Neues Buch: "Vegan von Anfang an"

Es liegt nahe, dass ich als ausgebildete vegane Ernährungsberaterin immer eine individuelle Beratung empfehlen werde.
Aber ernsthaft: Ich finde es wichtig, sich selber zu informieren und Bücher und Videos können sehr hilfreich sein. Aber bei einer Schwangerschaft und auch in der darauffolgenden Zeit, ist die Ernährung ein entscheidender Faktor für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Mutter und Kind. Wie ein Kind vor der Geburt und besonders in den ersten 1000 Tagen versorgt wird ist prägend für das gesamte Leben.
Eine individuelle Beratung ist vor allem in stressigen Zeiten eine Unterstützung und legt nicht noch mehr Sorgen und Aufgaben auf die Mutter ab.
Kann man im Normalfall sich auch mal ein paar Monate nicht "ganz so gut" ernähren ohne größeren Schaden zu riskieren, ist es in Fällen von Schwangerschaften, Erkrankungen und auch beim Sport wichtig, genau hinzuschauen. Jeder und Jede ist sehr individuell und Nährstoffempfehlungen in Büchern und Co. sind nur Durchschnittswerte und können je nach Lebensstil sehr stark variieren.

Verständlich.
Vermutlich wäre das für jeden Menschen besser. Aber es kann und will sich nicht jeder leisten, und ich persönlich fände eine persönliche Beratung auch wesentlich stressiger als einfach ein Buch zu lesen. Außerdem wollen wir doch nicht den Eindruck erwecken, dass die vegane Ernährung so furchtbar kompliziert ist, dass man das ohne persönliche und individuelle Beratung nicht ohne Gesundheitsgefährdung auf die Reihe bekommen kann. Und ich finde solche Bücher auch wichtig, weil sie die Sichtbarkeit erhöhen, Vorurteile abbauen und zumindest die wichtigsten Grundlagen vermitteln können. Nicht zuletzt ist ein Minimum an eigenem Wissen auch nützlich, um die Leistung von Ernährungsberatern einschätzen zu können.

Sunjo

Auf jeden Fall sind vegane Bücher sehr wertvoll und geben auch Menschen die sich erst einmal informieren wollen einen super Einblicke.


Ob anhand von Bücher eine Ernährungsberatung bewertet werden kann, finde ich schwirig zu sagen. Es gibt auch verdammt schlechte Bücher. Wenn jemand ausgerechnet die liest, ist eine vernünftige Einschätzung der Leistung einer Ernährungsberatung schwirig. Natürlich gibt es auch schlecht ausgebildetet Berater*innen...

Nein, natürlich ist die vegane Ernährung nicht unglaublich kompliziert und erfordert einen Doktortitel. Und man braucht auch keine 100 verschiedene Supplemente, wie leider seit einiger Zeit in den sozialen Medien durch eigentlich anerkannte vegane Experten vermittelt wird... aber eine vegane Schwangerschaft und auch die vegane Kinderernährung sehe ich als Herausforderung.


Eigentlich sollten alle werdenden Mütter eine individuelle Ernährungsberatung bekommen (am besten als Kassenleistung ) aber bei der rein pflanzliche Ernährung fallen einige Lebensmittel weg, sodass die Gefahr eines Nährstoffdefizites erhöht ist. Für Mutter und Kind ist kann das schädlich und gefährlich sein. Schwangere haben einen erhöhten Bedarf an einigen Nährstoffen wie z.B. Eisen. Eisen ist sowiso in der veganen Ernährung oft kritisch (und sogar bei den meisten omnivoren Frauen). Einfach Eisenergänzungen zu nehmen, kann aber auch gefährlich sein, da eine Überdosierung vor allem in der Schwangerschaft zu Komplikationen führen kann. Das heißt, eine werdende Mutter muss sich in der sowieso schon stressigen Zeit in eine sehr komplexe Thematik einlesen... Es ist gut wenn Menschen eine Ahnung von ihrer Ernährung haben und wissen was ihnen gut tut. Aber eine ausgebildetet Fachkraft kann sie unterstützen und ihr viel Arbeit abnehmen. Es geht ja nicht darum den zu Beratenden einfach zu sagen was sie essen sollen, sondern sie selber zu Experten ihrer Ernährung zu machen. Damit sie sich gesund, genussvoll und am besten unkompliziert und zeitsparend vegan ernähren können.

Ja, eine Ernährungsberatung kann teuer sein. Persönlich gehe ich bei den Preisen einen anderen Weg, da Gesundheit keine Frage des Geldes sein darf! In der derzeitigen Situation spielt Geld durch Krieg, Energiekriese und Infaltion natürlich eine besondere Rolle. Aber die sinnvollste Investition ist doch die in dich selbst. Es ist dein Leben und deine Gesundheit.


Ob eine persönliche Beratung in Zeiten von Zoom und Handy wirklich stressig ist...?


Am besten ist meiner Meinung nach nicht das entweder oder. Ein Buch ist gut für die ersten Informationen und einen groben Überblick. Eine individuelle Beratung kann dir helfen, das Wissen in deinen Alltag nach deinen persönlichen Bedürfnissen einzubauen.

Ok, kannst Du uns mal Beispiele nennen von bekannten, verdammt schlechten Büchern?

Sorry, "extrem schlecht" war der falsche Ausdruck. Aber es gibt durchaus Bücher die fragwürdige Tipps und Ansichten verbreiten.
Persönlich finde ich vor allem Bücher von Rüdiger Dahlke sehr problematisch, da viel esoterischer Mist behauptet wird. Praktiken wie "Lichtnahrung" werden werden verbreitet, obwohl das einfach nur gefährlich ist! Auch der Wahn um "das böse Gluten" und nicht weniger schlimme Soja finde ich sehr problematisch, da es vegane Ernährung zum einem sehr kompliziert und nach Verzicht aussehen lässt und zum anderen die Gefahr von ernsthaften Nährstoffmängeln steigt.
Insgesamt finde ich Bücher schwirig, die extreme Behauptungen wie "Milch ist Gift" oder Käse macht süchtig unreflektiert verbreiten.
Nicht zuletzt auch Bücher die Paleo-vegane Ernährung als Wundermittel anpreisen oder vegane Ernährung als Heilmittel für Krebs darstellen.
Es sind zwar nicht immer bekannte Bücher, aber Menschen lesen nicht ausschließlich bekannte Bücher.

Schade, dass das Buch im Thread Titel wegen blöder Streitereien nicht erscheinen wird.

Für mich definitiv ja. Kennst du keine Menschen, die nicht gern telefonieren?


Ansonsten sieht man bei deinen Beiträgen ganz gut die Gratwanderung, die besonders vegane Ernährungsberater zu bewältigen haben - vegan ist gar nicht kompliziert und auch nicht ungesund, aber einen Ernährungsberater sollte man doch zu Rate ziehen (beziehungsweise Bücher und Ernährungsberater) Die Eisenthematik sollte übrigens jeder halbwegs an Ernährung interessierte Mensch auf dem Schirm haben.

Ich sehe keinen Wiederspruch in meiner Asssage, dass vegane Ernährung im Grunde nicht allzu kompliziert ist, man aber ein paar Dinge wissen und beachten muss.


Ein Buch über Ernährung sollte meiner Meinung nach jeder und jede einmal gelesen haben. Bei veganer Ernährung gilt es, auf einige kritische Nährstoffe besonders zu achten. Durchaus machbar bei einer ausgewogenen Lebensmittelauswahl. In der Schwangerschaft haben Frauen aber nochmals andere Bedürfnisse und diese Zeit und damit auch die Ernährung in dieser Zeit sind sehr prägend für die Gesundheit des Kindes. Eine Ernährungsberatung kann in dabei unterstützen, auf alles zu achten ohne dabei allgemein überfordert zu sein. Ich gehe davon aus, dass sich die meisten Mütter den besten Start für das Leben ihres KIndes wünschen.

Ja es wäre wünschenswert, wenn alle eine grobe Ahnung von Eisen in der Ernährung hätten. Aber das Thema ist etwas komplexer als nur die Zufuhrempfehlungen zu kennen, besonders bei einer rein pflanzlichen Ernährung. Aber auch das Wissen um Jod, Omega 3, Kalzium... wäre für der größten Teil der Bevölkerung von Relevanz.
Das vegane Ernährung ungesund sei, habe ich nie behauptet. Allerdings sind einige (vegane) Ernährungsratschläge wie eine per se glutenfreie und sojafreie Ernährung oder esoterischer Mist wie Lichtnahrung ungesund.


Selbstverständlich kenne ich Menschen die nicht gerne telefonieren oder Zoom benutzen. Ich kenne aber mehr Menschen die ungerne ein Buch lesen. Besonders wenn es kein Roman oder ähnliches ist.

In so einem Fall würde ich dann natürlich ebenfalls einer sich vegan ernährenden Schwangeren eine Ernährungsberatung ans Herz legen.
Ich würde nur gern den Eindruck vermeiden, dass man das gar nicht ohne Ernährungsberatung gut oder gar besser (ebenso wie unter den Buchautoren gibt es ja auch dort viele schwarze Schafe) hinbekommen könnte .
Vielleicht können wir, um nicht ständig im Kreis zu diskutieren, obwohl wir uns bei sehr vielen Dingen einig sind, einfach konkrete Bücher für vegane Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit besprechen? Wenn das dein Thema ist, kannst du ja vielleicht auch schon Bücher empfehlen?


Finde ich auch. Bei einem Buch von oder unter Beteiligung von Niko Rittenau kann man davon ausgehen, dass das wirklich fundiert wird. Die beiden anderen Autorinnen kenn ich nicht und das wird sich auch nicht so schnell ändern, weil ich kein Instagram nutze.

Ich war schwanger und habe Ende August meinen Sohn gesund und munter zur Welt gebracht 💙
Ihm und mir ging es in der Schwangerschaft mit veganer Ernährung super, ich habe alles so gemacht wie vorher auch. D3 und B12 nehm ich eh regelmäßig. Habe zusätzlich noch mehr Folsäure und Magnesium genommen (Tipps von der Hebamme) und alles war super. Auch ohne Buch und / oder Ernährungsberatung.
In der Schwangerschaft hab ich mich sogar noch gesünder als vorher ernährt weil ich monatelang extrem Lust auf Obst hatte, und Schoki und der ganzen Süßkram (den ich auch ab und zu liebe) hat mir überhaupt nicht mehr geschmeckt 😅