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Vegane Muffins und Co - Unternehmerin im Interview

Vanessa Rothe
Vanessa Rothe Bild: Nancy Ebert
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"Ein kleiner Schritt in die richtige Richtung"

Vegpool: Was ist Dir bei Deinen Produkten besonders wichtig?

Für mich steht neben der veganen Basis auch die Natürlichkeit der Zutaten an oberster Stelle. Ich benutze am liebsten frische und unveränderte Zutaten, und verwende keine Farbstoffe oder künstliche Aromen. Das heißt z. B. auch, dass die Streudeko auf den Backwaren handgemacht ist und nicht einfach so aus einer gekauften Plastiktüte draufgestreut wird.

Soweit es möglich ist, sind die meisten meiner Inhaltsstoffe auch noch bio-zertifiziert. Auch wenn „Bio“ nicht automatisch gesünder ist, so denke ich doch, dass dies ein kleiner Schritt in die richtige Richtung ist. Ich würde mich freuen, wenn noch mehr vegane Zutaten das Bio-Siegel hätten, vor allem betrifft dieser Aufruf die Schokoladen- und Schlagcreme-Hersteller!

Den Zuckeranteil der Rezepte habe ich reduziert, denn ich persönlich mag meistens lieber eine dezente und natürliche Süße – offensichtlich wie viele andere Leipziger!

Vegpool: Wie kommen Deine Leckerien bei den Leuten an?

Vegane Muffins
Bild: Vanessa Rothe

Die Resonanz auf meine Cupcakes, Kuchen und Torten ist unglaublich gut, das macht mich ganz schön glücklich! Auf den Straßenfesten, an denen wir – also mein Mann und ich – teilgenommen haben, waren wir jedes Mal schnell ausverkauft, außer beim letzten Mal – wo wir von konstantem Regen mürbe und nass waren und unseren unüberdachten Stand nach 2 Stunden abbauen mussten!

Der Verkauf in den Läden läuft auch sehr gut an.
Ich hoffe, dass ich bald noch mehr Verkaufspartner finden kann und freue mich über jeden neuen Kontakt.

Vegpool: Wie läuft die Produktion ab?

Rezept an die Wand, Zutaten aus dem Lager raus, rein in die Schüsseln und ab dafür (lacht).

Nein, also da ist sehr viel Handarbeit dabei, z. B. ist das Füllen der Cupcakes aufwendig. Außerdem soll jedes Stück auch optisch ansprechend sein und einfach Appetit machen.
Manchmal gibt es noch kleine böse Überraschungen, aber dann wird probiert und getüftelt.

Vegpool: Wie wird‘s in fünf Jahren wohl aussehen?

Diese Frage fand ich immer erschreckend bei Bewerbungsgesprächen, denn eigentlich hat man ja gar keine andere Wahl, als sich dann sozusagen vom derzeitigen Standpunkt nach oben zu denken!

Ehrlich gesagt weiß ich noch nicht, wo mein Weg mich hinführen wird. Vor 10 Jahren war ich noch Designerin, dann plötzlich Eventmanagerin, und jetzt wird bei mir jeden Tag gebacken.

Wenn die Resonanz weiter so gut ist, könnte ich mir ein eigenes Lokal sehr gut vorstellen, und im Moment fühle ich mich in Leipzig richtig wohl.
Aber wer weiß - vielleicht ziehe ich ja irgendwann auch nach Barcelona zu meinen Schwiegereltern und unterstütze sie bei Ihrem Traum, einer Studentenpension. Dann kochen wir vegane Paella und servieren selbstgemachtes Turron und eisgekühle Horchata!

Vegpool: Warum lebst Du vegan?

Ich verzichte aus ethischen und auch geschmacklichen Gründen zwar in den meisten Fällen auf tierische Produkte, sehe das aber nicht zu dogmatisch, vor allem in Gesellschaft von anderen Leuten. Ich lebe also nicht komplett vegan.

Ich habe gemerkt, dass es für viele Personen in meiner Umgebung schon schwer ist, zu verstehen, was Veganismus überhaupt bedeutet. Ich erkläre es natürlich gern, und finde es toll, wenn die Botschaft bei meinem Gegenüber ankommt.

Mir würde es schon reichen, wenn die Menschen insgesamt weniger tierische Produkte zu sich nehmen würden – und dies dann mit dem Wissen, was hinter der Produktion eines Kartons Eier oder eines Stücks Käse steckt und was Massentierverspeisung und Massentierhaltung in unserer Welt anrichten.

Website des La Tortita: la-tortita.de

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Autor: Redaktion

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