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Vegan werden - Hindernisse

Erstellt 17.09.2018, von Marc94. Kategorie: Allgemein vegan. 7 Antworten.

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Themen-Starter1 PostsLevel 1
Vegan werden - Hindernisse
17.09.2018
Hallo liebe Community.

Ich weiß nicht, wo und wie ich anfangen soll. Die „Pro-vegan-Argumente“ sind ja hinreichend bekannt und müssen deswegen hier nicht diskutiert werden. Trotzdem bin ich (noch) kein Veganer. Ich möchte kurz erläutern, was für mich aktuell noch dagegen spricht und ich würde mich über Rat freuen, wie ich diese Hindernisse überwinde.
Also: Ich bin Fußballer und bin bestimmt 5 mal die Woche mit dem Fußball unterwegs. Nach einem Spiel, das natürlich Kraft und Energie gekostet hat, bin ich natürlich hungrig. Was macht man in Franken? Klar, man geht ins Vereinswirtshaus und isst was. Die Kollegen bestellen sich Schnitzel, Haxn, Gansbrust oder Wiener. Ich sitze bisher daneben und muss hoffen, dass ich was Vegetarisches bekomm. Wie soll das erst werden, wenn ich Veganer bin?
Ich kann doch nicht mein Essen selbst mitnehmen. Habt ihr ähnliche Probleme? Auch will ich eigentlich nicht auf die jährliche Abschlussfahrt nach Malle verzichten. Und mit den Kumpels feiern gehen. Und bei Omi mal zu Gast sein. Die Probleme, die ihr sicher kennt. Die Gesellschaft macht es uns echt sehr schwer, oder? Wie geht ihr denn mit solchen alltäglichen Problemen um?
Ich würde mich freuen, Antworten zu erhalten.
Lg aus Oberfranken, der Genussregion 🐷🐮

Benutzerbild von Sunjo
vegan2.965 PostsweiblichLinzLevel 4Supporter
17.09.2018
Hallo Marc,

warum es in Vereinswirtshäusern, gerade für Sportler, nur so ungesunden Kram gibt, ist mir ehrlich gesagt unverständlich.


Wenn du 5 x in der Woche vor diesem Problem stehst, wäre ein Gespräch mit dem Wirt eine erste Möglichkeit (der verdient ja dran). Eigenes Essen mitbringen wäre tatsächlich auch eine Möglichkeit (wenn das im Wirtshaus nicht erlaubt ist, musst du das vorher essen und dort dann nur etwas trinken).

Einmal im Jahr Malle oder gelegentliche Ausnahmen bei der Oma sollten dich nicht grundsätzlich davon abhalten, den Rest der Zeit vegan zu leben.
Wenn die vegane Lebensweise erst einmal wichtiger Bestandteil deines Lebens geworden ist, kannst du dann immer noch überlegen, ob du auch auf diese Ausnahmen verzichten kannst und willst und ob du Freunde und Familie nicht dazu bringen kannst, auch deine vegane Ernährung zu unterstützen oder wenigstens nicht zu erschweren.

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Unbekannt
17.09.2018
Hallo Marc, willkommen bei uns.

Zitat Sunjo:

Einmal im Jahr Malle oder gelegentliche Ausnahmen bei der Oma sollten dich nicht grundsätzlich davon abhalten, den Rest der Zeit vegan zu leben.
Wenn die vegane Lebensweise erst einmal wichtiger Bestandteil deines Lebens geworden ist, kannst du dann immer noch überlegen, ob du auch auf diese Ausnahmen verzichten kannst und willst und ob du Freunde und Familie nicht dazu bringen kannst, auch deine vegane Ernährung zu unterstützen oder wenigstens nicht zu erschweren.

Das hätte ich nicht besser formulieren können. :thumbup:

Benutzerbild von Vegbudsd
vegan2.997 Postsmännlich35708 HaigerLevel 3Supporter
18.09.2018
"Die „Pro-vegan-Argumente“ sind ja hinreichend bekannt... Trotzdem bin ich (noch) kein Veganer."

"Wie geht ihr denn mit solchen alltäglichen Problemen um? "

Ganz einfach: Lecker veganes Essen frohen Herzens genießen - ganz ohne Tierisches.

Das ist wie beim Fußball: Das Runde muss ins Eckige. Und wenn ich ein Tor schießen will, dann muss ich mich in aller Regel irgendwie anstrengen und meine Gegner durch gutes Spiel überwinden. Und manchmal ist der Gegner einfach stärker und ich verliere auch mal ein Spiel - soll heißen, dann muss ich mir eben selbst was mitbringen, wenn ich wirklich vegan essen WILL. Darauf warten, dass der gegnerische Torwart zu mir kommt, sich den Ball bei mir abholt und in sein eigenes Tor rein legt führt nur höchst selten zum Erfolg. Oder andersherum: Wenn ein Torwart verhindern will, dass seine Mannschaft in Rückstand gerät, braucht er neben den guten Reflexen, einem guten Auge auch den unbedingten Willen, den Ball aus dem Tor zu halten. Ohne diese Eigenschaften wird das mit dem Erfolg beim Fußball nix. Vegan werden, wenn man sein ganzes Leben und in der gesamten Umgebung was anderes vorgelebt bekommt leider auch nicht.


Wieso kannst Du Dir eigentlich keine Brotzeit mitbringen und falls es nun wirklich nix Leckerveganes in der Gastronomie des Vereinsvertrauens gibt, könnte man ja mal höflich nachfragen, ob es im Jahr 2018 nicht langsam auch in Franken was zum Genießen für Veganer geben könnte - ist ja auch manchmal eine Frage des Respekts vor Dir. Immerhin will die Menschheit ja bald zum Mars aufbrechen und aus dem Nachbarbundesland ist ja immerhin schon einer auf der ISS.

Wenn Du es nur wirklich willst, weil Dir die Argumente Pro Vegan einleuchten und Du davon überzeugt bist, klappt das auch. Zu Beginn etwas holperich, dann immer leichter und erfolgreicher - aber das kennst Du ja alles vom Fußball! Frag doch mal Deine Oma, wie sie mit solchen Sachen umgegangen ist. Ich bin sicher, sie hat auch in ihrem Leben solche ähnlich schwierigen Situationen durchlebt und bestimmt viel Verständnis für Deine Entscheidung.

Dir wünsche ich in jedem Fall viel Erfolg bei Deinem baldigen Umstieg/ äh,
Sieg beim Aufstiegsspiel.

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

1x bearbeitet

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Unbekannt
18.09.2018
Hallo Marc,

Zitat Marc94:
Also: Ich bin Fußballer und bin bestimmt 5 mal die Woche mit dem Fußball unterwegs. [...] Die Kollegen bestellen sich Schnitzel, Haxn, Gansbrust oder Wiener.

5x pro Woche Fußball lässt auf eine gewisse Ambition und einen Erfolgswunsch schließen.
In dieses Bild passt dann aber 5x die Woche Schnitzelfest nicht wirklich rein.

Es gibt weniges das kontraproduktiver für die sportliche Leistungsfähigkeit ist, als ein Übermaß an tierischen Fetten.
Deshalb wird man auch selten erfolgreiche Sportler regelmäßig in Vereinsgaststätten die große Schlachtplatte verputzen sehen.
(vgl. die Leistungssteigerung nach - pflanzenbasierter - Ernährungsumstellung der Fußballmannschaft Borussia Dortmunds unter Thomas Tuchel)

Zitat Marc94:
Ich kann doch nicht mein Essen selbst mitnehmen.

Wieso nicht?
Wenn der Wirt etwas dagegen hat, sollte man mit ihm das Gespräch suchen und ggf. passende alternative Gerichte mit ihm besprechen.

Wenn Verständnislosigkeit vorherrscht, dann kann man auf dem Platz auch mitgebrachtes verzehren und nur für die Gesellschaft bei einem Getränk ins Wirtshaus gehen.

Das tut nicht nur der persönlichen Leistungsfähigkeit sondern auch dem Geldbeutel gut ;)

Zitat Marc94:
Auch will ich eigentlich nicht auf die jährliche Abschlussfahrt nach Malle verzichten. Und mit den Kumpels feiern gehen. Und bei Omi mal zu Gast sein.

Dann verzichte nicht darauf - suche nach Alternativen.
Vielleicht gibt es auch auf Malle vegane Speisen, beim Feiern sicherlich vegane Getränke und zu der Omi kann man z.B. sicherlich auch eigenes Essen mitbringen oder anfangs gemeinsam mit ihr, vegan, kochen.

Zitat Marc94:
Die Gesellschaft macht es uns echt sehr schwer, oder? Wie geht ihr denn mit solchen alltäglichen Problemen um?

"Love it, change it or leave it"

Wenn man Problemen begegnet darf man lernen mit ihnen, auf positive Weise, zu leben.

Wenn man nicht mit ihnen leben kann, dann darf man versuchen sie zu ändern (sofern sie in der eigenen Macht liegen).

Wenn man sie nicht ändern kann, dann darf man das Problem (ggf. auch die damit verbundenen Menschen) zurücklassen.


Jede Veränderung ist mit Aufwand verbunden - finanziell (experimentieren mit neuen Konsumgütern, Umstellung des Lebensstils, Beschaffung von - kostenpflichtigen - Lektüren, etc.), sozial (Bruch mit destruktiven - weil unverständlichen - Kontakten, ggf. Ausgrenzung aus bestimmten Gruppen, etc.) und mental (sozialer Druck sich wieder anzupassen, vermeidliche Notwendigkeit zur Erklärung / Rechtfertigung, etc.).

Sofern die angestrebte Veränderung durch eine ausreichende innere Motivation vorangetrieben wird, kann der nötige Aufwand meistens recht einfach überwunden werden :thumbup:

Liebe Grüße,
Falk

9x bearbeitet

Benutzerbild von kilian
vegan7.356 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
18.09.2018
Hallo Marc94,

herzlich willkommen hier!

Hier ein interessanter Artikel: https://www.zeit.de/sport/2015-12/vegan-fussball-bundesliga-marco-sailer

Ich kann die Sorgen mancher Vereinssportler schon verstehen. So ein ehrlicher Hunger durch ehrlichen Sport will ja auch gestillt werden. Das Vorurteil liegt darin, dass man davon ausgeht, dies ginge nur auf ungesunde Weise über gesättigte Fettsäuren und tierische Proteine ginge.

Mach es doch als Challenge. Lade Deine Kumpels dazu ein, eine (fundierte) Vegan-Challenge für 30 Tage durchzuführen, ähnlich wie das im Profisport auch gemacht wird (Ernährungsregeln gibt es dort zur Genüge).

Das Buch "Vegan for Fit. Die Attila Hildmann 30-Tage-Challenge" von Attila Hildmann ist dafür sicherlich gut geeignet, und wenn Ihr es richtig machen wollt, holt Euch noch ein bisschen Fach-Literatur dazu und sucht Euch Austausch mit veganen Sportlern.

Alternativ bietet unser Partnerkurs, www.vegan-werden.de auch eine interaktive Vegan-Challenge an (ganz neu). Wenn Ihr zusammen teilnehmt, organisiere ich Euch einen Rabatt.

Viele Grüße

Kilian

1x bearbeitet

Benutzerbild von Dana
vegan4.890 PostsweiblichSchwarzwaldLevel 4
18.09.2018
Zitat Marc94:

Ich kann doch nicht mein Essen selbst mitnehmen. 🐷🐮


Aber in Bayern kann man doch oft sein Essen mitbringen, lediglich die Getränke müssen gekauft werden. Also auf dem "heiligen Berg" in Andechs ist das gut machbar.

Benutzerbild von Maple-Leaf
vegan23 PostsweiblichBerlinLevel 2
22.09.2018
Zitat Dana:
Zitat Marc94:

Ich kann doch nicht mein Essen selbst mitnehmen. 🐷🐮


Aber in Bayern kann man doch oft sein Essen mitbringen, lediglich die Getränke müssen gekauft werden. Also auf dem "heiligen Berg" in Andechs ist das gut machbar.


Also tatsächlich ist es in bayrischen Biergärten erlaubt seine eigenen Speisen mitzubringen. Manchmal sogar gewollt, weil das Zusammensein und Biertrinken an erster Stelle steht.

Lediglich in den „gedeckten“ Bereichen mit Bedienung ist es nicht gestattet

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