften Tag“
- Kiepenheuer & Witsch GmbH

11,00 €
Der Privat-Detektiv zweifelt und rutscht, ohne es wirklich zu merken, mitten hinein in seinen 7. Fall. Bei seinen Ermittlungen stößt er auf Dateien und Texte, die erkennen lassen, dass sein Sohn als Tierschützer aktiv ist, vegan isst und über Themen propagiert, mit denen sich Georg Dengler noch nie auseinandergesetzt hat.
Mafiöse Strukturen mit Gesicht einer Rocker-Bande
Über das dubiose Imperium der Massentierhaltung führt uns der Krimi sogar bis ins Haus des fiktiven Fleischhändlers Carsten Osterhannes – die Charakterlosigkeit der Massentierhaltungs-Branche wird in düsteren Bildern dargestellt. Auch auf die unmenschlichen Zustände der Arbeiter aus Zeitfirmen, die in Fabriken der Fleischindustrie arbeiten, weist der Autor hin.
Die mafiösen Strukturen bekommen das Gesicht einer Rocker-Gruppe, die nicht zufällig die kleine Gruppe Jugendlicher bei einer ihrer nächtlichen „Recherchen“ überraschen.
Der fiktive Fleisch-Boss Carsten Osterhannes zum Unterschied zwischen Auto- und Fleischfabriken im Roman „Am Zwölften Tag“ (Autor: Wolfgang Schorlau)
Eng zusammengeschnürt zu einem spannenden Paket aus der Perspektive verschiedener Protagonisten, malt der Autor Wolfgang Schorlau ein bizarres, gut recherchiertes Bild über ein gesellschaftspolitisches Thema, dessen Brisanz und haarsträubende Brutalität immer wieder verheimlicht wird und der Öffentlichkeit schwer zugänglich ist.
„Am 12. Tag“ ist ein lohnender Krimi, der ein schwieriges Thema spannend aufbereitet und ein stimmiges Bild zeichnet.
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Autor/in: Nathanael Dreißig
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