Hallo in die Runde,
manchmal gerate ich in ein kleines, inneres Dilemma. Ich bin mit meiner Lebensweise, ob Veganismus oder ein anderer Bereich, nicht missionarisch unterwegs. Das kostet mich bei Anderen, die ihr Umfeld hartnäckig bekehren wollen, auch nur Nerven. Ich habe bisher sooo unglaublich viel länger nicht-vegan gelebt, als vegan, dass ich mir gar nichts anmaßen mag und noch sehr gut weiß, wie es ist, der festen Überzeugung zu sein, dass mein Körper ein Frühstücksei aber
wirklich braucht... Und in aller Regel lebt es sich ganz fein als jemand, die man mit Fragen löchern darf, die das alles aus der totalen Anfängerperspektive, aber doch auch mit Rückblick auf diverse Ernährungserfahrungen beantworten mag. Doch manchmal entstehen Situationen, in denen ich wirklich gerne mal einen Tipp geben würde, in Richtung „ich könnte mir vorstellen, dass es dir mit deiner Erkrankung viel besser geht, wenn du keine MoPros mehr isst“. Interessanter Weise erlebe ich genau an der Stelle den massivsten Widerstand. Wenn ich einer bestimmten Freundin oder meinem Vater sage „womöglich wird das mit deinem Asthma besser, wenn du das Rauchen aufgibst?“ dann kommt oft einfach nur ein „ach, ich weiß ja, eigentlich hast du ja Recht“ (und mein Vater schraubt gerade nach Jahrzehnten des Ketterauchens sogar tatsächlich seinen Konsum so extrem runter, dass es mich fast aus den Latschen haut!)
Oder ich sage in einer Anderen Situation „dann richte dir doch im Winter nach Möglichkeit ein, früher ins Bett zu gehen?“, da kommt auch nur ein „ja, haste Recht“.
Mir geht es nicht darum „Recht“ zu haben, das sei noch erwähnt!
Es kann ja auch sein, dass das Asthma von einer Allergie kommt und die Müdigkeit ein Vit. D Mangel ist, es sind einfach Versuche, eine hilfreiche Idee einzubringen. Aber sobald es um’s Essen geht, wird protestiert: „Nein, Milch ist gesund/ich brauche das, sonst werde ich nicht satt/ warum sollte mir das denn helfen, das ist doch alles gar nicht bewiesen!“ Auf solche Diskussionen habe ich schon gar keine Lust und hilfreich ist das weder für mich, noch für denjenigen, der dann ganz besonders dichtmacht.
Kennt ihr das? Wie handhabt ihr das? Lernen, das einfach für sich zu behalten, oder eine Formulierung finden, die dem Anderen nichts „weg zu nehmen“ droht?
Am besten könnte ich mir noch vorstellen, ein Beispiel aus der eigenen Erfahrung zu geben, aber ich habe ja, zum Glück, nicht alle Probleme meines sozialen Umfelds (gehabt).
Ich bin echt gespannt auf eure Erfahrungen.