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Kindern die Augen öffnen trotz Kontra-Veganer Ehefrau

Erstellt 27.01.2019, von habanero79. Kategorie: Allgemein vegan. 51 Antworten.

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habanero79
Kindern die Augen öffnen trotz Kontra-Veganer Ehefrau
27.01.2019
Hallo,


einige kennen mich vielleicht schon aus anderen Threads in denen ich die Problematik angerissen habe. Da es aber dort offtopic wurde habe ich beschlossen hier einen eigenen Threads aufmachen.

Also nochmal die Tatsachen in Kürze:

Ich (39) leben mit meiner Frau (34) und unseren drei Kindern (1,5, 8) in einem Haushalt. Vor fast 4 Monaten habe ich meine Nahrung aus ethischen Gründen umgestellt. Erst Flexitarier (um den Shitstorm zu minimieren) und dann relativ schnell zum Vegetarier. Vorher habe ich ziemlich viel Fleisch und Wurst gegessen.

Meine Frau reagiere darauf mit Unverständnis und Zorn. Sie machte Auflagen wie, "es wird nichts zusätzlich gekauft - dir bleiben dann eben die Beilagen". "Es kommt mir kein Fleischersatz in den Kühlschrank". "Die Kinder werden omnivor ernährt und können sich später noch sagen entscheiden", "es wird nicht separat gekocht".

Sie hat kein Verständnis dafür, dass ich jetzt Seitan oder Rudi Essen möchte, aber darum geht es hier auch nicht.

Die Ernährung meiner Kinder ist bisher folgende:

1 jährige: sie bekommt mit vom Tisch. Brötchen, Waffeln, usw. Und ihre Muttermilch (Pulver).

5 jähriger: er ist leider sehr wählerisch und mag nur wenig. Nudeln mit Tomatensoße, Pizza Margarita, Pommes, Nutella, Brötchen, Mehlklöße, Toast, Schnitzel, Weintrauben, Erdbeeren. Das war's so ziemlich.

8 jährige: sie ist fast alles. Fleisch, Wurst, Obst, Gemüse, Salat. Sie ist auch neugierig und probiert gerne neues.

Nun kam es leider schon öfter zu Diskussionen mit meiner Frau während die Kinder dabei waren und sie hielt sich mit ihrer Argumentation nicht wirklich zurück. Da kann dann schon öfter Mal sowas wie "Scheiss Vegetarier" und machte mich vor den Kindern schlecht. Zum Beispiel mit Aussagen wie "tja, Braten gibt's jetzt nicht mehr weil für dich alleine rentiert sich das nicht". Also war ich der Schuldige und meine große sauer.


Was kam? Sie sagte "Scheiss Vegetarier".

Ich habe versucht mich zu rechtfertigen, wurde aber sofort ausgebremst. Das wäre noch nichts für Kinder und die sollen sich später entscheiden. Dabei habe ich aber wirklich kindgerecht geredet.

Später ohne meine Frau habe ich meine große Mal zur Seite genommen. Sie sah es schon ein und Verstand mich. Sie sagte auch, sie wäre gerne auch Vegetarier aber "die Mama würde sie nicht lassen". Und da hat sie wahrscheinlich sogar recht.


P.s. nachdem ich mich über mich und Eier informiert habe, würde ich selbst gerne vegan werden. Allerdings weiß ich, dass daheim dann das Kriegsbeil ausgepackt wird. Ich habe schon Mal was anklingen lassen und dafür ein "wenn du vegan wirst, kannst du ausziehen" bekommen. Ob sie es durchziehen würde? Glaube nicht, aber es riecht nach viel Stress.

Viele Gerichte werden bei uns mit Milch gemacht. Sie liebt Crepes, Pfannkuchen und Kuchen. Sie würde NIEMALS ihre Milch durch Sojamilch etc. ersetzen. Ich verlange auch nicht dass sie mich separat bekocht. Ich kann selbst Recht gut kochen. Sie möchte aber nicht das "zweimal" gekocht wird.

Ein weiteres Problem wir wohl der Kühlschrank... Wenn ich vegan werde, werden sich darin Ersatzprodukte befinden. Sojamilch, Tofu etc. Das war ja eine der Regeln...


Was würdet ihr in meine Situation machen? Eine sachliche Diskussion blockt sie leider sofort ab...


Benutzerbild von KittyFFM
vegan9 PostsweiblichFrankfurt am MainLevel 1
27.01.2019
Das ist ja erschreckend zu lesen. Leider habe ich keine passenden Tipps für so eine Situation parat. Finde das Verhalten deiner Frau allerdings sehr traurig.
Mein Partner hat mich als Veganerin kennengelernt und hatte anfangs damit auch überhaupt kein Problem. Mittlerweile stört es ihn und er wünscht sich, das ich wenigstens, wenn wir mal bei Freunden eingeladen sind oder essen gehen, das ich da vegetarisch esse. Das ist für mich keine Option.
Natürlich sollst du jetzt nicht deine Ehe gefährden und auf Konfrontation gehen. Aber wenn deine Frau mit deiner Ernährung schon Probleme hat, wie geht sie denn dann mit anderen Situationen um die ihr nicht gefallen. Sehr empathisch scheint sie ja nicht zu sein. Schade.

1x bearbeitet

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habanero79
27.01.2019
Danke für deine Antwort. Meine Große ist übrigens 8. Habe gerade erst gesehen das dass Forum einen Sonnenbrillen-Smiley draus gemacht hat :green:

Eigentlich ist sie schon empathisch und hat auch ein Herz für Tiere. Allerdings ist sie wirklich sehr sehr dickköpfig und absolut nicht kritikfähig. Sie geht sofort auf Angriff über, so dass die meisten Diskussionen meinerseits einfach nach 2 Minuten abgebrochen werden weil eine sachliche und ruhige Diskussion nicht mehr möglich ist. Das ist sehr frustrierend für mich und ich habe ihr das auch schon oft gesagt.

Leider wird es sich dieses Mal wohl nicht vermeiden lassen auf Konfrontation zu gehen und wenn ich mir einen Mini-Kühlschrank besorgen muss ;) . Es macht mir ja nichts aus wenn ich öfter Mal zurückstecken muss, aber bei meinem Körper und meinem Geist werde ich mir definitiv nicht reinreden oder etwas aufzwingen lassen.

Trotzdem hoffe ich natürlich dass ich irgendwie einen gemeinsamen Weg für uns finde, gerade auch der Kinder wegen.

2x bearbeitet

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3 PostsLevel 1
27.01.2019
Schade zu hören, dass dein Entscheidungen auf so viel Unverständnis stößen. Ich kann dir leider auch keine wirklichen Tipps zu deiner Situation geben, aber ein paar meiner eingenen Erfahrungen teilen.

Oftmals sind Diskussion die als "Du gegen mich" geführt werden sehr ineffizient, da der Diskussionspatner einfach abschaltet und alle Argumente als Angriff auf die Person sieht.Deswegen würde ich dir hier die Sokratische Methode empfehlen, prinzipell also keine direkten Argumente vorgeben, aber Fragen so stellen, dass deine Frau selbst zu dem schluss kommt, dass es evtl nicht gut ist Tiere auszubeuten. Das kann dann oftmals ein Grundverständnis aufbauen, dass nach deiner Schilderung ja komplett fehlt. Hier empfehle ich dir Earthling Ed auf Youtube, er wendet diese Methode in Straßengesprächen an. In meiner Erfahrung habe ich mich bis jetzt noch mit niemandem Unterhalten der nicht zumindest den Grundgedanken versteht und Respektiert, dass eigene Leben danach anzupassen ist dann aber nochmal eine andere Geschichte.

Zu deinen Kindern, ich bin in einer ähnlichen Situation mit meinen Schwestern 12 und 3, momentan versuche ich sie einfach nur sehr offen zu dieser Lebensweiseweise zu halten. Ich koche aber auch seperat, wobei meine beiden Schwestern oft bei mir mit essen. Leider bin ich aber nur ab und zu mal zu Hause (für ein paar Wochen), deswegen versuche ich ihnen einfach nur zu Zeigen, Vegan ist nicht verrückt, leicht zu machen und gut für dich, den Planeten und Tiere. Später einmal, wenn sie selbst entscheiden können mit 14-16 haben sie dann zumindest eine sehr offene Einstellung zu allen Seiten. Natürlich, ist es für mich aber schwer sie in dieser Zeit täglich Fleisch und Milch essen zu "sehen", aber manchmal ist Geduld der einzige Weg.

Hoffe irgendetwas in dieser Textwand kann dir helfen, wünsche dir alles Gute und viel Erfolg!

2x bearbeitet

Benutzerbild von METTA
vegan4.654 Postsweiblich ObertshausenLevel 4Supporter
27.01.2019
Hallo habanero79
das hört sich ja wirklich traurig und stressig an. Wenn Ihr Beide darüber nicht mehr reden könnt, ohne in Streit zu geraten, vielleicht müsstet Ihr mal jemand zu Rate ziehen, der neutral ist, oder eine Gesprächstherapie nach Marshall Rosenberg versuchen. Da geht es um das richtige Zuhören und Verstehen untereinander." Gewaltfreie Kommunikation ".
Wünsche Dir bzw Euch allen viel Kraft und Liebe um diesen Streit friedlich aufzulösen.

Benutzerbild von Dana
vegan4.684 PostsweiblichSchwarzwaldLevel 4
27.01.2019
Hallo habanero,

unabhängig von der Essensproblematik bei Euch, finde ich es mehr als bedenklich, wenn Deine Frau Dich vor Euren Kindern (und zwar unabhängig vom Thema) schlecht macht. Ein Ausspruch wie "Scheiß Vegetarier" geht schon gar nicht und erst recht nicht vor den Kindern. Ich denke, da herrscht unbedingt Klärungsbedarf. Da das Thema bei Euch ja schon recht hochkocht, ist vielleicht professionelle Hilfe angebracht. Allerdings setzt das voraus, dass Deine Frau da auch mitmacht. Manchmal hilft auch eine echt Schocktherapie. Ich hatte auch schwierige Zeiten und da hat eigentlich immer geholfen, mal für mehrere Tage nicht auffindbar zu sein. Danach konnte man immer (!!) sehr gut mit einander reden und Lösungen finden. Ist sicher nicht jedermanns Sache, aber bei mir war das immer erfolgreich, da ich damit signalisiert habe, bis hierher und nicht weiter.

Benutzerbild von kali
14 PostsweiblichMittelhessenLevel 1
27.01.2019
Hallo habanero79,

das klingt ja wirklich sehr stressig/anstrengend und auch irgendwie traurig dass deine Frau so reagiert. Schön finde ich dass deine älteste Tochter einer vegetarischen/veganen Ernährung gegenüber offen wäre, wenn auch deine Frau sie lassen würde.


Einen wirklichen Tipp habe ich nicht. Bei mir zuhause wo ich mit meiner Mutter unter einem Dach wohne, habe ich nicht so viel Gegenwind bekommen. Habe für meine Mutter (auch gerne mal sehr aufwendig) gekocht und gebacken um sie so ein Stück weit für veganes Essen zu gewinnen und das hat auch bisher ganz gut geklappt.


Vielleicht kannst du deine Frau ja mal dazu überreden dass sie dich einmal in der Woche ein leckeres vegetarisches/veganes Gericht für deine Familie zubereiten lässt und sie dadurch mal frei hat in der Küche.

Liebe Grüße und viel Kraft
Kali

1x bearbeitet

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habanero79
27.01.2019
Die "Schocktherapie" habe ich auch schon Mal angewandt. Allerdings nur ein Tag lang. Du hast Recht, es hat tatsächlich kurzzeitig was bewirkt. Wäre tatsächlich eine Möglichkeit. Dann sollte ich wohl das Gespräch an einem Freitag Abend führen um zumindest das Wochenende noch zum klären zu haben.

Ich glaube allerdings, dass sie schon was ahnt. Heute Mittag gab es für die große Braten und ich habe Kloß mit Soße gegessen. Plötzlich höre ich aus der Küche: "wenn du vegan bist kannst du ja die Soße gar nicht mehr essen." Daraufhin wollte ich wissen warum. Sagt sie "da sind Eier und Milch drin". Ich schaue auf die Packung und lese: "kann Spuren von Milch und Eier enthalten."

Daraufhin habe ich ihr erklärt, dass das nur zur Absicherung der Hersteller drauf steht weil andere Sachen in der Fertigung damit gemacht werden. Deshalb sind da trotzdem keine Eier etc. Drin. Kam nur ein "Aha" zurück.

Für mich schon Mal ein gutes Zeichen. Sie beschäftigt sich zumindest damit. Oder ich hab ihr Angst gemacht als ich letztens die Rückseite ihrer Lieblingstomatensoße gelesen habe. Da war nämlich Speck drin. Und sie hasst Speck :clap: . Damit habe ich es ihr gründlich verdorben. Keine Tomatensoße mehr :lol:

1x bearbeitet

Benutzerbild von Dana
vegan4.684 PostsweiblichSchwarzwaldLevel 4
27.01.2019
Wenn ich Deinen Beitrag lese, scheinen mir die Kochkünste Deiner Frau (sorry, will ihr nicht zu nahe treten) doch eher bescheiden: fertige Tomatensauce, fertige Sauce, der Kloß ist wohl auch Convenience gewesen. Tomatensauce mache ich grundsätzlich selber, ist doch ganz einfach und eigentlich von Natur aus vegan (selbst beim Italiener). Kloß ist etwas schwieriger. Ich mache Semmel- und Kartoffelknödel auch selber, ganz vegan versteht sich. Aber da kommen eigentlich Milch und Eier rein. Hast Du Dir die Knödelpackung mal angesehen? Ich sage das nur, weil mir da noch ein weiterer Gedanke gekommen ist: Wenn sie viel mit Convenience arbeitet, ist natürlich ein Umstellung schwieriger, da sie da u. U. auf vegane Sachen oder selbstgemacht ausweichen müsste. Mein Mann ist ja auch so ein Fleischvertilger, er bekommt halt immer sein Fleisch (in bereits beschriebener Weise) und bekommt mein veganes und frisch gekochtes Essen als Beilage dazu.

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habanero79
27.01.2019
Die Klöße hat sie selbst gemacht. Kartoffeln, Mehl, Ei. Milch glaube ich nicht. Allerdings sind mir diese gekochten Klöße immer schon ein wenig zu fad gewesen. Deshalb esse ich immer "Tütenklöße" (rohe Klöße). Da sind weder Ei noch Milch drin. Selber machen habe ich Mal versucht aber, Alter Schwede, werde ich nicht mehr machen :-/ . Was für ein Aufwand!

Sie macht schon das meiste selbst aber bei Soßen greift sie lieber zu fertigen weil die anderen entweder nicht schmecken oder zu viel Aufwand sind. Die Tomaten aus der Dose bzw. Tetra-Pack mag sie z.b. nicht.


Wie machst du das eigentlich mit der Soße zum Braten? Im Juni sind wir in die Wirtschaft eingeladen und da gibt es keine Vegane Soße. Da werde ich wohl eine Thermoskanne Soße mitnehmen und für große Augen bei den anderen sorgen :crazy:

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