Zitat PeeBee:
Warum nimmst Du denn nicht einfach einmal im Monat eine 1000µg-Tablette/Kapsel? Das ergibt pro Tag ca. 33µg, also deutlich unter der von Dir behaupteten Maximalgrenze von 55µg. Da die Leber in recht ordentlichem Umfang B12 speichert, ist es völlig egal, ob ich täglich 30 oder monatlich 1000 µg nehme. So mache ich es nämlich.
Die Rechnung geht meines Wissens nicht auf. Mir ist bekannt, dass sich der Großteil unseres B12 Speichers in der Leber befindet und der Rest überwiegend in der Muskulatur. Der Gesamte B12 Prozess ist alles in allem jedoch ziemlich komplex und verwirrend. Abgesehen von der Aufnahme per intrinsischem Faktor können nur 1%-2% (tendenziell 1%) per passiver Diffusion aufgenommen werden. Die Bioverfügbarkeit wird durch größere Mengen verringert. Was genau mit dem Überschuss geschieht und weshalb es zu stark erhöhten Krebsraten führt weiß ich nicht. Bislang wurde gedacht, dass der komplette Überschuss ohne Nebenwirkungen einfach ausgeschieden wird, das wurde nun aber in einigen Studien widerlegt. Allein deshalb ist es meiner Meinung nach ein unnötiges Risiko solche starken Konzentration einzunehmen.
Unabhängig davon macht es meiner Meinung nach meistens mehr Sinn etwas regelmäßig in geringeren Dosen zu tun als im Überschuss. Man isst auch nicht die Kalorien für 1 Monat, duscht 1 mal für 3h pro Monat oder trainiert 1 Tag für 12h im Monat. In den meisten Fällen fügt ein sehr großes Übel deutlich mehr Schaden zu als etliche kleine Übel.
Zitat PeeBee:
Aber ganz ehrlich: So ganz verstehe ich dieses extreme Misstrauen gegen die "ach so böse" Pharmaindustrie nicht. Zumindest nicht in dem generellen, ja, universellen Maßstab, den Du hier anlegst. Gegen die Hersteller der Chlorella-Tabletten und gegen die Produzenten der Cornflakes hast Du kein Misstrauen? Gegen letztere wäre MEIN Misstrauen aber grösser als gegen manche Pharmafirmen...
Ich Misstraue quasi alles und jedem, aber in unterschiedlichem Maß. Es ist schwierig sich allem zu entziehen. Ab einem gewissen Punkt kann man nur mit den Schultern zucken und die möglichen Konsequenzen akzeptieren. Aber man kann versuchen sie nach bestem Ermessen zu verringern.
Bei den Cornflakes und den Milchersatzprodukten handelt es sich um Produkte von großen Konzernen die weitreichend erhältlich sind. Sie können sich zumindest nicht unter dem Radar bewegen und werden Regelmäßig geprüft. Bei großer Verbreitung ist die Chance auch deutlich höher, dass Stichproben von differenzierten und unabhängigen Instituten genommen werden.
Zitat DaisyDuck:
Was hälst Du von diesem B12 Produkt, ist von Dr. Jacob’s, der im obigen Video das Thema Betrug erwähnt, da kann man bestimmt vertrauen:
drjacobs-shop.de/vitalstoffe/270/b12-phospholipid-50-ml?c=15
Danke für die Empfehlung. Das könnte wirklich etwas sein. Er selbst hat auf seiner Seite zwar auch kein DIMDI-Zertifikat und auch kein eigens eingestellten Labortest, aber sein Produkt ist in einigen Apotheken mit DIMDI-Zertifikat erhältlich.
Zitat FriendlyFox:
Wann ist ein B12-Ergänzungsmittel für Dich "brauchbar" und wann "aus vertrauenswürdiger Quelle"? Darüber müssen wir uns zunächst unterhalten.
Wirklich vertrauen tue ich niemandem. Aber ein akzeptabler Anbieter wäre für mich jemand der nicht gänzlich unbekannt ist, sich nicht davor drückt sich mit den wichtigen Zertifikaten auszuweisen und deren Anforderungen gerecht wird. Ein engagierter und seriöse Vertreiber müsste sich selbstständig um diese Nachweise bemühen. Das Bio-Label holt sich doch auch fast jeder ab. Und jemand der etwas wirklich gutes produziert übertrifft z.B. die Anforderungen für das Bio-Zertifikat bei weitem.
Ein vernünftiges B12 wäre für mich eines von einem möglichst vertrauenswürdigem Händler mit DIMDI-Zertifikat, vernünftiger Konzentration und Dosierung/Dosierungsmöglichkeit, also höchstens 20ug, guter Wertigkeit, am besten MHA und möglichst wenig Zusatzstoffen. Die vorhandenen Zusatzstoffe sollten natürlich sein und keineswegs schädlich oder fragwürdig.
Zitat FriendlyFox:
da es Vitamine gibt, die bei Überdosierung einfach über den Urin ausgeschieden werden. Soviel ich weiß, betrifft das vor allem die wasserlöslichen, wozu unter anderem die B-Vitamine zählen.
Über alle Vitamine weiß ich natürlich nicht bescheid, auch wenn ich es oben generalisiert habe. Es mag welche geben bei denen der Überschuss einfach ausgeschieden wird, aber ich habe nun schon einige Studien gelesen, bei denen festgestellt wurde, dass sich die vorherigen Vermutungen wohl leider als Falsch herausgestellt haben und der Überschuss auch bei wasserlöslichen Vitaminen nicht einfach ausgeschieden wird. Selbiges gilt für Mikropartikel. Es soll häufig vorkommen, dass einige Partikel darunter sind, die klein genug sind um die Zellwand zu durchdringen. Die Folgen sind noch nicht bekannt. Aber es kam im Laufe der Geschichte nun schon oft genug vor, dass sich scheinbar unbedenkliche Dinge im Nachhinein als sehr schädlich entpuppt haben.
Zitat FriendlyFox:
Dazu kommt, daß - wie PeeBee bereits erwähnt hat - Vitamin B12 sehr gut in der Leber zur späteren Verwendung eingelagert werden kann. Auch mit einer 3000fachen Überdosierung gab es laut Niko Rittenau keinerlei Nebenwirkungen. Ob der vertauenswürdig ist, weiß ich nicht. Übrigens ist die Krebsrate unter Veganern/ Vegetariern verschwindend klein, obwohl in dieser Zielgruppe diese "Überdosierungen" generell üblich sind. Wie erklärst Du Dir das?
Leider befassen sich zu wenige Mediziner mit Studien. Es gibt zwar eine Menge Studien und man muss auch schauen ob sie von irgendwem mit gierigen Motiven finanziert werden, aber es gehört nun der Vergangenheit an, dass solche Überdosierungen unbedenklich sind. Es hat sich nur noch nicht genügend herumgesprochen und die genauen Umstände sind auch noch nicht ausreichend erforscht.
Ich selbst habe noch keine Studie bezüglich B12 und Lungenkrebs gesehen, die sich explizit mit Veganer befasst. Weder bin ich mir sicher ob in den existierenden Studien auf Veganer eingegangen wurde oder ob das überhaupt einen relevanten Unterschied macht. Eventuell ergeben sich die erhöhten Krebsraten nur aufgrund der erhöhten B12 Zufuhr in Kombination mit der B12 Zufuhr von Milch- und Fleischprodukten und all den anderen Schadstoffen aus besagten "Produkten".
Ich weiß es nicht, aber ich versuche ein unnötiges Risiko zu vermeiden und die erhöhte Krebsrate in den B12 Studien ist
beachtlich. Mir ist auch nicht bekannt ob es überhaupt Krebsstudien per se explizit für Veganer gibt. Für einen solchen geringen Anteil der Weltbevölkerung gibt es womöglich nicht viele aussagekräftige Studien. Auch mit überdosierter B12 Supplementation wird es unter Veganer wohl geringe erhebliche gesundheitliche Beschwerden geben, weil man dafür unzähligen anderen schädlichen Faktoren fernbleibt und in der Regel gesünder lebt.
Zitat FriendlyFox:
Nicht nur zu hohe, sondern durchaus auch zu niedrige Werte können viel Schaden anrichten. Damit wird Deine ganze Rechnerei hinfällig, und DIMDI kannste ebenfalls in der Pfeife rauchen. Wir werden staatlicherseits zwar regelmäßig zu Impfgängen mit äußerst zweifelhaftem Nutzen aufgefordert, aber Werbung mit Warnung vor B12-Mangel habe ich bisher noch nicht gesehen. Die würde es aber geben, wenn das Ziel wäre, Überdosierungen unters Volk zu bringen.
Mir ist klar dass zu niedrige Werte viel Schaden anrichten können. Deshalb supplementiere ich und lasse regelmäßig die Werte testen.
DIMDI ist ein zusätzlicher Sicherheitsfaktor. Der Großteil der Fälschermafia scheitert an der Hürde DIMDI.
Es gibt natürlich auch Apotheken mit einem regulären, öffentlich zugänglichen Geschäft, die das DIMDI-Zertifikat besitzen und dennoch gefälschte oder verunreinigte Dinge vertreiben, aber diese Fälle sind deutlich seltener und in ihrem Inventar wird wohl auch bei weitem mehr legitim sein als bei den vielen Anbietern die ausschließlich Fälschungen führen.
Zitat FriendlyFox:
Dir ja sicherlich klar, daß sowohl Ärzte als auch hochrangige Politiker, die z.B. auch Grenzwerte für Nahrungsergänzungsmittel oder Richtlinien für die Arzneimittelkontrolle festlegen, auf ihrer Gehaltsliste stehen.
An der Gesetzgebung sind viele Instanzen beteiligt, wovon viele nicht korrupt sind. Bei medizinischen Belangen werden Institute aus dem Fachbereich konsultiert. Es mag sein, dass sie diese kontrollieren, aber viele andere Länder und unabhängige Institute kommen auf ähnliche Werte. Die Nährstoffbezugswerte für die empfohlene Tageszufuhr werden per EU-Verordnung geregelt. Das sollte es nochmals schwieriger gestalten es zu manipulieren. Außerdem bewegen sich die offiziellen Nährstoffbezugswerte zumeist im tendenziell "niedrigen" sicheren Bereich. Von dem was ich bisher gesehen habe sind sie stimmig in Bezug zu neueren Erkenntnissen.
Zitat FriendlyFox:
Bei Punkt 4 ist mir unklar, wieso Du dem Cyanocobalamin (mit drei 'a'!) als ungeeignetster Form den Vorzug gibst.
Wie ich schon geschrieben habe empfinde ich Cyanocobalamin im Verhältnis als das geringste Übel.
Die anderen Optionen wären wie folgt:
-omnivore Ernährung: kommt moralisch nicht in Frage und ist anderweitig schädlicher für die eigene Gesundheit
-fragwürdiger Anbieter: zu hohes Risiko, dass nur Füllstoff oder sogar etwas stark schädliches enthalten ist
-nicht verwertbares B12/kein B12: größeres Risiko als Cyanocobalamin
-Kot essen: kommt nicht in Frage, außerdem schädlich
-sehr hohe Dosen und/oder fragwürdige/schädliche Zusatzstoffe: konkret nachgewiesenen extreme Vervielfachung von Krebsrisiko und Letalität in multiplen Studien
Ich versuche mich mit keiner dieser Optionen abzufinden, deshalb bin ich auf der Suche nach einem vernünftigen Supplement, aber bis dahin erscheint mir als beste Lösung die Überbrückung mit Chlorella und Cyanocobalamin.