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Allgäuer Demeter-Hof stellt auf bio-vegan um

Erstellt 28.04.2020, von kilian. Kategorie: Vegpool aktuell. 60 Antworten.

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Benutzerbild von Vegbudsd
vegan2.997 Postsmännlich35708 HaigerLevel 3
26.07.2023
https://www.demeter.de/unterschied-bio-demeter

Von bio-vegan steht da zwar nichts, habe jedoch am WE gehört, dass bio-vegan und Demeter sich nicht ausschließen, es sogar Demeter-Höfe gibt, die vegan düngen usw.

Habe allerdings noch keine Verifizierung vornehmen können, klang für mich aber durchaus glaubhaft.

Benutzerbild von Libio
vegan1.808 PostsweiblichBERLINLevel 4
26.07.2023
Also wenn sie vegan düngen, verstößt es gegen die Grundlagen von Demeter.
Wo hast du es denn gehört?
Auf der verlinkten Seite konnte ich nichts in der Richtung lesen, dass die Demeter Leute auf Tiere in ihrem Kreislauf verzichten möchten


Ich lese nur davon, dass die Relation von Fläche und Anzahl der Tiere geregelt ist.

1x bearbeitet

Benutzerbild von Vegbudsd
vegan2.997 Postsmännlich35708 HaigerLevel 3
26.07.2023
Das war am Wochenende beim Crossover - Treffen der grünen Bundesarbeitsgemeinschaften Ökologie/Landwirtschaft/Tierschutz zu GAP und EU-Wahlprogramm bzw. zu Antibiotikaverwendeung in der Tierhaltung, abends beim Abendessen. Die Info hatte ich von einem ehemaligen Milchviehwirt, der davon berichtete. Versuche, seine Mailadresse heraus zu bekommen, er nannte bei dem Gespräch sogar einige Namen, aber da war meine Batterie schon zu leer (07:00 Uhr bis abends um 10:00 Uhr ist nach einer anstrengenden Woche für so alte Leute wie mich schon eine Herausforderung).

Benutzerbild von Libio
vegan1.808 PostsweiblichBERLINLevel 4
26.07.2023
Danke.
Du machst ja auch echt viel.

Benutzerbild von kilian
Themen-Startervegan7.703 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
26.07.2023
Dazu gab es erst einen Artikel mit Quelle vom Demeter-Verband:
https://vegpool.de/magazin/demeter-vegan-hintergruende.html
Ja, es werden auch Gründüngung usw verwendet. Aber Tierhaltung gehört zwingend dazu. Zwingend.

Benutzerbild von Vegbudsd
vegan2.997 Postsmännlich35708 HaigerLevel 3
26.07.2023
Da wäre eventuell aber eine tierfreundlichere Kompromisslinie: Tiere weiterhin im ländlichen Raum in gewissen Grenzen (2 Tiere pro Hektar) tier- und weitestgehend artgerecht zu halten, die wegen der Insekten und Düngung für die Landwirte so wichtigen Ausscheidungen zu nutzen, ohne aber die Tiere vor Ende der natürlichen Lebenszeit (wie immer das dann definiert würde, weil Tierleid in Siechtum will sicher auch niemand) zu töten. Auch darüber wurde am Wochenende gesprochen.

Hier wurde allerdings das Argument angeführt, dass "zu viele" männliche Rinder aufwüchsen, was dann potenziell zu großen Problemen in der dauerhaften Haltung führt.

Wie seht Ihr das?

Benutzerbild von METTA
vegan5.184 Postsweiblich ObertshausenLevel 4
26.07.2023
Ja ich denke auch, dass es immer - wie bei den Küken auch- zu viel männlicher Nachwuchs geben wird, den die Bauern ja dann nicht wollen und wieder verkaufen müssen, schlimmstenfalls werden diese T iere dann wieder ins Ausland transportiert, ohne dass die Landwirte es wissen. :-(
Ich finde es schade, dass diese Demeter Richtlinien nicht an die heutigen Verhältnisse angepasst werden und die Leute so an den Richtlinien von Herrn Steiner festhalten, fast sogar schon festkleben !

Benutzerbild von Friedhelm
vegan203 PostsmännlichBad Münstereifel Level 4
26.07.2023
Liebe Metta,
nicht nur an den Richtlinien, sondern wirklich an jedem Wort.
Anfang der 2000er hatte der Herr Archiati, vom gleichnamigen Verlag, versucht Steiner in die heutige Sprache zu übertragen. Da ist die Antrophosphen Gemeinde verbal aber dermaßen über ihn hergefallen, dass ihm die Lust leider verging.

Benutzerbild von Libio
vegan1.808 PostsweiblichBERLINLevel 4
27.07.2023
Zitat Vegbudsd:
Da wäre eventuell aber eine tierfreundlichere Kompromisslinie: Tiere weiterhin im ländlichen Raum in gewissen Grenzen (2 Tiere pro Hektar) tier- und weitestgehend artgerecht zu halten, die wegen der Insekten und Düngung für die Landwirte so wichtigen Ausscheidungen zu nutzen, ohne aber die Tiere vor Ende der natürlichen Lebenszeit (wie immer das dann definiert würde, weil Tierleid in Siechtum will sicher auch niemand) zu töten. Auch darüber wurde am Wochenende gesprochen.<br />
<br />
Hier wurde allerdings das Argument angeführt, dass "zu viele" männliche Rinder aufwüchsen, was dann potenziell zu großen Problemen in der dauerhaften Haltung führt.<br />
<br />
Wie seht Ihr das?


Warum müssen diese Nischen geschaffen werden, wo sich Tierleid länger halten kann, mit der Maske des Wortes Tierwohl?


Warum muss entschieden werden, ob ein altes oder krankes Tier sterben will?


Jedenfalls gibt es bei Menschen auch Menschen mit Handicaps, die ein ausgefüllte Leben leben, auch demente Menschen können glücklich sein und den Moment genießen. Wie es Tieren geht, ob die freiwilliges Sterben kennen, das weiß ich nicht.
Es gibt auch 3beinige Hunde, die fröhlich über die Wiese rennen, die tierärztliche versorgt werden, die in Würde leben, die geliebt werden.
Ich finde, auch alte und kranke Tiere sollten in Ruhe gelassen werden und ein Recht auf Unversehrtheit bis zum Ende haben. Und wenn sie zb. aufgrund von Qualzucht Leiden haben, haben die Menschen sich zu kümmern, dass sie in ihren Herden oder Verwandschaftsbeziehungen alt werden und Unterstützung bekommen, bis keine Qualzuchten mehr nachwachsen.


Das ist meine Meinung zu dem Satz, wer würde denn Siechtum der alten Nutztiere wollen, wenn die Lebensdauer vom Menschen festgelegt wird.


Kann sein, dass es noch Jahrhunderte dauert, bis der Mensch aufhört, in die fragilen Naturprozesse einzugreifen. Das weiß ich. Aber wozu diese lange Zeit noch verlängern?


Es gab genug Berufe, die es heute nicht mehr gibt. Und das ist gut so.


Nutztierhaltung wird es noch lange geben, das mag sein.
Und doch bin ich gegen diese Nischen, wo sich mit komischen Argumenten (Bullshitbingo) die Notwendigkeit der Tierhaltung gegenseitig bescheinigt wird.



2x bearbeitet

Benutzerbild von kilian
Themen-Startervegan7.703 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
27.07.2023
In dieser Debatte läuft es immer wieder auf einen der fatalsten Irrtümer der Tierrechtsbewegung hinaus:

Irrtum: "Bevor ich Kompromisse eingehe, fordere ich lieber die komplette Abschaffung der Tierhaltung".

In Wahrheit bedeutet das:
"Bevor ich ein wenig verändere, verändere ich gar nichts".
Oder konkreter: "Bevor ich wenige Tiere rettet, rette ich lieber gar keine".

Man kann sich die Bedingungen nicht aussuchen, unter denen man handelt.

Tierrechtler sagen: "Tierhaltung komplett beenden, denn das ist unmoralisch!"
Tierhalter sagen "hihi, her mit euren Steuergeldern". Und sie bekommen sie. So ist die reale Machtverteilung.

Kompromisse macht man also, damit man am Ende nicht mit leeren Händen da steht = gar keine Tiere rettet.

Das bedeutet, dort zusammenzuarbeiten, wo es dem eigenen Ziel dient. Z. B. in der Forderung nach flächengebundener Tierhaltung. Weil das bedeutet, dass die Tierzahlen drastisch reduziert werden.

In der Hinsicht passt Demeter (und andere Bio-Verbände) und Vegan hervorragend zusammen. Da gibt es eindeutig Überschneidungen.

Kooperation muss ja nicht bedeuten, dass man in jeder Hinsicht übereinstimmt. Es kann auch heißen, einfach mal kurz mit anzupacken und die ganze Sache ein bisschen weniger qualvoll zu machen. Und wenn es nicht alle rettet, dann wenigstens mehr als ohne Kompromiss.

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