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veganen Lebensstil "verleugnen"

Erstellt 09.02.2018, von MIEZIKATZ. Kategorie: Allgemein vegan. 18 Antworten.

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Themen-Startervegan374 Postsweiblich66740 SaarlouisLevel 2
veganen Lebensstil "verleugnen"
09.02.2018
Hallo ihr Lieben :wink:
ich habe ein Problem :oo
ich arbeite schon seit über 40 Jahren in einer Krippe, bzw. teilweise auch im Kindergarten.
In der Krippe sind die Kinder 0-3 Jahre und im Kindergarten 3-6 Jahre alt. Von meiner Chefin wurde mir "verboten" weder mit Kindern noch mit Eltern \innerhalb unserer Einrichtung\ über vegane Ernährung zu sprechen (ich wurde auch schon ein paar mal ermahnt :surprise: ) Es würde nur meine "persönliche Meinung" wiederspiegeln :D Unsere Kinder werden nach den Richtlinien der DGE (Deutsche Gesellschaft für Erlogenes) :rofl: ernährt.
Wenn mich ein Kind fragt warum ich kein Fleisch und keine Wurst esse, soll ich sagen es schmeckt mir nicht. Die Wahrheit aber ist "Fleisch ist ein Stück Totes Tier" und die Wahrheit darf ich nicht sagen, also belüge ich die Kinder weiter und sage, dass es mir nicht schmeckt.
Aber das stimmt ja gar nicht weil ich ja die längste Zeit meines Lebens, also 57 Jahre lang, Fleisch und Wurst gegessen habe - und ich muss sagen, dass es mir auch geschmeckt hat :surprise:


Aber der Geschmack ist halt nicht ausschlaggebend. Singer sagt: "während es beim Menschen lediglich um einen kurzen Gaumenkitzel geht, geht es bei Tieren buchstäblich um alles. Alle Interessen der Tiere stehen einem einzigen, vergleichsweise lächerlichen, menschlichen Interesse gegenüber"
Was sagt ihr dazu ?
liebe Grüße :wink:
Elisabeth

5x bearbeitet

Kein Benutzerbild
Nefasu
09.02.2018
Hallo Elisabeth,

dein Arbeitgeber verhält sich hier rechtswidrig im Sinne des Grundgesetzes:
Zitat Art. 5 Abs. 1 GG (verkürzt)(*1):
Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten

Zumal deine Lebensweise weder gegen die Grundsätze von Treu und Glauben noch der beiderseitigen Rücksichtspflichten im Arbeitsverhältnis verstößt (die einzigen beiden Grenzen der Meinungsfreiheit im Arbeitsverhältnis).

Du solltest ihn auf jeden Fall darauf hinweisen und ggf. dein Grundrecht auf freie Meinungsäußerung einfordern.
Bei erzwungener Lüge kann hier, je nach Situation und ausgesprochener Drohungen (z.B. Kündigung), auch der Tatbestand der Nötigung vorliegen.

Wenn dir der Job nicht sonderlich wichtig ist, könntest du auch vor das Arbeitsgericht ziehen:
Die haben im allgemeinen wenig Verständnis für die Verletzung von Grundrechten durch Anordnungen des Arbeitgebers.

Grüße,
Falk

(*1) https://de.wikipedia.org/wiki/Meinungsfreiheit#Rechtslage_in_Deutschland

6x bearbeitet

Benutzerbild von MIEZIKATZ
Themen-Startervegan374 Postsweiblich66740 SaarlouisLevel 2
09.02.2018
Danke Falk :thumbup:

Benutzerbild von Xuyadra
102 PostsLevel 2
09.02.2018
Vielleicht kann sich dein Ag nur nicht gut ausdrücken und am ende hat er weder Lust sich mit dir, noch mit Eltern anzulegen.
Deshalb evtl. diese art und weise von ihm.
Ich würde die ganzen Paragraphen erst zum Schluss heraus ziehen.


Auch wenn du recht hast, sämtliche Kinder sind wohl von Zuhause aus Allesesser, Fleisch gehört dazu.
Warum ausgerechnet die Erzieherin nun einem Kind in diesem alter sagen muss:
Fleisch ist totes Tier oder Tiere sind Freunde und liegen nicht auf dem Teller oder, oder, oder
erschließt sich mir aber auch nicht.

Ich sehe das wie mit Religion und bekomme jedesmal innerlich eine Wut wenn meiner Tochter erzählt wurde (1. Klasse Reli), ohne Taufe ist sie ein verlorenes Schaf, Gott gibt es schon vor dem Weltall (tjaha)...
und das in einem Alter bei dem Kinder alles regelrecht auf die "Goldwaage" legen.

Überleg mal wie lange sie mir heulend in den Ohren lag sie möchte getauft werden.
Nun überleg dir dann wie der Essenskampf möglicherweise am Tisch aussieht wegen einer aussage von dir.
Die aufgebrachten Eltern erst....
Am ende bist du dann die Verliererin.

Einem 4 Jährigem Fremden Kind erkläre ich auch auf nachfrage nicht das es den Weihnachtsmann nicht gibt und zu Ostern kein Hase durch den Garten Hoppelt.
Das ist nicht mein Job in diesem alter.


Fazit:
"Mir schmeckt es nicht", finde ich völlig Ok in Anbetracht deines Arbeitsumfeldes.
Auch wenn es nicht deiner Meinung entspricht


Manchmal muss man nicht jedes Recht in Gebrauch nehmen
Und das ist jetzt nur meine Meinung :)

Benutzerbild von Sunjo
vegan2.848 PostsweiblichLinzLevel 4Supporter
09.02.2018
Ich denke nicht, dass man Kinder anlügen sollte. Anders als die Existenz eines Gottes, ist es offensichtlich, dass Fleisch von toten Tieren kommt. Und wenn man auf Nachfrage sagt, dass man das deshalb nicht essen möchte, finde ich das auch bei fremden Kindern völlig in Ordnung.

Benutzerbild von Dana
vegan4.683 PostsweiblichSchwarzwaldLevel 4
09.02.2018
Ich finde man sollte nicht aus einer Mücke einen Elefanten machen. Kinder fällt es normalerweise gar nicht so auf, was man isst oder nicht isst. Und selbst wenn man gefragt wird, kann man immer noch sagen, dass man Fleisch nicht mag - ohne einen Grund anzugeben. Viele Kinder essen bestimmte Dinge nicht, da ist es doch ein leichtes in der Art zu antworten: "Du magst keinen Spinat, keine Kartoffeln, keine Sauce usw. usw. und ich mag kein Fleisch". Da lügt man nicht und hat dennoch nichts falsches gesagt. Wenn ich sehe, was der 7-jährige Enkel meines Mannes alles nicht mag, würde es gar nicht auffallen, dass ich kein Fleisch esse (gut bei uns wissen es alle, aber dennoch). BTW Fleisch mag das Kind auch nicht besonders.

Kein Benutzerbild
Carmen
11.02.2018
Kann ich verstehen, wenn man nicht lügen möchte, da die eigenen Gründe ja wenig mit dem Geschmack zu tun haben, zumindest bei den meisten. Im Grunde würde dieses Wissen in die Erziehung mit rein gehören. Mehr wollte ich hier nicht schreiben, eine schwierige Diskussion.



Benutzerbild von MIEZIKATZ
Themen-Startervegan374 Postsweiblich66740 SaarlouisLevel 2
18.02.2018
Danke für eure Beiträge :wink:
ich gehe ja in 4 Jahren sowieso in Rente, da kann ich auch noch 4 Jahre lang sagen, dass es mir nicht schmeckt.
Hi,Hi :D aber mein Auto steht täglich auf dem ersten Parkplatz vor der KiTa und darauf steht zu lesen:
TIERE SIND KEINE LEBENSMITTEL :clap: und
DIE ZUKUNFT ISST PFLANZLICH :clap: und
TIERE ESSEN WAR GESTERN :clap:
l. G. Miezikatz :wink:

Benutzerbild von Vegbudsd
vegan2.993 Postsmännlich35708 HaigerLevel 4Supporter
19.02.2018
Jepp Elisabeth, genau so geht es! Herrlich subversiv... :green: :clap:

Kann ich leider bei unserem Firmenfahrzeug nicht machen. Denke aber über Magnetschilder für die Freizeitnutzung nach.

Man könnte in der Kita ja auch trotzdem den Kampf aufnehmen - gerade dann, wenn es nicht mehr so lange bis zur Rente ist. Auch die DGE soll dabei sein, ihre Aussagen zu überarbeiten - aus gutem veganen Grund.

Die Kinder anzulügen finde ich nicht sooo toll. Ich würde (je nach Einschätzung der Situation) eher dazu neigen, den Kindern zu sagen, dass ich kein Fleisch essen will. Die Frage, weshalb würde ich wahrheitsgemäß damit beantworten wollen, dass ich das nicht sagen darf, weil die Chefin das verboten hat. Den Kinder kann man ja empfehlen, die Chefin zu fragen weshalb Sie das verboten hat.

Du hast nicht gegen das Verbot verstoßen, und der Ball ist dort wo er hingehört: Im Spielfeld der Chefin...

Aber ich kann sehr gut nachvollziehen, dass man solche Konflikte am liebsten gar nicht austrägt. Im Ergebnis ist man dann möglicherweise doch der Außenseiter, der gemobbt wird.


Trotzdem: Wenn ich so was lese juckt es mich in den Fingern.... :crazy:

Benutzerbild von Dana
vegan4.683 PostsweiblichSchwarzwaldLevel 4
19.02.2018
Leute, das sind kleine Kinder. Übertreibt es mal nicht. Einfach sagen, man mag das nicht und gut ist es. Wieso man es nicht mag, wird doch nie nachgefragt. Und letztendlich gibt es den Spruch: "Wes Lohn ich krieg, dessen Lied ich sing."


Wenn es wirklich gar nicht geht, dann muss man eben so konsequent sein und kündigen.

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