Ich schreib mal hier meine Eindrücke von heute. Leider war ich heute mal wieder besonders schlecht im Leute ansprechen, so dass ich zwar Leute wiedererkannt habe, aber nicht mit ihnen ins Gespräch gekommen bin. Unter anderem zwei Leute vom humanistischen Pressedienst (eventuell aus privatem Interesse - ich hab ja nicht nachgefragt
), Hartmut Kiewert mit seinem Stand und dann natürlich die Vortragenden.
Nur am Stand von "Pro Lebensglück" hab ich mich dann doch mal kurz unterhalten. Das war aber tatsächlich auch motivierend
Gehört hab ich den Vortrag von Patrick Schönfeld (Der Artgenosse) zum Thema "(Ver)käufliche Ideale – Veganismus im Kapitalismus" - Hier ging es um den Konflikt innerhalb der veganen Szene, ob man sich nun freuen soll, dass auch tierausbeutende Großkonzerne auf den veganen Zug aufspringen, oder ob dies ein Verrat an den Idealen des Veganismus ist.
Danach war ich abseits des Kongresses unterwegs und wollte zum Vortrag "KZ-Vergleiche in der Tierrechtsbewegung. Warum eine Legebatterie kein Vernichtungslager ist" zurück sein, hab vorher aber noch den zweiten Teil der Präsentation zur bioveganen Landwirtschaft (konkret die Präsentation von Daniel Hausmann) hören können.
Die Argumente, KZ-Vergleiche bzw. Gleichsetzung des Leids verschiedener Gruppen besser sein zu lassen, haben mich überzeugt, sind aber zu umfangreich, die hier in Kürze wiederzugeben (das war mehr oder weniger ein wissenschaftlicher Vortrag aus der Soziologie).
Vom Thema "Digitale Selbstverteidigung" hab ich mich nur berieseln lassen. Zumindest momentan fühl ich mich nicht aktivistisch genug, um meine Identität zu verschleiern
Der Vortrag zum Thema Lebenshöfe war dann wieder eher schön, zum Teil natürlich Anknüpfung und Wiederholung zum Film "Butenland". Erwähnenswert dazu wäre vielleicht nochmal
https://www.bevela.de/ die Begleitung zur veganen Landwirtschaft. Sie hatten ein Milchbauern als Beispiel, der auf Bio umstellen wollte, das dann aber aufgrund der Auflagen nicht machbar fand und seit zwei Jahren (Verträge mussten noch erfüllt werden), den Umstieg vollzieht.
Inhaltliches Highlight war für mich der Vortrag von Anna-Lena Klapp zum Thema Feminismus und Intersektionalismus in der Tierrechtsbewegung. Kurz zusammengefasst: wenn wir die Welt verändern wollen, dürfen wir nicht entweder die eine Hälfte (Frauen) oder den größeren Teil der Weltbevölkerung (People of Color) ignorieren und ausgrenzen. Wir brauchen sie. Ihr Buch "Food Revolte" ist jetzt auf meiner Buchwunschliste spontan erstmalig aufgetaucht und auch gleich ganz oben :-D
Zum Abschluss des Vortragsteils hatten wir dann noch Hilal Sezgin per Videokonferenz dabei. Ein bisschen aufbauend auf den vorherigen Vortrag ging es um Care-Arbeit und die Verantwortung, die man hat, wenn man für andere (Kinder, die man erzieht, oder Tiere, die man hegt und pflegt) Entscheidungen treffen muss und dabei möglichst gut auch den Willen des betroffenen Wesens zu berücksichtigen. Die Vorträge von Hilal Sezgin sind immer schön - sie hat so eine herzerwärmende herzliche Ausstrahlung