vegan338 PostsweiblichHannoverLevel 3
02.05.2022Meiner Ansicht nach ist der größte Irrtum, den viele Vegetarier glauben, dass für ihr Essen keine Tiere sterben würden. Dabei "sterben" in der Milchproduktion ebenfalls viele Tiere und hier sogar dauerhaft verschiedene Altersgruppen. Wenn die Milchkühe nach ein paar Jahren nicht mehr so viel Milch geben wie am Anfang (obwohl das immer noch viel ist), werden sie aussortiert und dabei passiert es regelmäßg, dass die Kuh bereits wieder schwanger ist, sodass bei der Tötung der Mutterkuh dann ein Kälbchen zum Vorschein kommt. (In einigen veganen Dokus wird das gezeigt, ich kann mich grad nicht mehr genau erinnern in welchen). Zudem werden bei der Geburt von Milchkühen, wie bei Hühnern, die Männchen als nutzlos eingestuft und entweder an die Fleischindustrie weiterverkauft oder vor Ort getötet. (Dass sie einfach getötet und weggeschmissen werden ist vielerorts eigentlich illegal, aber dann wird im Bericht angegeben, dass es eine Totgeburt oder das Kalb krank gewesen wäre. Wird ja meist eh nicht kontrolliert)
Aus meiner persönlichen ethischen Sicht ist die Milchindustrie sogar schlimmer als die Fleischindustrie, eben aus den oben genannten Gründen. Milchprodukte zu konsumieren rettet in diesem Sinn nicht mal Tiere vor der Fleischindustrie, da männliche Kälbchen und ausgemusterte Milchkühe dort sowieso landen.
Natürlich will ich damit Vegetarier nicht schlecht reden. Viele Leute, mich eingeschlossen, schaffen den Übergang zu Vegan erst durch einen Zwischenstopp beim Vegetarismus. Aber man sollte sich wirklich mehr informieren und nicht einfach von der Annahme ausgehen, dass Verzicht auf Fleisch bedeutet, dass für sein Essen keine Tiere getötet werden. Diesen Trugschluss sehe ich leider in meinem persönlichen Umfeld noch bei vielen.