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Weihnachtsessen

Erstellt 27.12.2018, von Elsu. Kategorie: Vegan kochen & backen. 35 Antworten.

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Biophilie
06.01.2019
Hallo Falk,
Nein leider bin ich nicht in eine vegane Familie hineingeboren, aber Leichenteile in dieser Familie zu essen, habe ich mich schon als Kleinkind geweigert. Schon damals wurde das weder verstanden noch respektiert. "Meine Lieben" kann ich meine Herkunftsfamilie wirklich nicht nennen. Am ehesten noch meine Schwester, die ich zwar selten sehe, da sie weit weg wohnt, die mich aber immerhin so weit respektiert, dass sie nicht auf die Idee käme, in meiner Gegenwart Tote zu essen, und der ich sogar vertraue, wenn sie etwas für mich gekocht hat. Das könnte ich bei meinen Eltern nicht, denn ich habe es von Kind an erlebt, dass meine Mutter mir Tierisches "untergejubelt" hat. Meine "Lieben" sind mit 2 Ausnahmen alle vegan. Die Ausnahmen sind meine Tochter (die nicht mehr bei mir wohnt). Sie ist nicht 100% vegan, aber käme nie auf de Idee, in meiner Gegenwart den Tod zu essen oder auch "nur" Tier als Kleidung zu tragen. Ähnliches gilt für eine gute Freundin. Alle anderen "Lieben" sind vegan. Und damit fühle ich mich sehr wohl.

Benutzerbild von Smaragdgruen
vegan1.642 PostsmännlichNähe TrierLevel 4Supporter
06.01.2019
Hallo Biophilie
Du siehst das aber ganz schön eng, bei uns im Bekanntenkreis, also auch in der Familie sind nur Fleischesser, leider. Meine Schwester arbeitet als Fleischereiverkäuferin und ihre ganze Familie sind eifrige Fleischesser, obwohl ihr Mann schon mit 47 Jahren 4 Bypässe bekam. All mein Ratschläge doch wenigstens weniger Fleisch zu essen waren erfolglos, ich habe aber trotzdem ein gutes Verhältnis zu ihr. Obwohl ich ihr mehrmals von unserer veganen Ernährung erzählt habe wolte sie mir neulich Fleisch mitgeben - ich glaube sie will unsere Ernährungsweise nicht wahrhaben. Meine inzwischen verstorbenen Eltern und Schwiegereltern hätten das auch nie verstanden, da war Fleisch bei fast jeder Mahlzeit. Ich als Bauernsohn hätte Vegetarier und Veganer damals auch als verrückt bezeichnet. Aber heute bin ich glücklich über unseren gewählten Weg und hoffe dass ich auch noch andere Menschen inspirieren kann. Wir weden immer mehr !!!

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Biophilie
06.01.2019
Frag mal die Tiere in der "Nutztier"-Haltung, ob die auch finden, ich sähe das etwas "eng"....

Benutzerbild von kilian
vegan7.037 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
06.01.2019
Das ist doch nun ein Klassiker...

Einstellung 1:
Wir grenzen uns von allem ab, was mit Tierausbeutung zu tun hat, inkl. unseren Verwandten und Bekannten und allen, die sich nicht ebenfalls abgrenzen, weil wir uns sonst als "Teil der Ausbeuter-Gesellschaft" sehen. Wir teilen somit Menschen in "gute" und "schlechte" Menschen ein und verzichten dabei großzügig auf Nuancen und Unterschiede. Klassisches Verhalten in vielen Teilen der Vegan-Szenen. Konsequent fortgesetzt führt sie zur Isolation, weil niemand identisch tickt wie man selbst.

Einstellung 2:
Wir bleiben in Kontakt mit Menschen, die Tierausbeutung unterstützen, weil es sonst das Leben unnötig schwer macht, zu Verbitterung und Resignation führt, und weil wir sonst ohnehin keine Chance haben, gute Argumente zu verbreiten. Außerdem sind Menschen nicht klischeehaft nur "gut" oder "böse", sondern stets beides.
Auch wenn das nicht perfekt ist.

Einstellung 1 akzeptiere ich hier nur mit begrenzter Geduld, da wir eine integrative, offene Strategie mit Fokus auf Gemeinsamkeiten verfolgen, und es hier nicht darum geht, wer der konsequenteste Veganer ist!

Bleibt bitte respektvoll!

Viele Grüße

Kilian

1x bearbeitet

Benutzerbild von Annabella
vegan277 PostsweiblichLevel 2
06.01.2019
Vielen Dank, lieber Kilian. Ich weiß es sehr zu schätzen, dass du die Toleranz hier immer wieder betonst. Klar gibt es immer wieder Verhaltensweisen und Aussagen von Omnivoren, die einen zur Weißglut bringen können. Aber wie du schon schreibst, der einzige Weg, den Veganismus nachhaltig zu verbreiten, ist die Offenheit zum Dialog. Mir wäre es auch lieber, wenn alle Menschen in meinem direkten Umfeld Veganer wären, aber das ist nun mal leider nicht so und die Menschen, die mir wirklich wichtig sind, liebe ich eben so wie sie sind. Die meisten unter uns sind schließlich auch nicht von Geburt an Veganer gewesen sondern jeder hat seinen eigenen Weg dorthin gefunden-manche früher andere später. Und auch, wenn wir Veganer die Welt durch unser Verhalten vielleicht ein kleines bisschen besser machen, sind wir deshalb noch lange nicht die besseren Menschen.

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Biophilie
06.01.2019
Ich vermute, ihr würdet eure Eltern auch nicht eure "Lieben" nennen, wenn sie euch mit 3 Jahren gezwungen hätten, das eigene Kaninchen zu essen, wenn ihr darauf hin für 14 Jahre das Essen nahezu ganz eingestellt hättet, was euch fast euer Leben gekostet hätte....
Ich habe lange Zeit gebraucht, es zu schaffen, solche Leute nicht mehr "meine Lieben" zu nennen und mich nicht mehr mit ihnen an einen Esstisch zu setzen. Aber damit geht es mir heute sehr gut. Das mag für euch befremdlich oder extrem wirken. Aber ich fühle mich wohler damit, privat nur noch mit veganen oder zumindest sehr vegan-freundlichen Menschen zu verkehren.

Benutzerbild von Vegbudsd
vegan2.993 Postsmännlich35708 HaigerLevel 4Supporter
06.01.2019
:green: Wir haben heute ganz und gar tolerant und auf Gemeinsamkeiten bedacht mit omnivoren Freunden in der "Sehnsuchtsküche" in Mühlacker vegan gespeist. Sie fanden es nach (vielleicht nur uns gegenüber, aber immerhin) eigenem Bekunden sehr lecker und meinten, dieses "am längsten existierende vegane Restaurant Deutschlands" bliebe im Programm.

Es war wie immer sehr, sehr lecker und abwechslungsreich (z.B. Kürbisschnitzel paniert, oder dunkle Linsen als Beilage nebst Polentascheiben mit Sesam, angebraten und dazu Kartoffelgratin und selbst zusammengestellten Salatteller), nebst selbstgemachten geschätzt 15 Eissorten (nein, ich hatte nur 4 Kugeln mit veganer Sahne) und leckerem Cappucino.

Wenn ich das richtig gesehen habe, war heute sogar auf dem Parkplatz ein Auto des politischen Wettbewerbs - einfach m_u_t_ig! :D :clap:

Weshalb ich das schreibe? Klar freue ich mich, wenn dort wie in alle veganen Restaurants, Imbisse und Hotels in D und anderswo möglichst viele Gäste strömen und die Basis dieser Angebote mehr und mehr verbreitert werden.

Vor allem aber konnte man dort wieder erleben, was in der eigenen biologischen Familie nicht immer gegeben ist:

Freunde, das ist die Familie, die man sich aussucht.

Andererseits bin ich bei Menschen, bei denen ich keinerlei Boshaftigkeit gegenüber Tieren oder mir selbst entdecke ziemlich tolerant, was deren Essgewohnheiten und Vorlieben angeht. Da ist für mich viel wichtiger Beispiel zu geben und im realen Leben zu zeigen, dass vegan leben ohne jeden Verzicht sehr gut funktioniert. Warum? Weil ich will, dass die Ernährungs- und Landwirtschaftswende immer mehr ein Erfolg wird. Kein Kleinkrieg oder demonstartiver Communication Breakdown mit meinen fleischsüchtigen Verwandten oder Freunden wird dabei irgendeinen überzeugen.


Anders ist das nach meiner Auffassung allerdings bei professionellen Anbietern wie Hotels und Restaurants, die im Jahr 2019 endlich kapieren müssen, dass es unter ihrer Kundschaft auch Veganer gibt.

Ein gutes Restaurant ist nach meiner Auffassung heutzutage nur, welches auf Anhieb mindestens zwei verschiedene vegane Vollgerichte anbieten kann. Also mit Vorspeise, Hauptgericht nicht nur mit Beilagen und veganer Nachspeise oder Kuchen.

Ein guter Freund ist, wer mir das freiwillig und unaufgefordert bei einer Einladung anbietet.


Kann das leider nicht, aber am liebsten würde ich Euch alle einladen!

Benutzerbild von Vegbudsd
vegan2.993 Postsmännlich35708 HaigerLevel 4Supporter
06.01.2019
@Biophilie
Das mag für euch befremdlich oder extrem wirken.


Was Du da schreibst ist in höchstem Maß verständlich und auch ich würde unter diesen Bedingungen bei diesen Menschen nicht von "meinen Lieben" sprechen!

Es tut mir aufrichtig leid, was Dir da geschehen ist und wünsche Dir von Herzen, dass Du diese traumatischen Erfahrungen weiter und besser überwinden kannst!

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Jacqueline
06.01.2019
Hallo,

Weihnachten als Veganer in der Familie feiern - ein spannendes Thema.


Ich habe in diesem Jahr meine Familie zu uns nach Hause eingeladen und es gab veganes Essen :happy: . Ganz klassisch gab es bei uns Kartoffelsalat mit einer selbstgemachten veganen Mayonnaise und dazu Kidneybohnen-Buletten. Mein Opa hat nicht gemerkt, dass die Buletten fleischlos waren :happy: . Er war sehr verwundert, als wir ihn aufgeklärt haben. Es hat allen sehr gut geschmeckt, was mich sehr gefreut hat.
Meine Familie als absolute Fleischliebhaber hatte anfangs ihre Probleme mit meiner veganen Ernährung. Sie haben wahrscheinlich gehofft, dass es nur so eine Phase ist, aber sie haben sich geirrt :happy: . Mittlerweile ist jeder vorbereitet, wenn ich zu Besuch komme. Selbst meine Oma hat sich darauf eingelassen und macht mir jedes Jahr vegane Plätzchen, die sie dann auch isst.


Wie geht eure Familie / Freundeskreis mit der veganen Ernährung um?

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Biophilie
06.01.2019
Danke vegbudsd,
Ich hab das längst hinter mir lassen können. Dafür habe ich aber auch 5 Jahre Psychotherapie gebraucht....
Schön hier auch mal Verständnis zu finden....Ich bin ja hier so ein bisschen die Buhfrau, die einfach "zu extrem" ist und der wir-haben-uns-alle-so-lieb-veganen-Bewegung schadet.
Sorry Leute, aber ich bin Tierrechtlerin mit Leib und Seele. Ihr müsst nur sagen, wenn ich hier nicht genehm bin.

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