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Beziehungen mit Omnivoren?

Erstellt 29.12.2016, von leajetsia. Kategorie: Allgemein vegan. 34 Antworten.

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Benutzerbild von Kasia
vegan18 PostsweiblichWusterhausen 16868Level 2
07.01.2017
Hallo,
also ich denke mal, dass sich die Frage nicht einfach so mit ja oder nein beantworten lässt.
Ich habe meinen Mann vor 24 Jahren kennengelernt und wir sind seid fast 23 Jahren verheiratet.
Seid August 14 lebe ich vegan mein Mann leider nicht .
Es ist nicht leicht für mich und es ekelt mich auch an wenn er sich eine Fleisch- Mahlzeit zubereitet aber ich würde niemals auf die Idee kommen mich aus diesem Grunde von ihm zu trennen.
Wir haben zwei Kinder groß gezogen und auch schon einen sehr schweren Schicksalsschlag miterlebt in unserem gemeinsamen Leben und das alles zählt und bindet.
Ich kann ihn nicht zwingen mit mir vegan zu leben aber die Hoffnung, dass es irgendwann mal klick macht bei ihm, die werde ich nicht aufgeben.
Er findet meine Einstellung super, akzeptiert sie voll und ganz und isst auch all das was ich koche mit, bloß ab und zu muss es bei ihm halt auch mal wieder Fleisch geben, leider.

Natürlich wäre es einfacher mit einem Veganer an seiner Seite aber man kann ja nicht einfach so 24 gemeinsame Jahre weg schmeißen weil der eine seine Lebenseinstellung geändert hat und der andere nicht.

Liebe Grüße
Katrin



Benutzerbild von Selayn
vegan339 PostsweiblichNähe ErlangenLevel 2
07.01.2017
Ich hoffe mal, es stört euch nicht, wenn ich nochmal etwas zu diesem Thema schreibe :-/

Wir ihr ja glaub ich schon wisst, sehe ich eine Beziehung zwischen einen Omni und einem Veganer nicht so kritisch.
Ich kann eben nur aus meiner Erfahrung berichten, dass es eben sehr gut möglich ist. Wenn mein Freund neben mir ein Schnitzel isst, stört es mich nicht. Ok, dass ist ja Ansichtssache und bei jedem anders, aber auch die größten Fleischesser können einen überraschen!
Zum Beispiel hat er mir letztens gesagt, dass er 2 Wochen Vegetarier sein möchte (Begründung: er will wie ein Eichhörnchen leben --> Fragt nicht :lol: ) Er hat zwar nur 1 Woche "geschafft", aber trotzdem bin ich stolz auf ihn ;) Schließlich war es eine Woche mehr als beim letzten Mal :lol:

Naja, man merkt, dass ich mit diesem Thema lockerer umgehe. Man sollte die Ernährungsform nicht in den Vordergrund stellen, dann klappt es auch mit einem Omni :D Schließlich hatten wir auch ein sehr großes Hin und Her mit großen Hürden, bis es mit uns endlich richtig geklappt hat, deswegen gebe ich jetzt auch nicht so schnell auf :D

LG Selayn

Benutzerbild von Jogi
vegan377 PostsmännlichErlangenLevel 2
08.01.2017
Zitat Selayn:

Zum Beispiel hat er mir letztens gesagt, dass er 2 Wochen Vegetarier sein möchte (Begründung: er will wie ein Eichhörnchen leben --> Fragt nicht :lol: )

Öhm... ich hätte da mal eine Frage... :question: :D :D :D

Benutzerbild von Bani
vegan27 PostsweiblichAmsterdamLevel 2
09.02.2017
Habe heute grad so einen Moment gehabt. Noch während ich den Film "Earthlings" geschaut habe, hat mein Mann angerufen und ich war einfach nur am Heulen und Erzählen... Ich war ja leider fast ein Leben lang Omnivor, was ich im Nachhinein gar nicht mehr verstehen kann. Es passt irgendwie gar nicht zu mir, so ignorant zu sein.... und doch, leider ist es so. Als ich Ende Oktober entschied, vegan zu leben, war mein Mann völlig ok damit. Er versteht es, hat sich aber nicht so intensiv damit auseinander gesetzt. Er muss beruflich so häufig auswärts essen und ist in seinem Beruf derart gefordert, dass es letztlich doch immer etwas in den Hintergrund geraten ist, was er isst. Ich war schon froh, wenn es einigermassen gesund war. Er hat die letzten Monaten immer gesagt, dass er einfach mit isst, was ich koche und er völlig ok damit ist. Da er aber doch sehr viele Dinge nicht lecker findet, Bauchschmerzen hat oder nicht schlafen kann, hatte ich immer ein etwas schlechtes Gewissen (Hülsenfrüchte, Pilze, spät abends noch Salat etc.:oo....) und habe dann einfach doppelt gekocht: für ihn so das Gewohnte und für mich die veganen Gerichte und so jeden 2. oder 3. Abend dann doch einfach nur vegan für uns beide. Eigentlich war mehr ich das Problem, weil ich mich für sein Wohlbefinden verantwortlich fühlte... Wie auch immer. Heute war nun so ein besonderer Moment: Nachdem ich ihm am Telefon minutenlang schluchzend von diesem Film erzählt hatte und wie ich es einfach fast nicht aushalten kann und nienienie mehr Fleisch oder Milch, Käse essen könne, hatte er mich erst einfach nur getröstet und musste dann leider schon wieder ins nächste Meeting.... Aber eine Stunde später schickte er eine E-Mail: ich mach mit und will auch kein Fleisch mehr essen und nichts mehr tun, was Tiere ausbeutet, so weit wir das eben irgendwie hinkriegen!!! Was für ein Moment, ich kann euch gar nicht beschreiben, wie glücklich ich bin. Und es bestätigt doch auch meine Meinung: man kann niemanden zwingen. Jeder muss für sich selber spüren, wann der richtige Moment ist. Aber ehrlich gesagt, ich könnte nicht mit jemandem zusammen leben, der null Verständnis für mein Mit-Leiden hätte. Während ich diesen Film geschaut habe, habe ich immer gedacht: wie schrecklich, dass ich ein Mensch bin! Nie werden wir wieder gut machen können, was wir an Leid anrichten. Es ist wirklich zum Verzweifeln. Aber ich bin so froh, dass mein Mann mit mir mitfühlt.

Kein Benutzerbild
1.266 PostsweiblichS' LändleLevel 2
09.02.2017
Das ist doch super :clap:
Es ist doch schön, wenn man sich in einer Beziehung so verstehen und voneinander lernen kann :heart: Und vor allem, wie er einfach so zustimmt.

*hüstel* jetzt kommt jedoch was, was mir irgendwie bei vielen von euch auffällt und was ich mal wirklich ansprechen will: Vor allem die Frauen hier scheinen alle für ihre Omni-Männer zweimal zu kochen - ich kann dies in dieser Routinenhaftigkeit nicht nachvollziehen. Ich meine es ist anstrengend, bei riechendem Fleisch und Käse sogar eklig und es ist einfach der doppelte Aufwand und macht hier vielen offenkundig auch Stress, das täglich oder fast täglich zu tun.
Versteht mich nicht falsch, ich will niemanden dafür verurteilen, dass er sich um seinen Partner kümmert und auf seinen Partner zugeht, aber wieso glaubt ihr, nach der Arbeit noch zusätzlich zum eigenen Essen auch noch für euren Partner kochen zu müssen, wenn der das auch selbst machen könnte :-/ Um beleidigt-sein schonmal vorzubeugen: ich will niemandem was vorschreiben und niemanden dahingehend verteufeln, ich verstehe es schlicht und einfach nur nicht. Wenn mein Mann das nicht essen will, was ich koche, soll er sich doch selbst kochen, was er will, dafür muss ja nicht ich mir doppelt Arbeit und Stress machen (so hart es klingt)

Benutzerbild von Bani
vegan27 PostsweiblichAmsterdamLevel 2
09.02.2017
Liebes Pummelchen
Du hast absolut recht, ich weiss. Und doch.... da ich seit meiner Lyme Borreliose nicht mehr arbeite(n kann) und zuhause bin, hätte ich ein schlechtes Gewissen, wenn mein Mann spät abends noch für sich kochen müsste. Bin zumindest in dieser Hinsicht nicht wirklich emanzipiert :oo

Kein Benutzerbild
1.266 PostsweiblichS' LändleLevel 2
09.02.2017
Zitat Bani:
Bin zumindest in dieser Hinsicht nicht wirklich emanzipiert :oo

Es geht ja hier nicht um den Zwang zur Emanzipation, die ist eh tot. Ich will hier auch nicht doofe Feministin geben, die allen Leuten den Tag versaut. Auch wenn die Frage vielleicht sehr in-die-Ecke-drängend ist, versucht sie vielleicht nicht angreifend zu werten ^^

Kein Benutzerbild
vegan292 PostsweiblichBerlinLevel 2
10.02.2017
Zitat pummelchen:

Versteht mich nicht falsch, ich will niemanden dafür verurteilen, dass er sich um seinen Partner kümmert und auf seinen Partner zugeht, aber wieso glaubt ihr, nach der Arbeit noch zusätzlich zum eigenen Essen auch noch für euren Partner kochen zu müssen,

Du schreibst es ja schon, weil ich mich um meinen Partner kümmer und auf ihn zugehe ;)
Aber müssen, muss ich nicht! Von ihm aus, müsste ich ihm kein Fleisch/Käse etc "anfassen".
Aber ich weiß, das er das sagt aus Rücksichtnahme und nicht, weil er es nicht will!

Zitat pummelchen:

wenn der das auch selbst machen könnte :-/

Das kann er nicht und ich will auch garnicht, das er kocht! Er darf gerne abwaschen und bei den Vorbereitungen (schnippeln) helfen, aber an meine Töpfe, Pfannen, Herd geht keiner wenn ich da bin! :haehae:
Zitat pummelchen:

Um beleidigt-sein schonmal vorzubeugen: ich will niemandem was vorschreiben und niemanden dahingehend verteufeln, ich verstehe es schlicht und einfach nur nicht.

Bei mir ist es so, das wir nun 13 Jahre zusammen sind, davon lebe ich ein Jahr vegan.
Und warum soll ich meinen Mann dazu zwingen etwas mitzumachen, wo er nicht selber von überzeugt ist?
Es ist ja nicht so, das ich nicht selbst 42 Jahre gebraucht hätte um dahin zu kommen!
Und er ist noch am verdrängen, aber durch mich wird er immer "wacher" und aufgeschlossener
dem vegan sein gegenüber.
Zitat pummelchen:

Wenn mein Mann das nicht essen will, was ich koche, soll er sich doch selbst kochen, was er will, dafür muss ja nicht ich mir doppelt Arbeit und Stress machen (so hart es klingt)

Wenn ich mich jetzt total weigern würde, dann würde er sich trotzig wie Mensch ist, erst recht
dagegen sein und sich weigern überhaupt über vegan nachzudenken und das essen total ablehnen.
So fängt er selber an zu überlegen und freut sich sogaar, wenn Gerichte auf dem Tisch kommen,
die ihm total schmecken und nix tierisches dabei ist!
Mitterlweile wünscht er sich auch schon vegane Speisen, z.B. die gedämpften Teigtaschen mit
Gemüsefüllung oder Grünkernbällchen.
Anders wäre es bei mir, wenn ich Single wäre, dann denke ich würde ein nicht veganer Partner
nicht mehr in Frage kommen!
Einfach, weil ich keine Vergangenheit mit ihm hätte und ich meinen neuen Lebensabschnitt nicht
von einer "fremden" Person beschneiden lassen möchte.
Ich würde ihn zwar nicht ablehnen, aber bei mir zuhause würde ich sicher keine tierischen Produkte mehr in die Küche lassen.

Benutzerbild von Veggi
vegan163 PostsBadische BergstraßeLevel 2
10.02.2017
Hallo zusammen!

Ich kann hier aus Erfahrung berichten.
Als ich vor einem Jahr auf von Omnivorer Nahrung auf Vegan umgestiegen bin, war es Anfangs nur eine "Fastenzeit", dann war es die "Challange" und dann blieb ich dabei.
Mein Mann denkt heute noch, dass ich es aus der "Trend"-Bewegung mache, weil "man es so macht"...
Er ist sehr tierlieb, wirklich, ABER für ihn ist das Fleisch auf seinem Teller kein Tier mehr und nicht gewesen. Er kann da komplett ausblenden.
Massentierhaltung findet er schlimm, aber er ist kein Mensch der dran denkt, dass auch er durch seinen Konsum, sein Handeln hier was bewegen kann.

ER ist Fleischesser und er das nie ablegen, wenn nicht ein Wunder geschieht.

So wie ich ihn sein Essen lasse, es nicht kritisier, "nur wenig kommentiere", möchte ich dass er mein Essen, meine Ernährung ebenso toleriert und akzeptiert und nicht irgendwas nachteiliges dazu sagt.

Anfangs war es schwer, inzwischen ist es leichter....
Er bringt mir machmal auch einfach Produkte mit, überreicht mir die und meint: "Da steh vegan drauf, dann darfst Du das ja essen!" :heart:

Gruß Silke

Benutzerbild von rossie
vegan1.461 PostsweiblichOberlausitzLevel 2
10.02.2017
Den eigenen Willen kannst du niemanden aufzwingen, auch nicht deinen Partner.
Habe selbst diese Erfahrung gemacht.
Mein Mann und ich wir haben gestritten und uns angeschrien , ohne Erfolg.

Der Partner muß selbst eine Veränderung wollen.
Bei uns hat es funktioniert, er ist jetzt Vegetarier und ich Veganer.
Ich koche und backe vegan, es schmeckt. Keinen Streit mehr. Ich bin auch einfach mehr toleranter geworden.

Allerdings der Umgang mit den Fleischessern ist immer noch problematisch.
Ich sag mal so, wenig Bekannte mit denen ich Kontakt halte.

LG rossie

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