Minimalismus ist ein interessantes Konzept.
Schaut man sich die Youtube-Videos zu Minimalismus einiger veganer Youtuber an kommt man schon sehr ins schmunzeln
. Mittlerweile bezeichnen sich schon viele Leute als Minimalisten, wenn sie hin und wieder ihren Lebensraum entkrümpeln (aufräumen)
Das Konzept bzw. der Hintergedanke des Minimalismus (Verzicht + Bewusstseinsänderung / Bewusster Konsum/Umgang ) als solches ist ja schon uralt und auf verschiedensten Weisen praktiziert worden. Angefangen beim Asketen aufhörend bei einfacher Schlichtheit in einem Zenkloster. Die wirkliche interessante Frage ist, ob diese Bewusstseinsänderng oder der Genuss am Wenigen einhergeht mit dem Veganismus, oder eher die Folge des Beschäftigens mit den sogenannten wichtigen Fragen des Lebens ist. Wer bin ich? Was ist Liebe? Was ist Glück? - wie erreiche ich das selbige?
Ich selber bin (noch) Konsumsüchtig und esse gerne und viel (wenn auch von guter Qualität). Es ist interessant mich selbst zu beobachten, gleichzeitig wissend dass mich neues nicht wirklich glücklich macht, aber dennoch hin und wieder technische Spielereien, die vermeindliches Glück propagieren, zu kaufen.
Minimalismus praktiziere ich nach eigenen Kriterien nicht. Ich konsumiere bewusst. Ich kaufe Markenklamotten, die mir aber auch lange halten (Jeans 3++ Jahre etc.). Lebensmittel kaufe ich frisch (vegan) und überwiegend in Bioqualität. Meine Autofahrten reduziere ich auch aufs Minimum. Bücher und gewisse Elektronik kaufe ich gebraucht.
Ich denke durch Minimalismus erfährt man letztendlich, wie wenig man braucht um glücklich zu sein, und welcher Illusion die Mehrheit hinterherrennt auf der Suche nach Glück (neues Smartphone, neue Schuhe, neuer Fernseher).
Es gab dazu mal ein kleines Sprichwort:
O, frag' mich nicht, was ist denn Glück?
Sieh' vorwärts nicht, noch sieh' zurück!
O, such' es nicht in weiter Ferne,
Auf diesem oder jenem Sterne;
O, such's nicht dort und such's nicht hier!
Das Glück wohnt nur in dir.
Ich genieße mein Leben, bin glücklich und erfüllt, mit allen meinen Spielzeugen, in dem Hintergedanken, dass ich in Wirklichkeit keines davon brauche um glücklich zu sein.
Man könnte jetzt natürlich die Ethik- und Moralkeule rausholen und darüber schimpfen, dass meine Spielzeuge nicht moralisch vertretbar hergestellt worden sind. Ja, das stimmt und das ist bewusst meine Entscheidung.
Liebe Grüße,
chickpea