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Feiertage, Festessen, Frust

Erstellt 13.04.2022, von Junimond1972. Kategorie: Allgemein vegan. 19 Antworten.

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Benutzerbild von Morena
vegan52 PostsweiblichSchleswig-Holstein Level 3
23.04.2022
„Ich verstehe einfach nicht, warum meine Eltern meine Form des Essens immer so als Problem hochstilisieren, als wäre es etwas völlig Unmachbares, total Exotisches.“

Vielleicht nehmen sie es total persönlich und empfinden es als Kritik, dass du dich von ihrem Ernährungsstil komplett abgewendet hast... Hoffentlich könnt ihr das mit der Zeit gelassener sehen. 😊

Benutzerbild von METTA
vegan4.880 Postsweiblich ObertshausenLevel 4Supporter
24.04.2022
Ich verstehe es nicht, warum sie einerseits Dein Essensweise kritisieren, andererseits aber Deinen veganen Kuchen wegputzen und nicht danach fragen, ob der vegan ist oder nicht. Würde da mal ein Schild dran stellen: ACHTUNG VEGAN ! :green:

Benutzerbild von Salma
vegan2.583 PostsweiblichBerlinLevel 4
26.04.2022
Zitat Junimond1972:
Zitat Salma:
hey juni, wie lief es denn?

Hallo Salma,
es war.... ok. Mein Essen und das meiner Tochter bestand aus nackten, gekochten grünen Bohnen und etwas Salat - unter großem Getöse in zwei Schälchen abgeteilt bevor der Rest in Butter und Fertig-Sahne-Salatdressing ertränkt wurde. Ein Essig-/Öldressing für meinen Salat war aber schon vorbereitet.


Ich hatte zwei verschiedene Kuchen gebacken - wie immer kamen die super an und waren in Windeseile weg. Kein Mensch überlegt sich da "oh, das ist vegan".

Ich verstehe einfach nicht, warum meine Eltern meine Form des Essens immer so als Problem hochstilisieren, als wäre es etwas völlig Unmachbares, total Exotisches. So erlebe ich das auch nur bei ihnen - vielleicht liegt es am Alter. Bei allen anderen (Familien)einladungen gibt es eine große Schüssel Salat für alle, Gemüse in Olivenöl, Rosmarinkartoffeln, Fleisch für die, die es mögen. Es könnte so einfach sein - aber nicht bei meinen Eltern. Schade. Viele Grüße Juni
Hey Juni, da ist doch irgendwas total verquer bei Deinen Eltern, Du arme. Aber vielleicht ist irgendetwas ganz anderes das Problem - also quasi eine Verlagerung des Kriegsschauplatzes??


Kannst Du nicht mit Deiner Mutter ein ganz offenes Gespräch führen, und ihr Infomaterial zum Lesen in einer ruhigen Minute geben? (Mit meiner Ü80jährigen Mutter wäre das möglich, aber sie liest auch vegane Rezeptbücher, die ich ihr mitbringe)

Übrigens, kennst Du veganes Butteröl? Das steht jetzt bei meiner Mutter auch im Regal, ist auf Rapsbasis, und daher auch viel gesünder als Butter: https://www.albaoel.de/ es existiert sogar in Bioqualität https://www.albaoel.de/unsere-oele/albaoel-bio . Da muss Deine Mum dann nix mehr von ungesunder Margarine erzählen (was aber auch schon nach Ausrede klingt)...passt bestens zu Bohnen oder milchfreiem Kartoffelpüree etc....

Bleib dran, ich denke, da entwickelt sich bestimmt noch was ...


Bei meiner Mum dauerte es auch ein bisschen, es gab sogar mal eine Essenseinladung, da war dann das Essen für alle Omnis auf dem Tisch, und mir wurde dann gesagt: So, jetzt sind die Herdplatten frei, jetzt kannst Du Dir Dein veganes Essen warmmachen. Aber mittlerweile sagt meine Mutter, dass sie auch Veganerin wäre, müßte sie nicht wegen ihres Lebensgefährten Kompromisse machen (naja, ich finde ja, kein Veganer muss für Omnis Kompromisse machen, aber das sehen auch hier die User sehr verschieden).

1x bearbeitet

Kein Benutzerbild
HWei77
03.05.2022
Das kenne ich auch. Anfangs war ich die einzige und meine Schwiegermutti nahm nicht wirklich Rücksicht. Da gab es dann den Kartoffelsalat sogar nur mit Speck. Obwohl es doch einfach gewesen wäre eine kleine Schüssel ohne Speck hinzustellen. Aber daran hatte sie nicht gedacht.
Mittlerweile sind meine beiden Mädels auch vegan und selbst mein Mann versucht zu ‚bekehren‘.
Es ist immer noch ein Thema, aber meine Schwiegermutter ist froh, wenn ich für uns selbst was mitbringe. Im Gegenteil: Alle probieren dann recht neugierig und sind überrascht, wie gut gesundes Essen schmecken kann.
Vielleicht sollte man es anders verpacken: Man bringt nicht etwas mit, weil man das angebotene Essen nicht möchte, sondern möchte was zum probieren mitbringen?

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Benutzerbild von Junimond1972
Themen-Startervegan28 PostsweiblichKreis EsslingenLevel 2
03.05.2022
Zitat Salma:
Hey Juni, da ist doch irgendwas total verquer bei Deinen Eltern, Du arme. Aber vielleicht ist irgendetwas ganz anderes das Problem - also quasi eine Verlagerung des Kriegsschauplatzes??


Hallo Salma,

vermutlich ist da was Wahres dran. Vielleicht triggere ich ganz subtil meine Eltern. Nachhaltigkeit, Tierschutz, das Überdenken von erlernten (und längst überholten) Verhaltensmustern... damit wollen sie sich einfach nicht beschäftigen, sie fühlen sich vielleicht sogar ein bisschen provoziert. Und irgendwie distanziere ich mich ja von ihren Gewohnheiten, die in meiner Kindheit und lange Jahre meines Erwachsenenlebens auch die meinen waren.

Aber generell habe ich auch bei anderen Gelegenheiten die Erfahrung gemacht, dass Veganer meist nerven. Sei es im beruflichen Kontext ("dann müssen wir mal nachfragen, ob wir eine Extraverpflegung für Sie ordern können, das kostet aber Aufpreis") oder im Urlaub ("bitte iss doch wenigstens die zwei Wochen vegetarisch, das gibt wieder einen Riesenzirkus")

Ich hoffe, dass es besser wird. Manchmal hab ich das Gefühl, 15 Jahre zu früh dran zu sein :|

Viele Grüße
Juni

Benutzerbild von METTA
vegan4.880 Postsweiblich ObertshausenLevel 4Supporter
04.05.2022
Hallo
also zu früh - nein das denke ich nicht- denn heute gibt es mittlerweile so viele Informationen darüber, dass man fast blind sein muss, um darüber nichts zu lesen. Und ich finde das auch mittlerweile mit den Aufpreisen schlimm. Eigentlich müsste es - bei der Klimalage- umgekehrt sein, also dass jeder der Fleisch und Wurst isst oder Milchprodukte trinkt, einen Aufpreis zahlen müsste. Ich habe gestern bei Instagram einen Artikel von Nir Rosenfeld gelesen, der war bei einer Ausstellung der Gaststättengewerbe- HOGA heißt die wohl. Er hat ein paar Bilder davon gesendet, wie viel mehr vegane Angebote es in diesem Jahr mehr gab als im letzten Jahr.
Eher sind Deine Eltern und manch andere Gastronomen , die Aufpreise wollen , von gestern !

Benutzerbild von Junimond1972
Themen-Startervegan28 PostsweiblichKreis EsslingenLevel 2
04.05.2022
Zitat METTA:
Eigentlich müsste es - bei der Klimalage- umgekehrt sein, also dass jeder der Fleisch und Wurst isst oder Milchprodukte trinkt, einen Aufpreis zahlen müsste.


Hallo Metta,

das wäre ein wunderbarer Ansatz - also ICH wäre dabei :clap: :lol:

Vermutlich kommt es auch darauf an, in welcher Region man lebt. Je weniger provinziell eine Stadt, umso größer ist die Chance, nicht blöde bei Salat und Pommes da zu sitzen oder das einzige vegane Gericht auf der Karte zu bestellen: das obligatorische Gemüsecurry, fade und lieblos zubereitet, garantiert überteuert und nicht zum Sattwerden gedacht.

Mein Hightlight hatte ich unlängst: bei einer Dienstreise sagte man mir: "Wir haben alle Allergien an einen Tisch gesetzt. Bitte nehmen Sie hier Platz." :wallbang:

Viele Grüße
Juni

Benutzerbild von Junimond1972
Themen-Startervegan28 PostsweiblichKreis EsslingenLevel 2
04.05.2022
P.S. Kann man in diesem Forum bereits gesendete Beiträge noch korrigieren? z.B. im Nachhinein peinliche Rechtschreib-/Tippfehler berichtigen? :-)

Benutzerbild von Salma
vegan2.583 PostsweiblichBerlinLevel 4
05.05.2022
Zitat Junimond1972:
Zitat Salma:
Hey Juni, da ist doch irgendwas total verquer bei Deinen Eltern, Du arme. Aber vielleicht ist irgendetwas ganz anderes das Problem - also quasi eine Verlagerung des Kriegsschauplatzes??


Hallo Salma,

vermutlich ist da was Wahres dran. Vielleicht triggere ich ganz subtil meine Eltern. Nachhaltigkeit, Tierschutz, das Überdenken von erlernten (und längst überholten) Verhaltensmustern... damit wollen sie sich einfach nicht beschäftigen, sie fühlen sich vielleicht sogar ein bisschen provoziert. Und irgendwie distanziere ich mich ja von ihren Gewohnheiten, die in meiner Kindheit und lange Jahre meines Erwachsenenlebens auch die meinen waren.

Aber generell habe ich auch bei anderen Gelegenheiten die Erfahrung gemacht, dass Veganer meist nerven. Sei es im beruflichen Kontext ("dann müssen wir mal nachfragen, ob wir eine Extraverpflegung für Sie ordern können, das kostet aber Aufpreis") oder im Urlaub ("bitte iss doch wenigstens die zwei Wochen vegetarisch, das gibt wieder einen Riesenzirkus")

Ich hoffe, dass es besser wird. Manchmal hab ich das Gefühl, 15 Jahre zu früh dran zu sein :|
Viele Grüße
Juni

hey juni, ja, dass man automatisch der dorn im fleisch der omnis ist, allein durch die anwesenheit als veganer, kenne ich auch, und vermutlich jeder veganer. das geht soweit, dass man die provokationen nicht mehr aushalten kann und am tisch gezwungen ist, dem quälgeist zu sagen: bitte nicht so und nicht jetzt, wenn du echtes interesse hast, dann stehe ich dir aber gerne einandermal zur verfügung. und das ganze ja meist nur, weil das gegenüber eigentlich durch das thema mit der eigenen moral strugglet, was dann die gelebte kognitive dissonanz zum vorschein bringt und mensch merkt, dass er sich, um wieder in balance zu gelangen, aus seiner "ich guck nicht hin" - komfortzone rausbewegen müsste und jahrzehnte erblindet gelebt hat... und dann wird die wut auf den überbringer der nachricht projiziert...


alle allergien an einem tisch?
was sagt da der antidiskriminierungsbeauftragte? 🤡
geht ja gar nicht!


ps: du hast 60 min zum bearbeiten deiner posts, danach sind sie unantastbar.

Kein Benutzerbild
Unbekannt
05.05.2022
Veganismus als Allergie ? Wenns nicht so traurig wäre, könnt man drüber lachen. Aber es gibt ja auch immer mehr Allergiker ...


Ich seh es jetzt mal so: Alle, die nicht ins übliche Essschema passen, werden an denselben Tisch platziert, damit die Bedienung nicht rumlaufen und suchen muss :wallbang:

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