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Beziehungen mit Omnivoren?

Erstellt 29.12.2016, von leajetsia. Kategorie: Allgemein vegan. 34 Antworten.

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leajetsia
Beziehungen mit Omnivoren?
29.12.2016
Hallo ihr Lieben,

seit ich mich vegan ernähre bzw. seit ich mich bewusst damit auseinandergesetzt habe, was ich täglich gegessen habe, stellt sich mir auch die Frage, ob ich mit einem Omnivoren zusammen sein könnte.

Tierische Produkte werden massenhaft verzehrt, früher auch von mir. Schuld war mangelndes Wissen. Mittlerweile ist es für mich undenkbar, jemals wieder etwas tierisches zu essen. Könnte ich also mit einer Person zusammensein, die etwas tut, was für mich moralisch verwerflich ist? Oder liegt es vielleicht auch bei anderen am mangelnden Wissen?

Habt ihr euch auch diese Frage gestellt und vielleicht sogar Erfahrungen in dem Bereich?


Ich freue mich auf eure Rückmeldung.
Liebe Grüße,
Lea

Benutzerbild von chickpea
641 PostsmännlichSüdenglandLevel 3
29.12.2016
Hi :)

möglich ist alles, kommt auf Deinen Standpunkt an.
Ich denke die Frage hat sich jeder (längerfristige Veganer) schonmal gestellt.
Für mich kommt es auf mein Gegenüber an. Ich denke sofern man
sich intensiv mit Veganismus auseinandersetzt kann man eigentlich
sei es aus moralischen, ethischen (oder gesundheitlichen) Gründen nicht anders als
vegan werden.
Die Frage ist, sofern die andere Person sich damit intensiv auseinandergesetzt hat,
danach nicht vegan oder zumindest vegetarisch wird, überhaupt vom Charakter zu mir passt.
Vegan hat für mich mit Empathie oder Liebe zu sich selbst und dem Umfeld zu tun.
Wenn man das Vegansein dann als solches ablehnt (damit auch direkt einen Teil meiner Überzeugungen) denke ich für mich nicht, das das langfristig in einer Beziehung hinhaut. Freundschaftlich schon, in einer Partnerschaft nein.
Unabhängig der Liebe, die bedingungslos ist.

Aber was nicht ist, kann auch werden, eine gewisse Dynamik gibt es immer ^^
Das ist nur meine persönliche Meinung, hier denkt jeder anders drüber.

1x bearbeitet

Benutzerbild von Avocadoly
vegan18 PostsweiblichOberfrankenLevel 2
30.12.2016
Hallo Lea :wink:

ich denke, es kommt bei dieser Fragestellung auch erst einmal darauf an, ob man zum Zeitpunkt des Veganwerdens bereits in einer Beziehung mit einem Omnivoren ist, oder ob man bereits vegan ist und ihn dann kennenlernt.
Bei mir trifft ersteres zu. Und, nun ja, ich bin zwar nicht sonderlich begeistert darüber, dass mein Tofu im Kühlschrank neben seinen Rouladen liegt, aber ich wäre bisher nie auf die Idee gekommen, meine Beziehung deswegen in Frage zu stellen. :-) Insbesondere auch deswegen, weil er sich auch nicht komplett gegen den Veganismus stellt. Er isst eigentlich immer das mit, was ich gekocht habe. Nur wenn ich zu faul zum kochen war :red: macht er sich etwas eigenes, dann aber mit Fleisch. Ich hoffe ja, dass er sich in Zukunft dem veganen Leben noch weiter öffnet... :rolleyes: Aber das ist alles eine Entwicklung, man kann ja schlecht von seinem Partner erwarten, von heute auf morgen auch vegan zu werden, wenn man selbst gerade erst "darauf gekommen" ist.
Was ich allerdings tun würde, wenn er sich komplett gegen diese Lebensweise stellen würde - also auch in Form von Spott oder Anfeindungen - keine Ahnung. Aber dann wäre man menschlich auch so weit voneinander entfernt, dass eine Beziehung eigentlich keinen Sinn macht. :-/

Für den zweiten Fall, also dass man bereits vegan und auf Partnersuche ist, stelle ich mir einen veganen Partner allerdings angenehmer vor. Man hat ein gemeinsames Weltbild und Ideal, gemeinsame Wertvorstellungen, usw. Wenn ich nun allerdings ein omnivorer Mann treffen würde und außer dem Veganismus alles passt, würde ich mich auch davon nicht abhalten lassen. :angel: Es ist natürlich immer eine Frage, welchen Stellenwert der Veganismus im eigenen Leben hat. Aber auch wenn dieser sehr hoch ist, man sollte immer daran denken, dass man auch selbst einmal omnivor war (die allermeisten von uns) und sich auch verändert hat. Vielleicht klappt das ja bei dem omnivoren Traumprinzen auch :D und es lag bisher einfach an mangelnder Aufklärung und weil Vorurteile bisher seine Sicht vernebelt haben (war bei mir lange Zeit auch so).

Ein Mann, der aber genüsslich in sein blutiges Steak beißt und mir währenddessen erzählt, dass er es toll findet, dass Hennen in Legebatterien so leiden, weil er leide schließlich auch täglich auf der Arbeit (kein Witz, das habe ich aus dem Mund eines Bekannten schon gehört!), kann dann eigentlich ansonsten so toll sein, wie er will. Eine Partner- und auch Freundschaft wäre für mich mit so einem Menschen nicht denkbar. :!:

Viele Grüße,
Avocadoly

Benutzerbild von Selayn
vegan339 PostsweiblichNähe ErlangenLevel 2
30.12.2016
Hallo Lea!

ich bin erst vegan geworden und danach erst in eine Beziehung gegangen. Und ja, er ist omnivor. Am Anfang habe ich auch gedacht, dass ich nur mit einem Vegetarier oder Veganer zusammen sein kann und möchte, und siehe da: Es ist genau das Gegenteil geworden :lol:

Meine Meinung zu diesem Thema ist, dass Vegan, Vegetarisch oder Omnivor nicht ein ausschlaggebender Punkt sein soll, dass man keine Beziehung mit jemanden eingehen soll oder sie sogar deswegen beendet.
"Leben, und Leben lassen". Das denke ich mir immer.
Wichtig dabei ist, den anderen so leben zu lassen, wie er ist. Das heißt: Der Partner sollte keine ernste Kommentare oder der gleichen sagen (ab und zu ein scherzhaft gemeinter Kommentar ist bei mir erlaubt ;D) Genauso solltest du dann nicht ihn davon überzeugen, dass er vegan werden soll oder muss.
Dies ist keine gute Basis für eine Beziehung.


LG Selayn

Benutzerbild von Nozomi
vegan90 PostsweiblichTrierLevel 2
30.12.2016
Ich kann es mir nicht mehr vorstellen, mit einem Omnivoren in einer Partnerschaft zu leben.. Ich brauche von meinem Partner richtige Unterstützung und meiner Erfahrung nach bekommt man von Omnivoren (wenn dann) nur halbherzige Unterstützung. Ich bin froh, dass mein Freund Vegetarier ist und auch lange vegan gelebt hat (habe am Anfang der Beziehung gehofft er würde mich zum Veganismus bringen aber nein.. :x : ) und mit mir immer vegan kocht (ohne gemeckere, dass der Käse auf dem Auflauf fehlt usw). Außerdem möchte ich auch meine Kinder vegan ernähren - würde das ein Fleischesser zulassen? Würde mich ein Fleischesser als Ehemann dabei unterstützen? Ich glaube eher nicht.. Ich denke mit einem Omnivoren als Partner würde es nur mehr Komplikationen geben.

Letztendlich kommt es aber auf die Person und die eigene Einstellung an, jedoch ist meine Erfahrung die, dass mein Ex ein Fleischfanatiker war/ist und immer Fleisch essen musste und mich auch immer provozieren musste (obwohl ich damals "nur" Vegetarier war).

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Irmgarda
30.12.2016
Ein omnivorer Partner wäre für mich undenkbar, denn, wie Nozomi bereits geschrieben hat, will ich eine gleichgestellte Partnerschaft, in der ein respektvoller Umgang, Vertrauen und gegenseitige Unterstützung und Entwicklung stattfinden kann.
Gemeinsame Werte sind für mich wichtig. Grundlegend ist für mich nun mal die Ernährung und in diesem Punkt möchte ich ohne irgendwelche Diskussionen mit meinem Partner zusammenpassen.
Juhu, schön, daß mein Partner ebenfalls vegan ist! :D :thumbup: :heart:

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1.266 PostsweiblichS' LändleLevel 2
30.12.2016
Ich crashe mal das Thema mit einer gegenteiligen Meinung (nicht, weil ich euch ärgern will)
Man muss ja auch bei einem veganen Partner die richtige Wellenlänge haben. Es kann ja bei einem veganen Partner genausogut sein, dass man sich über seinen veganen Weg nicht einig ist. Beispiel Restleder: Ich verwende meine Lederprodukte weiter, bis sie total auseinanderfallen. Einen veganen Partner kann das total abstoßen, das würde auch zu Zickerei führen. Oder dass ich Alsan und Sojajoghurt verwende, das kann einem Veganer ja auch gegen den Strich gehen, weil in der Alsan Palmöl ist und der Sojajoghurt hoch verarbeitet.
Mein Punkt ist: Respekt und gegenseitige Rücksichtnahme ist denke ich in einer veganen Beziehung nicht vorprogrammiert, da gibt es immer noch genug Punkte, die einen nerven können. Das ist mir gekommen, weil ich eine Bekannte habe, die ultravegan ist und an allem, was ich tue, was auszusetzen hat^^ nicht fair gehandelte Kleidung, in Restaurants essen, die auch Fleisch anbieten, alte Lederschuhe tragen, Dinge mit Palmöl, Dinge, die nicht aus dem Bioladen sind... alles nicht vegan genug^^

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Rudolfo
30.12.2016
Zitat pummelchen:
Respekt und gegenseitige Rücksichtnahme ist denke ich in einer veganen Beziehung nicht vorprogrammiert, da gibt es immer noch genug Punkte, die einen nerven können. Das ist mir gekommen, weil ich eine Bekannte habe, die ultravegan ist und an allem, was ich tue, was auszusetzen hat^^ nicht fair gehandelte Kleidung, in Restaurants essen, die auch Fleisch anbieten, alte Lederschuhe tragen, Dinge mit Palmöl, Dinge, die nicht aus dem Bioladen sind... alles nicht vegan genug^^


Hier sprechen wir von zwei verschiedenen "Welten".
Bewusstseinsebene V: Die Menschen leben so gut es geht vegan und vermeiden zukünftiges Tierleid. Ob ich nun Kleidungsstücke aus meiner omnivoren Vergangenheit trage oder nicht ist lediglich eine Feinabstimmung, da dies kein neues Tierleid verursacht. Fragestellungen wie Palmöl, fairer Handel möchte ich nicht als veganes Ziel verstanden wissen - das sind durchaus wichtige jedoch andere Themenbereiche.
Bewusstseinsebene O: Den Menschen ist bekannt, dass der Fleischverzehr, die Milch- und Eierindustrie zu Lasten der Tiere und letztendlich auch zu Lasten des Menschen und der Natur geht - es ist ihm schlichtweg egal oder er verdrängt die Wahrheit, die heute JEDER weiss :wtf:

Mein Problem als bekennender Veganer ist jedoch, wenn mein Gegenüber (Partner, Kind, Freunde, egal wer) trotz der bekannten Argumente weiterhin nach Fleisch verlangt, dies evtl. sogar in verletzender Weise kommuniziert. Hier sind wir wieder beim Thema Respekt - Respekt vor dem Menschen gegenüber, Respekt vor der Schöpfung und damit auch Respekt vor sich selber.


Nach meiner persönlichen Einschätzung kann eine Beziehung zwischen einem Omnivoren und einem Vetegarier oder Veganer wegen der fehlenden Übereinstimmung wesentlicher Lebensfragen nicht die gleiche Ebene erreichen wie eine Beziehung zwischen zwei Veganern. Es müssen hier zu viele Kompromisse gemacht werden - auch bei Punkten, die mein Weltbild ausmachen. Wie gesagt... meine persönliche Einzelmeinung. :!:

1x bearbeitet

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1.266 PostsweiblichS' LändleLevel 2
30.12.2016
Da sind wir aber denke ich auch beim Problem, was für jeden denn nun vegan ist. Besagter Mensch argumentiert eben damit, dass durch Palmöl so viel Regenwald abgeholzt wird, dass dadurch Tiere sterben, die auch vermeidbar sind. Daher sind auch Produkte, die nur indirekt Tiere töten, ebenfalls nicht vegan. Oder die Frage nach Säften: manche kaufen ja einfach Saft, da vegan, andere achten darauf, ob betreffender Saft auch nicht mit Gelatine geklärt wurde.
Ich sage ja nicht, dass es nicht auf anderen Ebenen sinnvoller wäre, eine vegane Beziehung zu führen, aber alleine, dass der andere Veganer ist, verhindert vegan-bezogene Streitigkeiten nicht. Hier im Forum merken wir ja auch oft, dass wir sehr oft stark auseinandergehen in dem, was für uns akzeptabel und vegan ist und was nicht.

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leajetsia
30.12.2016
Zitat Nozomi:
Außerdem möchte ich auch meine Kinder vegan ernähren - würde das ein Fleischesser zulassen?


Dies ist für mich tatsächlich auch die größte Herausforderung.
Eine Person, die über die Produktion von tierischen Produkten informiert ist und dennoch diese Produkte verzehrt, widerspricht damit meines Verständnisses von Gerechtigkeit und Liebe.


In meinem weiteren Leben möchte ich die Ausbeutung der Tiere nicht unterstützen. Würde ich mit einem omnivoren Partner zusammenleben, könnte ich nicht guten Gewissens sagen, etwas dagegen getan zu haben. Natürlich geht es nicht darum, radikal gegen Menschen vorzugehen, die tierische Produkte verzehren, sondern vielmehr geht es um eine Lebenseinstellung und ein, für mich, anderes Verständnis von Moral.


Ich würde den Kontakt zu meinen fleischessenden Freunden niemals abbrechen, aber würde ich tatsächlich einen lieben können?
Für mich ist es moralisch nicht vertretbar, tierische Produkte zu essen. Unwissenheit schützt, aber gerade wer informiert ist und es dennoch tut, befindet sich auf einer ganz anderen Wellenlänge.


Ich denke also, dass ich mich dauerhaft nicht mit einem omnivoren arrangieren könnte. Schon garnicht, wenn kein Verständnis und keine Unterstützung von seiner Seite käme.
Und gerade in der Erziehungsfrage der Kinder würden große Probleme auftreten. Denn eine omnivore oder vegetarische Ernährung käme für mich niemals in Frage.



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