ich find die überschrift auch etwas irreführend und ich versteh die Intention dahinter nicht so wirklich. Es impliziert irgendwie schon, dass es besser sei fürs Klima nicht-regionale Tierprodukte zu kaufen. Aber darum gehts ja eigentlich nicht, oder ? Es geht doch mehr darum, dass Massentierhaltung / Verzehr von Tier"produkten" in vielerlei Hinsicht klimaschädlich ist. Es ist doch nicht neu, dass der Sojaanbau die Regenwälder zerstört oder dass Kühe soviel Methan ausstoßen? Ob diese Kühe jetzt in Argentinien stehen oder in deutschland macht doch keinen Unterschied. Und ob das Futter jetzt hier oder dort verfüttert wird, ist dieser Unterschied so riesig, dass man sich darüber Gedanken machen muss in Bezug auf Klimaauswirkungen? Aus Tierrechtsperspektive macht das noch weniger Sinn.
Manchmal stolpert der "Klimaschutz" auch über Zahlen, wenn sie mit Scheuklappen betrachtete werden - also so wie bei dem Argument, dass eine Biokuh klimaschädlicher sei als eine aus der Massentierhaltung, weil sie nicht so viel Leistung bringt und länger lebt. Da denk ich: Da ist irgendeine Synapse falsch abgebogen.
Man muss ja schon das Ganze irgendwie im Auge behalten.
ich versteh auch nicht so wirklich, welchen Schluss man jetzt ziehen soll als Verbraucher*in. Für veganer*innen ist der Artikel ja eh obsolet, weil die überhaupt keine Tierprodukte essen. Gehts mehr darum, durch den Artikel noch ein Argument mehr zu haben für Veganismus?
Das Argument könnte am ehesten noch für Menschen interessant sein, die Fleisch bewußt regional oder regional + bio kaufen. Aber denen gehts ja vermutlich nicht nur um Transportwege, sondern noch um andere Faktoren (Tierhaltung, ARbeitsbedingungen, Klima, regionale Unternehmen/Bauern stärken, wirtschaftliche Stärkung der Region, persönliche Bekanntheit des Hofs usw.). Diese Menschen müssten sich dann vor Ort erkundigen, inwieweit die zugefüttert werden und mit welchen Futter und dann ist die Frage, ob man dem dann soviel Gewicht zumisst oder ob andere Faktoren gewichtiger sind?
und eben die große Frage, die sich aufdrängen kann, wenn man den Artikel liest: Was wäre denn dann weniger schädlich wenn jemand Fleisch konsumieren will? Was ist die Konsequenz? (also wenn man jetzt nicht vegan essen will?)
Mir ist jemand, der abundan Fleisch oder Milchprodukte bei einem benachbarten zertifizierten Biohof von Bioland oder Demeter kauft, allemal lieber als jeder, der sein Fleisch bei Aldi kauft, selbst wenn der biohof tatsächlich Soja aus Südamerika verfüttern würde (was ich mir aber nicht wirklich vorstellen kann, weil das doch sehr wahrscheinlich gegen die Richtlinien der bioverbände verstößt) Ich find es auch gut, wenn Leute mehr darauf achten, welche Produkte es regional gibt und auch mehr regional kaufen, nicht nur wegen Klimaschutz.