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Vegan leben - aber ohne Ersatzprodukte

Erstellt 15.10.2020, von kilian. Kategorie: Vegpool aktuell. 6 Antworten.

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Benutzerbild von kilian
Themen-Startervegan7.483 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
Vegan leben - aber ohne Ersatzprodukte
15.10.2020
Geht das eigentlich, fragen sich manche Menschen.
Na klar geht das. Es gibt so viel zu entdecken und schmeckt sogar viel besser!
https://www.vegpool.de/magazin/vegan-ohne-ersatzprodukte.html

1x bearbeitet

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Unbekannt
15.10.2020
Ich denke ja, ich ersetze Fleisch mit Vorliebe z.b mit Linsen oder Bohnen statt "Ersatzprodukt" und für die "Sahne" kann man wundervoll Nussmus verwenden :green:

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Unbekannt
28.05.2023
der Artikel ist zwar schon älter, war aber grad auf der Startseite...

Ich habe im Lauf der Jahre kaum ein Ersatzprodukt gegessen, das wirklich an das "Original" ran kommt und merke immer wieder wie dieser Anspruch, etwas nach machen zu wollen, eher hinderlich ist für mich. Ich habe letzte Woche sogenannten "Mozarella" selbst gemacht aus Cashews und Flohsamenschalen. Wenn ich den jetzt mit dem Original vergleiche und diese Erwartungshaltung im Kopf habe, das soll jetzt auch so schmecken, denke ich: hm, nee, ist nicht so = erzeugt erstmal Frust.


Wenn ich aber einfach denke: ich probier was ganz neues aus und mach mal so ne feste Cashewmasse und würze die und bin einfach nur neugierig, wie die schmeckt, pur, im Salat und überbacken: dann find ich das fein. Mir geht ja mittlerweile schon auf den Keks, wenn das genauso heißt wie das tierische Produkt. Warum nicht neue Namen dafür erfinden? Und die Leute damit neugierig machen?


Wenn ich "Ersatz" im Kopf hab, wenn ich vegan koche, kann ich fast nur verlieren - so erlebe ich das.


ich finde durch diesen permanenten Vergleich oder diesem Streben nach Ersatzprodukten tut sich die "vegane Bewegung" (sofern es die gibt) keinen Gefallen. Einen feinen Ziegenkäse kann man nicht nachbauen, genauso wenig wie ein Steak und wenn jemand feinschmeckerisch unterwegs ist und diese Dinge liebt, wird er/sie vermutlich wenig glücklich werden mit Ersatzprodukten, die zum einen selten über Aldi-Niveau von Käse und Wurst hinausgehen und zum anderen voll gepackt sind mit unnützen und teils ungesunden Zusatzstoffen, von der Umweltbelastung bei der Herstellung ganz zu schweigen.


Wenn man aber stattdessen so im wie im Artikel auch beschrieben, ganz anders kocht und isst und neue Lebensmittel ausprobiert, dann eröffnet sich eine ganz neue Welt der Genüsse! Dann ist es auch nicht mehr wichtig, dass man das eine durch das andere gleich vollständig ersetzt, sondern dann kann jemand sich einfach so für eine Mahlzeit oder zwei oder drei pro Woche davon begeistern lassen, weil es eben einfach ganz anders ist. Dann wird Vegan nicht mehr mit Verzicht assoziiert, sondern mit spannend-neuer Küche, die man ausprobieren kann und da gibts sehr viel auszuprobieren!


Diese "Entwöhnung von Tierprodukten" brauchts vorallem ja auch dann, wenn die Geschmacksnerven sich z.b. vom echten Käse entwöhnen sollen und sich an den des Ersatzprodukts gewöhnen sollen.


Ich erleb das so, dass viele "Gelüste" sich ganz automatisch verändern, wenn man anders isst, so wie beim Zucker beispielsweise. Oder wenn ich plötzlich entdecke, wieviele leckere Aufstriche es gibt und der Hunger nun mal begrenzt ist, dann kommt auch mal öfters was anderes aufs Brot als Wurst und Käse und man merkt erst, wie langweilig ist, wenn man ständig das gleiche isst.


Mir jedenfalls haben Ersatzprodukte nichts erleichtert und in Gesprächen mit anderen, die sich omnivor ernähren, merke ich auch, dass es eher hinderlich ist, weil das damit so stark assoziiert wird.


Aber glücklicherweise verändert sich das ja auch mittlerweile etwas durch diese ZeroWaste- oder klimaschützende Perspektive des Veganismus und bei beidem haben die Industrieersatzprodukte keinen Raum, das find ich klasse. Damit kann ich mich viel mehr identifizieren.


Last but not least, muss man ja auch sehen, welche Konzerne i.d.R. diese Ersatzprodukte verkaufen, das sind die gleichen, die für Massentierhaltung, Umweltzerstörung, Ausbeutung von Mensch und Tier hauptursächlich verantwortlich sind und denen soll ich mein Geld geben, damit sie weiterhin ihre Millionen scheffeln können auf Lasten von allem, was lebt? Nein Danke.



Benutzerbild von Libio
vegan1.621 PostsweiblichBERLINLevel 4
28.05.2023
Toller Text, ich empfinde das Entdecken neuer Nahrung und neue Geschmackserlebnisse als Bereicherung.

Ein paar Sachen sind für mich auch Befreiung, zb. habe ich (blind dafür, was mein Körper mir sagt) Mich getrunken, trotz Magengrummeln. Kam nicht drauf, dass es ja Pflanzenmilch zum Ausprobieren gibt. Ich sag dazu immer totale Gehirnwäsche. Man merkt was und merkt es doch nicht. Ich bin jetzt vom Milch trinken bdfreit und finde es wunderbar.

Mein "Schnitzel" ist jetzt panierte Kohlrabi und ich nenne es auch so. Nur als Beispiel.

Trotzdem probiere ich ab und zuErsatzprodukte durch, finde auch das interessant. Aber genau genommen, könnte ich auch ohne leben, durch die neue Art zu kochen

Ich liebe zb. zum Frühstück gebratenen Tofu mit Gemüse als Rühreiersatz, und nenne es Brotbelag oder auf Nachfrage "Tofu mit Soja Joghurt und Gemüse gebraten".


Es erinnert vom Geschmack schon stark an mein früher geliebtes Rührei.


Ich finde es gut, dass man wenn man mag, die alten Geschmacksgewohnheiten beibehalten kann.
Deshalb finde ich die industriellen Ersatzprodukte auch gut.
Man kann wie gewohnt essen, ohne dass Tiere gequält werden. Ich glaube auch, wenn dieser Schritt gemacht ist, und man Zeit und Interesse hat, der Geschmack sich langsam aber sicher automatisch ändern wird, hin zu vollwertigen veganen Küche. Den Luxus Zeit hat aber nicht jeder, sich damit zu befassen. Also ist veganes Schnitzel, Käse oder Bouletten eine tolle Sache, finde ich.

2x bearbeitet

Benutzerbild von Dana
vegan4.939 PostsweiblichSchwarzwaldLevel 4
28.05.2023
Zitat Libio:

Ich liebe zb. zum Frühstück gebratenen Tofu mit Gemüse als Rühreiersatz, und nenne es Brotbelag oder auf Nachfrage "Tofu mit Soja Joghurt und Gemüse gebraten".


Wobei Tofu kein Ersatzprodukt ist sondern ein vollwertiges Lebensmittel mit sehr langer Tradition in Asien (die erstmalige Erwähnung fand vor über 2000 Jahren statt, da gab es noch keine Ersatzprodukte). Allerdings ist der Sojaghurt ein Ersatzprodukt. Wobei.... ich hatte in Asien auch schon Soy Curd, der dem sehr nahe kam.

Benutzerbild von Libio
vegan1.621 PostsweiblichBERLINLevel 4
28.05.2023
Ja, ich weiß, dass Tofu ein sehr altes wertvolles Nahrungsmittel ist.
Ich meinte den Aspekt des Nachmachens von gewohntem Geschmack.
Einige Fertigprodukte, zb von Planted benutzen auch nur die natürlichen Lebensmittel und keine Zusatzstoffe, um gewohnten Geschmack+Konsistenz nachzumachen. Ich glaube, die Grenze ist da fließend. Ob da nun "nach Art von.." oder "like..." oder sonst etwas draufsteht, oder "Erbsenstück" ist für den Geschmack egal, aber für das Marketing nicht.
Es lohnt sich meiner Meinung nach für Veganer, die wegen der Zutaten keine industriell gefertigten veganen Ersatzprodukte kaufen möchten, trotzdem mal in Ruhe die Zutatenliste anzusehen, da ist auch einiges in Bewegung.

1x bearbeitet

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Unbekannt
28.05.2023
Bei mir war es auch so, dass sich durch die Beschäftigung mit der veganen Küche so eine neue Vielfalt an Zutaten. Zubereitungen und Geschmacksrichtungen auftat, dass die Verwendung von Fleischersatzprodukten zunehmend in den Hintergrund trat. An pflanzlichen Milchersatzprodukten verwende ich regelmässig Pflanzendrinks und -joghurt. gelegentlich Frischkäse oder Creme vega, andere nur selten.
Trotzdem greife ich auch manchmal auf Fleischersatzprodukte zurück, wenn mich der Jieper auf traditionelle 3-Komponentengerichte überkommt, bei Zeitmangel oder um ein neues Produkt aus Interesse mal auszuprobieren. Bezüglich des Geschmacks finde ich, dass viele Produkte inzwischen ziemlich nach am tierischen "Original" sind, manchmal so erschreckend nah, dass ich im ersten Moment denke. versehentlich das "Tierprodukt" erwischt zu haben. Und manche Produkte habe ich in der tierischen Version nie gemocht und erst das Ersatzprodukt mögen gelernt, z.B. Karottenlax (den ich auch selten fertig kaufe, sondern selber mache).

1x bearbeitet

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