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Sollten wir bewusst kinderlos bleiben?

Erstellt 11.12.2019, von kilian. Kategorie: Vegpool aktuell. 74 Antworten.

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anonym
11.12.2019
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Benutzerbild von Vegbudsd
vegan2.985 Postsmännlich35708 HaigerLevel 4Supporter
12.12.2019
Zitat Lenshar:
Das hat ja auch niemand gesagt, dass das das Problem für die Überzahl ist. Sondern nur, dass es problematisch ist, wenn viele intelligente Menschen keine Kinder mehr bekommen.
...und das geschieht genau wo?

Zitat Lenshar:
Intelligenz besteht aus einer ganzen Reihe von Komponenten. Natürlich ist sie auch eine Frage der Gesellschaft und der Bildung, aber auch ganz klar genetisch bedingt.

Darüber gab es während meines etwas länger dauernden Lebens mindestens drei verschiedene ernst zu nehmende Meinungen.


Zitat Lenshar:
Nicht jeder hat das gleiche Potential zu entfalten.
- aber zum Glück das selbe Recht wie Du und wir alle, Kinder zu zeugen und groß zu ziehen.

Ob Kinder erfolgreich ihr Leben leben und nützliche Glieder einer Gesellschaft sind, ist keineswegs hauptsächlich auf die Intelligenz zurück zu führen. Vielmehr sind soziale Potenziale dabei viel entscheidender. Was nützt ein IQ von Einstein oder so, wenn ich als Soziopath oder gar Psychopath durch die Gegend renne und nur Mist baue oder sonstwie sozialschädlich verhalte?

Es sind auch gerade die weniger gebildeten Leute, aus deren Familien hervorragende Geister mit Hirn UND Herz erwachsen sind. Selbstverständlich sollen auch intelligente Menschen Kinder bekommen.


Sie sollten sich aber hüten, das Recht darauf weniger begüterten, weniger gebildeten und evtl. weniger intelligenten Menschen das Recht streitig zu machen!

Das genetische Potenzial und die Wirkung der genetischen "Veränderungen" in Bezug auf das Hervorbringen von intelligenten Menschen ist längst nicht genügend erforscht, als dass dabei ein abschließendes Urteil gefällt werden könnte, geschweige denn sollte!

Diese Denke, man könne durch Selektion "gesunden oder besonders intelligenten Menschenmaterials" einen neuen, nur "guten Menschen" zu züchten, hatte sich im vorigen Jahrhundert schon einmal als fataler Irrtum herausgestellt, dem viel zu viele Menschen durch Massenmord zum Opfer gefallen sind. Himmler war vermutlich recht intelligent, ebenso wie Göbbels und Konsorten.

Selbst Menschen, denen Intelligenz weitgehend oder völlig abgesprochen wird, erfüllen in unserer Gesellschaft einen unverzichtbaren Anteil an der Bildung von Güte, Geduld, Mitgefühl, Fürsorge - ja, und Glück! Man frage nur die Eltern solcher Kinder.

Die Menschheit ist viel zu vielfältig, als dass wir nur nach einem einzigen Kriterium vorgehen sollten. Und sie hat sich entwickelt und wird sich weiter entwickeln.

Was wäre "Fridays for Future" ohne Greta Thunberg, ohne die vielen Millionen Kinder und Jugendlichen dieser Welt, bei denen nicht gefragt wurde, ob sie einen bestimmten IQ haben, oder irgendeine Einschränkung haben?

Das hat kein Doktor oder irgendein Wissenschaftler mit hoher Intelligenz geschafft. Die haben lediglich die Informationen zusammengetragen, interpretiert und vor dem Ergebnis des menschengemachten Klimawandelsanteils gewarnt.

Wir brauch beide: Intelligenz und Empathie, Wissen und Herz, Mut und Logik - die Liste könnt Ihr beliebig fortsetzen.

Wegen des Hungers in der Welt macht Euch keine Sorgen. Die Zahlen Verhungernder sind weltweit in den letzten 30 Jahren rückläufig. Die vegane Bewegung ist dafür im Übrigen die beste Medizin. Vegan können problemlos bis zu 20 Milliarden Menschen ernährt werden und glücklich und zufrieden auf diesem Raumschiff Erde leben.

Packen wir es an, statt uns immer wieder mit Ausgrenzungen und derlei Dingen zu beschäftigen.

Zusammen schaffen wir das!


PS: Mein Sohn kam trotz der Bedenken "darf man in einer solche Welt Kinder bekommen?" ein paar Jahre nach Tschernobyl zur Welt. Der Gedanke war: Wer, wenn nicht unsere Kinder sollen dieser Welt eine positive Richtung geben. Wenn wir nur den "Weltzerstörern" diese Welt überlassen, wird das nix Gutes.

In dem Unternehmen, in dem er inzwischen einen recht ordentlichen Job hat, wird es mit anderen zusammen eine Nachhaltigkeitsstrategie entwickeln und dem Unternehmen damit vermutlich eine hervorragende Startbasis für nachhaltigen Erfolg bescheren...

pps. Kinderlosen Menschen ihre Kinderlosigkeit vorzuwerfen ist für mich an Infamie kaum zu überbieten. Alleine die Frage danach verbietet mir meine Höflichkeit und mein Respekt!

Benutzerbild von TaLaLe
vegan115 Postsweiblich79809Level 2
12.12.2019
Meine große Tochter ist eines der Kinder, die an den FfF Demos teil nimmt. Und sie ist es auch die UNS darauf aufmerksam macht, was wir für die Umwelt anders machen können. Sie hält uns einen Spiegel vor.
Und selbst versucht sie so gut es geht auf die Umwelt zu achten.


Ich bin dankbar für meine Kinder und möchte sie nicht missen.

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PeeBee
12.12.2019
Das entwickelt sich hier in Richtung eines generellen "Kinder pro und contra". Darum geht es aber m.M.n. nicht. Es geht um die Frage, ob es ethisch vertretbar ist, zukünftigen Kindern diese Welt, die wir Alten und Mittelalten in Schutt und Asche wirtschaften, Kindern zuzumuten ist. Wenn ich meine Grossnichten (5,4,und 2 Jahre alt) sehe, die ich sehr lieb habe, könnte ich wirklich jedes Mal weinen, denn ich ahne oder befürchte, wie diese kleinen Wesen in 20, 30 Jahren leben müssen, ohne dass SIE das zu verantworten haben. Ich beurteile niemanden, der jetzt noch Kinder in die Welt setzt, noch verurteile ich ihn. Aber ich verstehe ihn nicht.

Vegbudsd, Dein Plädoyer ist schön. Aber laut zahllosen Wissenschaftlern ist die heutige Situation so bedrohlich wie nie zuvor (was das Klima und das Überleben der Menschheit angeht). Ich wünsche nichts so sehr, wie dass DU die Lage besser, richtiger einschätzt als ich oller Pessimist das mache.

2x bearbeitet

Benutzerbild von Sunjo
vegan2.830 PostsweiblichLinzLevel 4Supporter
12.12.2019
Vegbudsd, ich stimme dir in fast allem zu, außer bei:
Zitat Vegbudsd:

Wegen des Hungers in der Welt macht Euch keine Sorgen. Die Zahlen Verhungernder sind weltweit in den letzten 30 Jahren rückläufig. Die vegane Bewegung ist dafür im Übrigen die beste Medizin. Vegan können problemlos bis zu 20 Milliarden Menschen ernährt werden und glücklich und zufrieden auf diesem Raumschiff Erde leben.

Doch, ich mache mir da Sorgen. Denn dass es in der Vergangenheit bis heute immer besser geworden ist, heißt nicht, dass das immer so weiter geht. Wir (als Menschheit) leben bereits jetzt nicht nachhaltig. Allein die Umstellung auf die vegane Lebensweise wird das auch nicht ändern. Die Klimakrise ist bereits in vollem Gange und selbst wenn wir sofort zu 100% alles richtig machen würden (womit keineswegs zu rechnen ist), würden die Auswirkungen der in der Vergangenheit begangenen Fehler auch die nächsten Jahrzehnte noch wirksam werden. Man MUSS davon ausgehen, dass für die nächsten Generationen der Menschheit das Leben und Überleben härter wird (Ausnahme sind die Privilegierten, die sich auf Kosten aller anderen weiterhin ein angenehmes Leben verschaffen können). Wenn es dann aufgrund der Klimakrise weniger bewohnbares Land und weniger landwirtschaftlich nutzbare Flächen gibt, dürfte es einen gravierenden Unterschied machen, ob man zwölf oder sechs Milliarden Menschen unterbringen und ernähren muss. Auch in Hinblick auf die zu erwartenden Verteilungskämpfe (Kriege).

Zitat PeeBee:
Das entwickelt sich hier in Richtung eines generellen "Kinder pro und contra". Darum geht es aber m.M.n. nicht. Es geht um die Frage, ob es ethisch vertretbar ist, zukünftigen Kindern diese Welt, die wir Alten und Mittelalten in Schutt und Asche wirtschaften, Kindern zuzumuten ist.

Ob man ein Kind bekommt oder nicht, ist für mich eine absolut persönliche Entscheidung und sollte es auch sein. Ich halte zwar ingesamt eine wachsende Weltbevölkerung für schädlich und jedes ungeborene Kind für einen Schritt in die richtige Richtung, aber ich halte es für ethisch vertretbar sich für Kinder zu entscheiden, sofern man das aus dem richtigen Motiv tut: um des Kindes willen (Liebe). Ich glaube, man kann auch unter schlechter werdenden Umständen ein glückliches und sinnerfülltes Leben haben, und Eltern, die ihren Kindern dafür das nötige Rüstzeug (das geht halt über materiellen Wohlstand und Schulbildung weit hinaus) mitgeben, haben dafür auch Respekt verdient.
Aber ich erlaube mir (wenn auch eher im Stillen) auch Elternkritik, wenn da fleißig in den Urlaub geflogen wird, die Kinder mit unnützen Dingen überhäuft werden, ökologischere Ernährung gar nicht in Betracht gezogen wird (wenn's nicht gleich vegan ist, dann sollten es doch mindestens deutlich weniger Tierprodukte sein), und man sich nicht wirklich für Chancengleichheit sondern nur für die besten Chancen fürs eigene Kind einsetzt (nachvollziehbar, aber nicht hilfreich). Dazu sehe ich in meinem persönlichen Umfeld gerade bei jungen Eltern ein politisches Desinteresse: ich kann zwar nachvollziehen, dass man im Alltag mit Beruf und Kind ziemlich ausgelastet ist, und dann vielleicht auch einfach mal zurückgezogen das Familienglück genießen will, aber für die Zukunft der Kinder muss man sich eben auch politisch engagieren und nicht nur darauf warten und hoffen, dass das die Kinder dann schon selbst tun werden, wenn sie erst einmal alt genug dafür sind.

Nachtrag: auf jeden Fall halte ich es für ethisch nicht vertretbar, das Ganze mit Verboten und Zwang zu regeln, schon gar nicht gruppenbezogen diskriminierend.

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anonym
12.12.2019
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Benutzerbild von kilian
Themen-Startervegan7.002 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
12.12.2019
Mein Artikel ist nicht wertend gemeint. Er entspringt eher einer Traurigkeit angesichts der Zukunftsaussichten, die Kinder heute haben.

Zitat Lenshar:
Psychopathen und Soziopathen sind doch kaum ein merklicher Teil der Gesellschaft

Doch, und zwar in höchstem Maße!

Man kann glaube ich schon davon ausgehen, dass unsere Gesellschaft in hohem Maße von Menschen mit Persönlichkeitsstörung aus dem Bereich der "Dunklen Triade" geprägt wird. Weil das Menschen sind, die typischerweise nach Macht streben.

https://de.wikipedia.org/wiki/Dunkle_Triade

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PeeBee
12.12.2019
Ich wüsste nicht, warum Intelligenz NICHT genetisch mit(!)prädispositioniert sein sollte. Für mich ist das seit den Forschungen von Konrad Lorenz gesichert. Allerdings spielt auch die soziale Umgebung, in das jemand hineingeboren wird, und aufwächst, eine Rolle, denn Begabungen und Fähigkeiten müssen natürlich auch gepflegt, und das Vorhandene gefördert werden.

Ich halte Menschen- und Tierzucht für nicht akzeptabel, unethisch und inhuman. Bei einer Zucht wird immer etwas als "nicht wünschenswert" (ja, für "lebensunwert"!!!) erklärt. Da mag bei Pflanzen noch angehen, bei Tieren und Menschen ist das unerträglich.

Killian, da gebe ich Dir vollkommen Recht! Wer etwas über die Verbreitung der narzisstischen und der dissozialen Persönlichkeitsstörung in unserer Geschäfts- und Wirtschaftswelt wissen soll, solche das herausragende Buch von Karten Duve lesen:

"Warum die Sache schiefgeht. Wie Egoisten, Hohlköpfe und Psychopathen uns um die Zukunft bringen". Ein Essay aus dem Galiani Verlag, Berlin, erschienen 2014.


2x bearbeitet

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anonym
12.12.2019
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Benutzerbild von kilian
Themen-Startervegan7.002 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
12.12.2019
@peebee, dazu gibt es auch viel Fachliteratur aus der Psychologie. Nicht unbedingt Dinge, die man wissen möchte :)

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