Themen-Startervegan21 PostsmännlichKölnLevel 2
Veganes Leben-ein Luxusproblem?09.01.2020Liebe Freunde!
Sicher habt Ihr im Alltag auch schon oft erlebt, dass man sich als Veganer ständig für seine Lebensweise rechtfertigen muss.
So hatte ich gestern auch wieder eine hitzige Diskussion mit einem Arbeitskollegen.
Er hat mir unterstellt, das "Wir Veganer" doch die Sicht auf die wirklichen Probleme der Welt verloren haben. Ob wir tatsächlich glauben, in Syrien oder Afghanistan würde sich jemand Gedanken über eine Ernährungsumstellung machen.
Das hat mich schon sehr betroffen gemacht. Denn ich denke auch, dass Menschen, die unter Krieg oder Verfolgung leiden, als letztes über ihre Ernährung nachdenken.
Deshalb möchte ich mal gerne in die Runde fragen, wie Ihr zu dem Thema steht.
Muss man als Veganer jetzt ein schlechtes Gewissen haben, weil wir in der westlichen Welt das Privileg besitzen, uns frei für eine vegane Lebensweise zu entscheiden?
Ich freue mich auf Eure Ansichten zu den Thema!
Euer Elias
Themen-Startervegan21 PostsmännlichKölnLevel 2
09.01.2020Hallo Sunjo,
natürlich hast Du mit Deiner Ansicht recht!
Trotzdem war das für mich ein interessanter Denkanstoß, ganz im Gegensatz zu manch anderen Vorurteilen mit denen als Veganer umgehen muss.
09.01.2020Eine durchaus wichtige Diskussion...
Aber das kann nur zum Problem werden, wenn man die Einstellung hat "Hier die Menschenprobleme, dort die Tierprobleme". Und da viele Menschen der Meinung sind, dass der Mensch die Krone der Schöpfung sei, sind sie wohl auch der Meinung, dass ihre Leben, ihr Leid, ihr Sterben unendlich wichtiger sei als das Leben, Leid und Sterben der Tiere. Genau DAGEGEN sollten Veganer immer wieder ihre (Diskussions-)Stimme erheben. Denn diese Menschen haben NUR dann Recht, wenn man ihren speziezistischen Standpunkt teilt.
Im Übrigen liegt das auf der gleichen Ebene wie jene Argumente, die immer aufkommen, wenn es um das soziale Leid in Deutschland geht, die Benachteiligung vieler Kinder, die unfairen Löhne, die schreckliche Notwendigkeit von "Tafeln" usw.- DANN hört man von jenen Menschen auch gern "Na, schau mal Somalia, Indien, Afghanistan etc. DIE haben Probleme, aber WIR doch nicht". Wer so denkt und argumentiert, der will dass alles so bleibt wie es ist, so besch*** es auch sei.
09.01.2020Ich habe selbst auch schon über diese Frage nachgedacht. Natürlich haben manche Menschen nicht die Möglichkeit über ihre Ernährung zu entscheiden. Dennoch finde ich auch, dass man es nicht als negativ bewerten kann die vorhandene Möglichkeit wahrzunehmen und über die eigene Ernährungsweise zu entscheiden. Ich denke jeder kann damit auf gewisse Weise dazu beitragen die Welt ein Stückchen besser zu machen. Die Ernährungsweise umzustellen ist, wie schon gesagt wurde, prinzipiell für fast jeden möglich, der dieses "Privileg" hat. Mit Sicherheit ist es für den ein oder anderen aufgrund verschiedenster Umstände schwieriger oder weniger schwierig... Interessant, dass es so viele verschiedene Sichtweisen zu dieser Frage gibt, an die ich selbst noch nicht gedacht hatte, aber letztlich führen alle zu der selben Antwort.