vegan5.100 Postsweiblich ObertshausenLevel 4
01.02.2025Erinnert mich ein wenig an das Buch von Melanie Joy("warum wir Hunde lieben etc...") und ihre Herangehensweise, z.B. dass sie die 3 N's der Fleischesser erklärt(Fleischessen ist natürlich, normal und notwendig)
Es gibt noch ein zusätzliches Buch von ihr , wie man als Veganer*in mit diesen Vorurteilen umgehen kann, sowohl bei Freunden als auch Bekannten als auch Familie. Denn oft ist es ja so, dass man/frau schon Gegenwind erhalten, wenn die anderen beim Essen merken, dass dabei kein Fleisch/Wurst/ Käse etc. ist. "Beyond Beliefs" Ich weiß nicht, ob es das Buch mittlerweile auch in Deutsch gibt, habe es nur in Englisch erhalten vor zwei Jahren.
vegan25 PostsSonstigeNiedersachsenLevel 2
01.02.2025Ich kann mich daran erinnern, was ich selbst empfand, als das erste Mal eine vegan lebende Person mit mir über Veganismus diskutierte. Mein Beweggrund war gar nicht mal, dass ich es sozial einfacher fand mich bisher nicht damit zu befassen oder ausgeblendet habe, was mit den Tieren passiert - meine Eltern hatten einen Bauernhof, ich wusste das ziemlich genau. 😓
Aber ich fühlte plötzlich meine gesamte Kindheit "angegriffen".
Fairerweise betone ich noch einmal, dass die Person es niemals so formuliert hat - wirklich nicht, mit keinem Wort. Aber alles, was ich hörte war: "Deine Eltern haben das falsch gemacht. Sie haben deine Gesundheit gefährdet und sie haben Tierleid zugelassen! Sie sind schlechte Eltern. Deine Familie sind schlechte Menschen"
Wie gesagt, das wurde nie so gesagt, niemals so formuliert, aber alles was diskutiert wurde, hörte sich eben für mich so an. Und das Gefühl war nicht nett; ich erinnere mich, dass ich deswegen direkt ebenfalls in eine Art Abwehrhaltung verfallen bin. Jahre später, als ich mich aus eigenem Antrieb selbst mit der Thematik befasste und für mich selbst die Entscheidung traf, konnte ich einen anderen Blickwinkel einnehmen.
Daher denke ich, dass es nicht ausschließlich nur eine Angewohnheit ist, welche Menschen nicht ändern wollen. Auch nicht ausschließlich sozial-einfacher mit dem Strom zu schwimmen, wegzusehen, die Realität auszublenden. Vielleicht fühlen manche einfach ihre gesamte Kindheit, Familientraditionen, etc. in Frage gestellt und das ist schmerzlich. Man fühlt sich irgendwie... moralisch herabgewürdigt und kann dem in so einem Moment auch nicht wirklich etwas dagegenhalten. Deswegen macht man lieber dicht, lässt sich nicht auf die Diskussion ein, versucht sich mit den allseits bekannten Gegenargumenten zu wehren.
Für mich selbst nutze ich diese Erfahrung von damals in Gesprächen.
Mir ist aufgefallen, dass andere sehr viel zugänglicher sind und die Diskussion nicht gleich zum Scheitern verurteilt ist, wenn ich gleich zu Beginn klarmache, dass wir dieselbe essenstechnische Vergangenheit haben.