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Werde ich mein Bestes getan haben?

Erstellt 13.06.2025, von kilian. Kategorie: Allgemein vegan. 4 Antworten.

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Benutzerbild von kilian
Themen-Startervegan7.847 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
Werde ich mein Bestes getan haben?
13.06.2025
Wenn ich am Ende meines Lebens zurückblicke und mir die Welt anschaue: Werde ich ausreichend gehandelt haben? Wird es das Beste gewesen sein, das mir in der Situation möglich gewesen ist?

Ich stelle mir die Frage immer wieder. Denn oft bemerke ich, dass ich überschätze, was ich am Tag geleistet habe. Dass ich Artikel, die Lob aus der Szene bekommen, für wichtiger halte als solche, die neue Berührungspunkte mit Nicht-Veganern schaffen.

Ich bemerke auch, dass ich mich oft zu sehr auf Angst konzentriere, und dabei vergesse, was alles gut läuft (und was Bestärkung bräuchte). Ich möchte weniger bekämpfen und stattdessen mehr fördern. Es gibt genug Menschen, die aufgeschlossen sind. Warum dann so viel Zeit mit Gegnern verbringen?

Was bringt wirklich was? Worauf kommt's wirklich an?

Ich stelle mir die Frage immer wieder. Es geht nicht unbedingt um eine klare Antwort, sondern darum, mich auf meinen Pfad zu besinnen.

Kennt ihr solche Gedanken? Was ist euch dabei eingefallen?

Benutzerbild von Libio
vegan2.010 PostsweiblichBERLINLevel 4
13.06.2025
Kilian, was mir dazu einfällt, dass viele Menschen gute Einflüsse haben, die sie zuerst gar nicht merken. Du bekommst wahrscheinlich irgendwann öfter zu einem späten, vielleicht unerwarteten Moment von unerwarteter Stelle ein feedback, wo du Menschen beeinflusst hast, ohne es wahrgenommen zu haben.

Ich glaube, das passiert, wenn sich jemand nach einem inneren moralischen Kompass ausrichtet, und Mensch ist. Unfehlbar kann niemand sein, das ist unmöglich.

Ich schreib das deshalb, weil du schriebst, du schätzt manchmal nicht ganz richtig ein, was du bewegst. Das gilt dann aber in beide Richtungen.

Wie man am besten durchs Leben geht, und auf was man am Schluss zurück blicken will, das ist ein lebenslanges Projekt.


Persönlich denke ich auch, Zeit mit Gegnern zu verbringen, kann sehr aufreiben. Das kann und muss man vielleicht aber aus innerem Antrieb machen, aber wenn es geht, nicht im Übermaß, denn andere, Aufgeschlossene, die dir auch gut tun, dich unterstützen können, brauchen dich auch.

2x bearbeitet

Kein Benutzerbild
Spinatwachtel
13.06.2025
Das Beste.
Überschätzen.
Lob mögen.

Hey @Kilian
Remember! Du bist ein Mensch. 💛
Mit Gefühlen, mit Ängsten, mit guten und schlechten Eigenschaften, ... wie wir alle.

Selbstzweifel.
Fokus verlieren und wiederfinden.
Das ist (für mich) ein normaler Prozess im Leben und was Gutes.
Das zeugt nur davon, dass man sich immer wieder neu mit seinen Zielen auseinandersetzt und nicht stur auf alten Gedanken beharrt.

Von dem Anspruch, "immer das Beste" zu geben, hab ich mich persönlich vor ner' Zeit verabschiedet.
Das kann niemand dauerhaft leisten - und - mal ehrlich - wieso auch?
Wer will schon sein wie der Messias ... (und ich glaube, sogar der hatte fehlerbehaftete Momente, sollt's ihn tatsächlich gegeben haben)

Dran bleiben und 80 % geben ist (für mich) erfolgversprechender, als 100 % anzustreben und dann daran zu zerbrechen.

In meinen Augen zählt bei jeder Aktion, jeder engagierten Person, der Wille, der Wunsch & das Ziel.
Ob, wie und zu wieviel "Prozent" man es schlußendlich erreicht, das hat man allermeistens nicht mal komplett selber in der Hand.

Jeder Mensch, der viel gibt, sich engagiert, mutig ist, sich was traut und anderen dies vorlebt, ist ein derart großer Gewinn für die Gesellschaft, dass man von ihm bestimmt nicht immer "nur das Beste" fordern wird - sondern einfach, dass er "sich selber treu bleibt", wenn's drauf ankommt.
Vorbilder sollten menschlich sein und nicht unerreichbar.


(nimm's als Dankesrede dafür, dass du dieses Forum ins Leben gerufen hast) 😊



Benutzerbild von Friedhelm
vegan271 PostsmännlichBad Münstereifel Level 4
14.06.2025
Lieber Kilian,

was du hier geschrieben hast, hat mich auf verschiedenen Ebenen berührt:
Zuerst sehe ich dich in einer Art Hamsterrad gefangen, dass dir durch Konditionierungen verschiedenster Art hingestellt wurde und du scheinst dich irgendwann einmal dort hineinbegeben zu haben...
Es geht nicht darum, dass du "am Ende deines Lebens" irgendeine Bilanz vorlegen musst, was du vermeintlich "geleistet" hast (das ist Religion und gesellschaftliche Konditionierung).
Für dich (und NUR für dich) geht es darum, dass DU gelebt hast ❣️


Diese ganze Konditionierung erzeugt Minderwertigkeitskomplexe, weil sie immer darauf hinausläuft, dass du immer besser sein willst. Immer musst du dich vergleichen...
Du bist als Same gekeimt und musst einen weiten Weg zurücklegen, bis du Früchte trägst, aber die Gesellschaft hat dieses ursprünglich natürliche umgeleitet, abgewandelt, umgelenkt und deshalb hast du immer wieder das Gefühl, dass (egal wo du bist und was du auch tust) irgendwas fehlt:
Du musst etwas erreichen, etwas erzielen, eine Leistung erbringen...

Deine Intelligenz wird dir zeigen, was und wo diese ganzen Konditionierungen sind. Werfe sie über Bord:
Wenn du das schaffst, kommst du zu deiner, dir angeborenen Natürlichkeit, deiner Reinheit zurück.
Und wenn Blüten da sind, ist es doch scheißegal ob es Rosen, Zucchini oder Nelken sind:
Du lebst❣️
Du erblühst❣️

Aus all dem Anderen erwächst nur deine Angst.

Du sollst reich sein, aber nicht unbedingt wohlhabend. Reichtum ist etwas ganz anderes: Ein Bettler kann reich sein und ein Oligarch arm.
Reichtum ist eine SEINSQUALITÄT.

LEBE GANZ EINFACH


Manchmal ist eine Kleinigkeit wichtiger als eine Revolution gewonnen zu haben:
Ein, einen anderen Menschen anlächeln, kann für diesen wertvoller sein, als eine gewonnene Weltrevolution 😊

Du bist gut wie du bist und alles was du aus deiner Natürlichkeit heraus tust (oder nicht tust) ist immer gut.

Du kannst nichts "Falsch oder Zuwenig" machen, weil es letztendlich kein richtig und kein falsch gibt.

Lebe und tanze deinen Tanz❤️

Benutzerbild von Crissie
vegan962 PostsweiblichLevel 4
16.06.2025
Ich find es sehr gut, sich diese Frage ab und zu zu stellen. Wenn man so privilegiert ist wie wir, satt und in Frieden leben zu dürfen, hat man die Möglichkeit, anderen Wesen zu helfen, die ausgebeutet werden und leiden müssen. Ob man die Pflicht hat, muss man sich selbst beantworten.
Ich bin jedem dankbar, der sein Mögliches tut.

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