vegan2.993 Postsmännlich35708 HaigerLevel 4Supporter
29.01.2021Ja, habe das auch gerade mit den bei uns lebenden Katzen diskutieren wollen. Sie guckten mich verständnislos an und bettelten deutlichst nach ihrem veganen Trocken- und Nassfutter: "Hey, ick hab bestellt! Wird's bald? Quatsch nich rum, Bring endlich Futter!"
Sie sind sieben Jahre alt, stammen von der Katzenbabyrettung, sind sehr gesund und sehr friedfertig.
Tierquälerei ist für mich eher, wenn Tierhalter völlig gedankenlos ihren "Lieblingen" Futter aus Tieren verfüttern, die aus ekelhafter Massentiergefangenhaltung stammen und unter widerlichen Bedingungen in den Schlachthöfen zu Tode gebracht werden, die ja eigentlich dasselbe Lebensrecht haben und in menschlicher Obhut sich befinden, wie die bei uns zu Hause lebenden Tiere. Selbst wenn die vegane Fütterung nicht zu 100 % "artgerecht" sein sollte, muss man doch immer auch eine Abwägung vornehmen, wie viel Tierleid und Tiertod aus angeblicher Tierliebe zu den Lieblingen zu Hause bei den anderen Tieren verursacht wird, die leider das große Pech haben, in unserem Auftrag zu Futter verarbeitet zu werden.
Mich wundert immer die völlige Gedankenlosigkeit diesen Opfern unserer angeblichen Tierliebe gegenüber. Übrigens auch in den Tierheimen und Zoos.
Katzenbabyrettung ist übrigens das Stichwort: Tiergesunde, vegane Ernährung vorausgesetzt, finde ich die Haltung und Aufnahme im eigenen Haushalt viel weniger problematisch, als diese Tiere ihrem Schicksal zu überlassen oder in Umständen leben zu lassen, die via Fütterung wieder zu massenhaften zusätzlichem, aber eigentlich durch vegane Fütterung leicht vermeidbaren Tierleid und Tiertod führt. Deshalb meine eindeutige Fùrsprache für die vegane Tierernährung. Das Argument, die Tiere selbst würden sich eher für tierisches Futter entscheiden zieht so lange nicht, wie man den Tieren auch sonst durch Leinen usw. die freie Entscheidung nimmt.
Wir sollten beim Umgang mit Tieren versuchen, die Zusammenhänge nicht nach Belieben nur selektiv zu betrachten, sondern möglichst umfassend auch die Folgen unseres Handelns wahrzunehmen, die nicht unmittelbar sichtbar und augenfällig sind.
vegan2.993 Postsmännlich35708 HaigerLevel 4Supporter
29.01.2021Hallo liebe Pottmuddi, nein, da will ich niemanden angreifen. Mir geht es immer wieder um den so oft auftauchenden Widerspruch zwischen der mit Vehemenz.vertretenen Ansicht, Hunde und insbesondere Katzen könne man nicht vegan ernähren, weil sie dies oder das seien, während gleichzeitig ebenso oft völlig verdrängt wird, welch unsäglichen Leid tatsächlich an anderer Stelle unsichtbar angerichtet wird.
Tierärzte habe ich übrigens aufgehört zu fragen, denn obwohl sie es besser wissen könnten, behaupten sie oft steif und fest, bei Katzen ginge das ganz und gar nicht.
Zum Glück wissen die bei uns lebenden Raubtiere davon nichts und fühlen sich - nach menschlichem Ermessen - gesund und wohl. Viel wichtiger als Fleisch ( zumal von Tieren, die sie selbst niemals erlegen würden, oder hat jemand schon Mal Mäusefleisch in Dosen bekommen??) zu fressen ist nach meiner Wahrnehmung das Ausleben des Spiel- bzw. Jagdtriebes. Der jedoch muss keineswegs mit dann totgequälten lebendigen Tierchen ausgelebt werden, sondern kann beim ausgiebigen Spiel mit anderen Familienmitgliedern ausgiebig genossen werden, oft bis zur Erschöpfung - beider...
Aber natürlich ist klar: Vegan ist nicht einfach nur das Weglassen vonirgendwas, was der Körper braucht. Selbstverständlich müssen wie beim Menschen auch, die notwendigen Vitalstoffe zugefüttert werden. Tierquälerei wird es sicherlich dann, wenn z. B. die Nahrung nur aus Essensresten der veganen Mitbewohner bestehen würde und das ohne ärztliche Betreuung über einen längeren Zeitraum hinweg. Aber dem redet ja auch keine Veganerin ernsthaft das Wort.
Es verlangt auch niemand, dass jemand, der Tiere schon seit Jahren bei sich hat jetzt im Lichte der neuen veganen Erkenntnis die Tier einschläfern soll, damit sie nicht weiter unvegan ernährt werden. Den Versuch allerdings, sie auf katzengerechte vegane Ernährung umzustellen, würde ich jedenfalls machen. Bei künftigen Hauskatzen kann man jedochproblemlos von Beginn an vegan fùttern mit entsprechendem Spezialfutter - zugegeben: Das gibt es nicht für 0,98 € beim Lidl. Vegusto, Amicat und Benevo haben sich dabei sehr bewährt. Man sollte dabei auf Abwechslung achten, da zuviel Trockenfutter -egal oben vegan oder nicht- je nach Katze zu Magen- Darmproblemen führen kann.
So kann man dann auch ohne schlechtes Gewissen Katzen ein gutes, fröhliches, gesundes und veganes Leben ermõglichen - und sich selbst viel Freude bereiten, ohne irgendeinen weiteren Tier irgendein Leid zuzufügen.
31.01.2021Sind Katzen keine Haustiere 🤔?
vegan2.993 Postsmännlich35708 HaigerLevel 4Supporter
31.01.2021was ist der Unterschied zwischen Tieren und Haus- oder Nutztieren?
Die Frage konnte mir jedenfalls keiner der von mir befragten Vertreter der Landwirtschaft umfassend und ohne willkürliche Zuschreibungen von menschenformulierten Eigenschaften erklären.
Für mich sind und bleiben sie alle einfach nur Tiere.
vegan2.993 Postsmännlich35708 HaigerLevel 4Supporter
31.01.2021Ganz herzlichen Dank Smaragdgruen, das ist ja genau das, was mir schon seit langem fehlte. Die wissenschaftliche Untermauerung meiner eigenen Erfahrungen. Wie gesagt, die bei und mit uns lebenden Tiere (ob sie sich tatsächlich gefangen fühlen, weiß ich tatsächlich nicht, denn sie waren nie draußen - und wollen das auch nicht, wenn mal die Türe offen steht) scheinen sehr gesund zu sein (von den Darmproblemen bei zuviel Trockenfutter ohne Abwechslung berichtete ich bereits) auch die Blutwere sind wohl ok, werden jedenfalls einmal jährlich - genau wie bei uns Menschlein - getestet.
Über den Link findet man auch die Hersteller veganer Futterprodukte - sogar weltweit. Sehr schön!
Den Ausdruck "unsere Tiere" verwende ich nur noch, wenn ich nicht dran denke, dass ich ihn nicht mehr verwenden möchte. Die Tiere gehören auch wenn sie bei und mit uns leben sich ausschließlich selbst und wir dürfen/müssen an ihrem Leben - und leider auch Sterben - teilhaben bzw darunter leiden.
Die absolute Verweigerung, sich mit einem Tier zu Hause das Leben zu teilen, finde ich etwas problematisch - obwohl ich das sehr gut verstehen kann. Für ich ist die gesunde vegane Ernährung eine echte Chance, die Tiere von einer fleischbasierten Ernährung zu beschützen und somit viele andere Tiere Tag für Tag zu retten. Diesen Aspekt würde ich inzwischen immer wieder auch bedenken wollen, bevor ich mich gegen die Aufnahme bereits existierendender Tiere éntscheide. Die Frage, ob das ethisch philosophisch in jedem Fall so zu rechtfertigen ist, kann ich natürlich auch nicht letztgültig beantworten.
Nochmal lieben Dank für den Hinweis auf den Artikel!
vegan4.644 Postsweiblich ObertshausenLevel 4Supporter
31.01.2021@ Vegbudsd
es muss nicht eine absolute Verweigerung sein, keine Tiere mehr anzuschaffen, es kann gerade auch aus Vernunftgründen geschehen, da man z.B. sich zu alt fühlt, oder nicht kompetent genug fühlt. Dann ist es doch besser man hat keinen Hund oder Katze, als dass es irgendwann in einem Tierheim landet. Oder dass man - wenn man mehrere unkastrierte Hunde hat , die Kontrolle verliert und es zu einem Messiehaushalt mit Tieren wird, ist ja alles schon vorgekommen.
Lieben Gruß
METTA
vegan2.993 Postsmännlich35708 HaigerLevel 4Supporter
31.01.2021Ja klar, Metta, das sind alles gute Gründe, kein Tier bei sich zu Hause aufzunehmen, die ich selbstverständlich nicht unter "Verweigerung" gepackt habe. So wird das bei uns auch sein, weil wir mit unserer Lebenserwartung nicht so vermessen sind, dass wir die "nächste Generation" bis zu deren Ende werden gut versorgen können.
Meine Gegenrede bezog sich auf die generelle Ablehnung der Aufnahme von ansonsten in schlechten, nicht veganen Haltungen oder in Tierheimen untergebrachten Tieren in einem veganen Haushalt, weil man generell Tiere zu Hause ablehnt - wofür es ja ebenfalls gute Gründe gibt. Es mag auch Leute geben, die mit Tieren auch einfach gar nix anfangen können, obwohl sie sie respektieren- auch o.k..
Auch Tiermessiehaushalte haben in aller Regel nix mit Tierliebe zu tun, eher mit ner handfesten Störung der Tiermessies.
Finde es gerade in Pandemiezeiten sehr schlimm, dass ausgerechnet die so genannten Zoo-Handlungen rege Umsatz mit "Bitte-hilf-mir-über-meine-Einsamkeit-hinweg-Tieren" machen, die die fleißigen Spender und der Steuerzahler spätestens nach Ende der Pandemie dann in Tierheimen usw. wieder als "Ich-kann-Dich-nicht-mehr-brauchen-Tiere" werden durchfüttern müssen, woran sich natürlich die Zoo-Handluingen nur sehr begrenzt beteiligen - sie sind ja schließlich nicht das Sozialamt...