15.02.2021Hi Kilian,
ich finde Modebegriffe und die damit verbundenen Schubladen immer problematisch, aber das beschriebene Konzept ist eigentlich super. Wenig ist immer besser als nichts, und die Flexi-Veganer sind veganen Produkten gegenüber neugierig und vielleicht einfach etwas vorsichtig veranlagt und wollen deshalb nicht komplett umsteigen.
Diese Menschen sind es, die am meisten auf positive Vorbilder und wirklich leckere Rezepte anzusprechen sind.
Wenn man sich im anderen Extrem jemanden vorstellt, der zwar die Tiere retten will, aber dem sein eigenes Essen nicht viel bedeutet, dann hat man jemanden mit starkem Willen, dem es nichts ausmacht, unterwegs nur trocken Brot oder Pommes zu futtern, und der zum reinen Energiegewinn auch einen, wie ich es nennen würde "Veggiebratling der alten Schule" (rechteckig, innen staubtrocken, außen in Fett ertränkt und sonderbar gewürzt) nicht verachten würde.
So jemand wäre ein fatales Beispiel für den Flexiveganer.
Der Flexiveganer wird sicherlich immer offen sein für das wachsende vegane Angebot. Und je mehr er/sie sich durch die neuesten Trendprodukte futtert, desto weniger Platz ist im Bauch für old school omnivor.
Ich denke, man sollte diese Leute eher bestärken. Mir kommt dieser Weg sogar natürlicher vor, als dem Vorschlag zu folgen, erst einmal mehrere Wochen komplett vegan, und dann aber hin und wieder auch tierisch. Bei so einer krassen Umstellung kann ja auch der Darm durchaus empfindlich reagieren, so dass umso schneller Schluss ist mit dem Experiment. Wer krass umsteigt, der ist doch eigentlich eher der Typ, der sowieso komplett dabei bleiben will, oder?