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April April: Sprache ohne Tierprodukte

Symbol für Linguanismus
Symbol für Linguanismus Bild: K/Vegpool

Die vegane Lebensweise erfreut sich zunehmender Bekanntheit und Beliebtheit in der Bevölkerung. Doch während viele Veganer Fleisch, Milch, Eier und andere Tierprodukte von ihrem Speisezettel streichen, vergessen sie, dass auch in der Sprache jede Menge Tierprodukte zu finden sind. So genannte Linguaner wollen dagegen ein Zeichen setzen.

Wie Sie vielleicht schon geahnt hatten: Wir haben Sie mit dem Artikel in den April geschickt. Auch wenn es eine spannende Frage ist, ob „Beleidigungen“ mit Tierbezeichnungen nicht auch speziesistisch sind, gibt es unseres Wissens keine Linguaner.

Dabei geht es nicht nur um verbreitete Ausdrücke wie „Du Gürteltier“, sondern ganz allgemein um versteckte Tierprodukte in der Sprache. „Wir möchten die sprachliche Ausnutzung von Tieren und Tierprodukten beenden“, so Heiner Fleischmann, Sprecher der Linguanen Offensive Lüneburg (LOL). „Tierprodukte aus der Sprache auszuschließen ist für einen richtigen Linguaner mindestens genau so wichtig, wie Tiere nicht böse anzusehen“.

Noch während er das sagt, fällt ihm auf, dass der Satz-Teil „aus der“ wie „Auster“ klingt und daher ebenfalls auszuschließen sei. „Ich bin nicht immer ganz konsequent bei der linguanen Sprache“ sagt er und beißt sich beschämt auf die Unterlippe. „Ich nenne mich daher lieber Linguatarier“. Schwierig falle es ihm vor allem, „die Wortsilbe 'Ei' zu vermeiden... äh, auszuschließen“. Auch mit seinem Namen sei er nicht ganz zufrieden, so Fleischmann.

„Im Zweifel einfach chinesisch sprechen“.

Die Umstellung von einer nur ethisch, gesundheitlich oder ökologisch orientierten Lebensweise zu einer Lebensweise ohne sprachliche Tiernutzung sei zwar zunächst eine Hürde, aber in der Regel trete bald Gewohnheit ein. Wer ganz sicher gehen möchte, nutzt einfach eine Fremdsprache, zum Beispiel Chinesisch, denn die enthält meist keine deutschen Tierprodukts-Silben. Auch linguaner Morsecode sei sicher und verbreitet.

Ein bewährter Trick sei es auch, nur Gesten (zum Beispiel Eurythmie) zu nutzen und den Kontakt zu anderen Menschen zu meiden. Erfreulich sei, dass sich dieser Kontakt schon durch das Vorleben des Linguanismus von allein verringere. „Das macht es schon viel leichter, konsequent linguan zu leben“. Nur eines ist ihm wichtig: „Man sollte das Leben immer aus einer genussvollen Perspektive betrachten und niemals zu streng sein“.

Übrigens: Jährlich, am 1.4., ist Welt-Linguanismus-Tag!
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Veröffentlichung:

Autor: Kilian Dreißig

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