Vegan und das Arbeitsleben

Alleine schon die Tatsache, dass du nach allen anderen erst dein Essen bekommen hast finde ich schon heftig. Da sitzt du quasi wie auf dem Präsentierteller mit deinem veganen Essen und alle gucken dir auf den Teller. Da schaut dir ja jeder beim Essen zu und denkt sich "guck dir mal die Spinnerin an".

Das sieht für mich schon nach Demütigung aus, ich wäre zum letzten mal bei dem gewesen. Meiner Frau ging es ähnlich vor zwei Wochen, sie kam bitter enttäuscht heim. Bei dieser Bekannten war sie auch zum letzten Mal zum Geburtstag.
Am Sonntag haben wir da eine andere Erfahrung gemacht, unsere Schwiegertochter in spe hat uns zum Mittagessen eingeladen, mir/uns war schon bang was da wohl auf uns zukommt weil die beiden doch Omni's sind. Dann die Überraschung, alles in vegan zubereitet, 2 Sorten Burger, verschiedene Dips, Tomaten, Gurken, Salate, etc. Vollkornbrot. Wir waren baff, im positiven Sinne. Dann erzählte sie noch daß sie sowieso kaum noch Fleisch isst, wir haben uns so richtig gefreut, vielleicht hat ja von uns etwas auf die beiden abgefärbt.

Dana das ist ja richtig unhöflich. Meine Schwiegermutter kocht für mich immer was vegetarisches. Und ich bekomme nicht erst was ganz am Schluß.

Es ist aber auch schon, wenn man mal positive Erfahrungen macht, wie bei Smaragdgruen.

Das wäre auch für mich das Ende des Kontakts. Das ist wirklich unverschämt.

Da konnte der Gastgeber allerdings nichts dafür: Wir waren auf einer Hütte und der Hüttenwirt hat es nicht auf die Reihe gebracht.




Schwierig, da es sich um meinen Schwager handelt. Aber ich denke, da die Einladungen im (ungelogen) 20 Jahres Rhythmus kommen (und er dann 90 wäre), wird es sich wahrscheinlich eh nicht mehr wiederholen. Ansonsten sehe ich den Mann vielleicht einmal im Jahr für eine Stunde. "Nette Anekdote" am Rande: Sein Enkel (2 Jahre) hatte am Tag vorher alles tierische verschmäht (er hat dann auch voll Freude mit mir den Broccoli geteilt ) und sein größtes Problem war es, ob das Kind Veggie wird.

Hallo, Dana,

ja, dann ist es wohl schwieriger mit der Distanz. Das Verhalten Deines Schwagers in Bezug auf seinen Enkel erinnert mich an das frühere Verhalten meines Schwagers in Bezug auf seine Kinder. Er sorgte sich immer sehr, wenn seine Kinder uns mal besuchten, ob die denn wohl auch genügend "Nährstoffe" von uns bekämen. Wir waren damals noch Vegetarier... Aber auch er hat sich geändert, von jemandem, der früher täglich Fleisch und Wurst gegessen hat, zu jemandem, der einmal pro Woche Fleisch isst. Immerhin.

PeeBee

Ich habe auf meiner Arbeit auch garkeine Berührungspunkte mit dem Thema "Vegan Leben". Ich arbeite in einem Büro und habe meistens Mittags auch mein eigenes Essen mit. Im Büro bin ich auch nicht die einzige Veganerin. Meine Sicht auf die Arbeit hat sich nicht wirklich verändert, seit ich vegan lebe. Ich mache für mich das, was sich gut anfühlt und versuche nicht alle Menschen zum Veganismus zu bekähren :-D Damit komme ich bisher ganz gut durchs Leben

Uff... ich weiß es geht nicht um die Ernährung, aber ich bin ja gerade dabei mich nach meiner Kündigung nach einem neuen Job umzusehen (wird wahrscheinlich was im Handwerk, also endlich mal nichts wo Tiere eine Rolle spielen... endlich im Sinne von -> Keine Kutschenpferde mehr da ich mittlerweile auch gegen so etwas bin). Jedenfalls bin ich mega genervt weil ich jetzt noch mein letztes Gehalt "einklagen" muss (also momentan kümmert sich meine Anwältin darum Es ist eher Glück und Zufall, dass ich momentan noch eine habe da sich der Fall von vorhin schon seit über einem Jahr abspielt).

Jedenfalls nervt es mich, dass ich gerade so imaginäre "Fussfesseln" habe die mich doch noch so an meinem Arbeitsplatz fesseln. Mittlerweile - und ich glaube kaum das zu sagen - bin ich froh, dass ich mich langsam von diesem Arbeitsplatz löse. Es ist einfach nervig wenn man noch alten Dingen hinterher rennen muss die einem irgendwo in der Vergangenheit halten.

Ich bin gespannt was die Zukunft so bringt. Jedenfalls versuche ich so optimistisch wie nur irgend möglich nach vorne zu schauen.

Ansonsten hoffe ich einfach, dass aus meinem Pausenbrot auf der Arbeit kein großes Trara gemacht wird. Denn eigentlich bin ich gar nicht so scharf drauf, dass das irgendwie in Zusammenhang gerät. Gerade nach meiner letzten Erfahrung ist mir ein etwas unpersönlicher Betrieb doch lieber.

Hallo Puschelqueen,


ich erinnere mich noch wie du vor einer Weile sehr begeistert über deinen Job mit den Pferden geschrieben hast und auch für mich hörte sich die Haltung nicht verwerflich an. Was war den jetzt ausschlaggebend dass du dort doch gekündigt hast? Schade .
Viel Erfolg in Zukunft und ich hoffe ihr bekommt das schnell hinter euch.

Liebe Grüße

Ich arbeite als Frau in einem eher männerdominierten Beruf - aber im Büro. Mit "vegan" hat mein Beruf nichts zu tun. Es ist eine sehr große Firma, wir haben Kantinen. Was mich nervt, dass es nicht jeden Tag etwas veganes zu essen gibt (es gibt immer 3 Alternativen, 1 ist immer mindestens vegetarisch). Außerdem finde ich das Essen häufig auch entweder einfach nicht lecker oder viel zu scharf (muss ja scharf sein, wenn schon kein Fleisch drin ist...). Für eine so große Firma finde ich das einfach traurig. In meinem Team bin ich die einzige Veganerin, selbst Vegetarier gibt es keine. Somit bin ich der Sonderling, wurde schon als Hippie bezeichnet (lustig gemeint, trotzdem blöd). An Tagen, an denen es für mich nichts in der Kantine gibt, nehme ich mir mein eigenes Essen mit. Immerhin wird das meistens nicht kommentiert. Events außerhalb der Firma versuche ich zu vermeiden, da gibt es oft nichts veganes. Ich will dann auch keine Extra"wurst", das regt nur Diskussionen an, auf die ich keine Lust habe.
In Summe hat mein veganes Leben nicht meinen Blick auf meinen Beruf geändert - nur den Blick auf unsere Kantinen