Hallo paelsa,
Zitat paelsa:Was kann man denn eigentlich tun, wenn das eigene Wasser zu hart ist? Wir haben auch relativ kalkhaltiges Wasser...
Dafür gibt es sog. "Hauswasserfilter" welche in den Wasserverteiler eingebaut werden.
Diese sorgen z.B. für eine ordentliche Entkalkung des Wassers.
Zitat paelsa:
Kennst Du denn zufällig jemanden, z.B. aus dem Langhaarnetzwerk oder so, der sich auch vegan ernährt?
Es gibt den, leider etwas eigeschlafenen, Vegan-Thread:
http://langhaarnetzwerk.de/phpBB3/viewtopic.php?f=22&t=17600
Vielleicht fühlst du dich ja berufen diesen wieder mit Leben zu füllen
Zitat paelsa:
Ist es dem Körper eigentlich generell egal, ob er pflanzliches oder tierisches Eisen bekommt? Also solange die Menge stimmt, meine ich.
Wieso sollte es anders sein? Tierisches Eisen ist ja ebenfalls nur vom Tier "vorverdautes" pflanzliches Eisen.
Ob wir nun (mit Hilfe von Vitamin C) das pflanzliche Eisen selbst resorbieren, oder einem Tier Pflanzen füttern damit dieses es quasi für uns vor-resorbiert, um es später selbst aufzunehmen, macht für unseren Eisenspeicher praktisch keinen Unterschied
Zitat paelsa:
Ist es eigentlich so, dass man mit einer veganen Ernährung locker alle Nährstoffe decken kann oder ist es dann kritisch, wenn man dann ein, zwei Tage nicht planen kann?
Unser Köerper hat diverse Speichermöglichkeiten für alle Arten von Nährstoffen, sodass auch langfristige Hungerperioden überstanden werden können, welche in der älteren (und teils auch jüngeren) Geschichte der Menschheit eher die Regel als die Ausnahme darstellten:
- Aminosäuren (Proteine) lagern bis zu min. 7 Tage als Speicherprotein im Organismus.
- Vitamine werden über viele Wochen (teilw. viele Monate / Jahre) in den Organen gelagert.
- Mineralstoffe werden über Monate (teilw. auch mehrere Jahre) in den Organen, den Zellen und im Skelett gelagert.
- Fette können sogar fast unbegrenzt gelagert werden (sehr zum Leidwesen vieler Menschen)
Das ist auch durchaus sinnvoll vergleicht man hierzulande die Verfügbarkeit
von z.B. Vitamin C in den einzelnen Jahreszeiten:
Im Frühling und Herbst gibt es genügend Pflanzen für eine ausreichende Versorgung mit Vitamin C im Tagesdurchschnitt.
Im Sommer gibt es eine Fülle von Pflanzen, dass damit auch die körpereigenen Speicher maximal aufgefüllt werden können.
Im Winter wird dann der im Sommer aufgebaute Speicher aufgezehrt, sodass auch diese extreme Vitmain C-Mangelzeit ohne größere Probleme überstanden werden kann.
Mathematisch ausgedrückt würde das heißen:
Maximaler Körperspeicher Vitamin C: bis zu 4000 mg
Bedarf: ca. 100mg pro Tag (Schwangere und Stillende Mütter bis zu 150mg / Tag)
Wenn im Winter durchschnittlich täglich etwa 60mg Vitamin C aufgenommen werden (z.B. bereits möglich mit 90g rohem Wirsing oder 60g rohem Grünkohl am Tag) dann reicht der Speicher für 100 Tage und somit länger als die knappe Winterzeit.
Nun reden wir hier von Vitamin C, also dem kurzlebigsten, bisher bekannten, Mikronährstoff.
Bei Mineralstoffen wie Eisen ist das ganze wesentlich weniger tragisch.
Selbst bei einer kompletten 0-Aufnahme (äußerst unwahrscheinlich)
hält der gefüllte Eisenspeicher einer erwachsenem Frau (Speicher ~3.000mg, tägl. max. Verbrauch 4mg[*1]) ca. 750 Tage, also
über 2 Jahre
Zitat paelsa:
Ich habe mir übrigens die App geholt und dort trage ich das alles ein, aber Protein und Eisen sind immer zu wenig. [...]
Ich weiß auch, dass diese typische Aussage, dass Veganer kein oder zu wenig Protein zu sich nehmen, nicht stimmt, aber irgendwas mache ich anscheinend falsch.
Bzgl. Protein ist die Antwort denkbar einfach:
Die Richtwerte sind prinzipiell zu hoch angesetzt. Dies resultierte in der historischen Festlegung der Richtwerte und der daraufhin mehrfachen Aufschlagung von "Sicherheitspuffern" diverser Ernährungsgesellschaften (u.a. der DGE).
Den tatsächlichen Proteinbedarf des Menschen kann man recht gut abschätzen, wenn man sich den Proteingehalt menschlicher Muttermilch anschaut: 8,5% während der wohl intensivsten Wachtumsperiode (und dem größten, prozentualen, Muskelwachstum) unseres Lebens
Solange man also mehr als 8,5% der täglich verbrannten Kalorien in Form von Protein aufnimmt (bei 2.000 kcal wären dies etwa 170 kcal, sprich etwa 42,5g) wird man zumindest schonmal keinen Proteinmangel bekommen (welche ob dieses sehr niedrigen Bedarfs auch entsprechend selten, meist krankheitsbedingt, auftritt).
Auch die
Mindestempfehlungen einzelner Aminosäuren sind meist wesentlich höher angesetzt als offiziell von der WHO festgelegt[*2].
Zitat paelsa:
wenn der Eisenspeicherwert über den Richtwert hinausgeht und da frage ich mich, ob das ohne Fleisch überhaupt geht...
Das ist ohne Umstände möglich.
Mein Ferritinwert liegt z.B. bei 228mcg/l (Referenzbereich 30 - 300), der meiner Partnerin bei 139mcg/l (Referenzbereich 10 - 160).
Der Eisenverbrauch einer erwachsenen (nicht schwangeren, nicht stillenden) Frau liegt bei maximal 4mg täglich[*1].
Bei einer durchschnittlichen Resorptionsrate des nich-Hämeisen von 25% (durch gleichzeitige Aufnahme von Vitamin C) entspricht dies einem täglichen Aunahmebedarf von etwa 16mg pflanzlichem Eisen.
Diesen Bedarf kann Frau z.B. durch folgende Lebensmittel (bei gleichzeitigem Verzehr von Vitamin C haltigen Lebensmitteln) bereits
vollständig decken:
30g Petersilie
45g Leinsamen
86g Reiskleie (trocken)
102g Sojabohnen
114g geschälte Hanfsamen
132g Morcheln
153g Weiße Bohnen (trocken)
164g Tofu
189g Masa Harina (fermentiertes Maismehl)
211g Amaranth (trocken)
449g Spinat
Dazu kommen dann noch der Eisengahlt von vielen kleinen "Adds" am Tag wie z.B. 1 EL Chiasamen im Smoothie / Bichermüsli (2,5mg), 3 Scheiben Vollkorntoastbrot (5,4mg), 1 Handvoll Erdnüsse (3,22mg bei 70g) etc. welche sich zu beachtlichen Werten summieren können
Zitat paelsa:
Ich will halt nicht einfach nur den Haarausfall stoppen, sondern eben die maximale Dicke und Länge erreichen und mich verfolgt immer der Gedanke, dass sie dicker sein könnten, wenn ich irgendwas anders machen würde...
Mir scheint es an dieser Stelle als würdest du versuchen wollen irgendetwas mit dicken und langen Haaren kompensieren oder jemand anderen beeindrucken zu wollen (Schwarm, Freunde, o.ä.).
Ich würde die Vermutung anstellen, dass du noch recht jung bist. Zumindest kommen deine Gedanken und die beinahe obsessive Ruhelosigkeit meinem 15-18 jährigen Ich sehr bekannt vor
Ich habe meine Suche nach dem heiligen Gral des Haarwachstums dadurch einstellen können, dass ich meine Motivation und mein Ziel für die Haarzucht hinterfragt habe.
Nach einigen durchbrochenen Selbstlügen und der Feststellung, dass ich versucht hatte mich über meine Haare zu definieren fiel es mir dann letztendlich ziemlich leicht die Sache nur noch langsam fortzusetzen und meine Erwartungshaltung grundlegend zu verändern.
Liebe Grüße,
Falk
[*1]
https://www.eisencheck.at/eisen-im-koerper/eisenbedarf/
[*2]
http://www.fao.org/docrep/003/aa040e/AA040E05.htm#ch5.4