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Aus Früchte gemachte Getränke weniger "gesund" als die ganze Frucht?

Erstellt 04.05.2022, von Zilla. Kategorie: Allgemein vegan. 22 Antworten.

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Aus Früchte gemachte Getränke weniger "gesund" als die ganze Frucht?
04.05.2022
Warum sind nach Angaben gewisser Personen zu einem Getränk gemixte Früchte zu trinken weniger "gesund" bzw. vorteilhaft für eine "gesunde" Ernährung als die Früchte im von der Natur gegeben Zustand, also ganz, zu essen?

Z.B. Apfelsinen nach entfernen der Schale zu essen verglichen mit dem Getränk, das aus den selben Apfelsinen gemacht würde.

Benutzerbild von Smaragdgruen
vegan1.642 PostsmännlichNähe TrierLevel 4Supporter
04.05.2022
Weil als Saft die konzentrierte Flüssigkeit der Frucht mit dem dann auch hoch konzentrierten Zucker ist, ohne die festen gesunden Bestandteile. Beispiel: für einen Liter O-Saft braucht man 6 bis 8 Orangen, niemand käme auf die Idee 6 oder 8 Orangen auf einmal zu essen. Ähnlich ist das bei anderen Säften.

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Themen-Starter112 PostsLevel 2
04.05.2022
Weil als Saft die konzentrierte Flüssigkeit der Frucht mit dem dann auch hoch konzentrierten Zucker ist, ohne die festen gesunden Bestandteile.

Das heißt, äße man die 6 - 8 Apfelsinen ganz normal, wäre das "gesünder", weil sie eben die festen, gesunden Bestandteile enthielte, aber hinsichtlich des Zuckers (wegen der Menge oder wegen der Art?) eben so "ungesund" wie das Getränk zu trinken?

Hätte dann der aufgenommen Zucker bei 6 - 8 gegessenen Apfelsinen oder bei der Aufnahme ihrer entsprechenden Menge als Flüssigkeit, also ca. 1 L, aus den selben Apfelsinen die gleichen Auswirkungen / Nachteile wie Haushaltszucker?

Würde man die Apfelsinen also mixen und ALLE (außer der Schale natürlich) Bestandteile zu sich nehmen, nicht nur die Flüssigkeit, wäre das genau so "gesund" oder "ungesund" oder nachteilig / vorteilig wie wenn man die ganzen Apfesinen äße? Man könnte aus Äpfel ja Apfelmus machen, einfach durch mixen, das wäre dann also (entsprechend dem Beispiel mit den Apfelsinen) genau so "gesund" wie die Äpfel als Ganzes, also unzerkleinert, zu essen?


Benutzerbild von Sunjo
vegan2.847 PostsweiblichLinzLevel 4Supporter
04.05.2022
Zitat Zilla:

Das heißt, äße man die 6 - 8 Apfelsinen ganz normal, wäre das "gesünder", weil sie eben die festen, gesunden Bestandteile enthielte, aber hinsichtlich des Zuckers (wegen der Menge oder wegen der Art?) eben so "ungesund" wie das Getränk zu trinken?
Hätte dann der aufgenommen Zucker bei 6 - 8 gegessenen Apfelsinen oder bei der Aufnahme ihrer entsprechenden Menge als Flüssigkeit, also ca. 1 L, aus den selben Apfelsinen die gleichen Auswirkungen / Nachteile wie Haushaltszucker?

Was den reinen Zucker angeht sind die Nachteile auf jeden Fall ähnlich. Der Vorteil beim Verzehr der ganzen Frucht besteht also tatsächlich darin, dass man die natürliche Regulierung der Kalorienaufnahme durch Sättigung anders als bei Saft nicht austrickst und dass man außerdem durch das Kauen die verdauungsfördernden Enzyme im Speichel nutzt.
Chemisch handelt es sich bei Haushaltszucker um Saccharose (Zweifachzucker, je ein Molekül Fructose und Glucose), der Zucker in Früchten besteht aus Fructose, Glucose (beides Einfachzucker) und ebenfalls Saccharose. Also alles kurzkettige Kohlenhydrate, deren Energie schnell ins Blut geht, aber die auch zu starken Schwankungen des Blutzuckerspiegels führen können.
Zitat Zilla:

Würde man die Apfelsinen also mixen und ALLE (außer der Schale natürlich) Bestandteile zu sich nehmen, nicht nur die Flüssigkeit, wäre das genau so "gesund" oder "ungesund" oder nachteilig / vorteilig wie wenn man die ganzen Apfesinen äße? Man könnte aus Äpfel ja Apfelmus machen, einfach durch mixen, das wäre dann also (entsprechend dem Beispiel mit den Apfelsinen) genau so "gesund" wie die Äpfel als Ganzes, also unzerkleinert, zu essen?

Pürierte Früchte und unzerkleinerte Früchte haben die selben Inhaltsstoffe. Der einzige Unterschied wäre hier wieder das Kauen (Einspeicheln), was bei bereits pürierten Lebensmitteln vermutlich grundsätzlich etwas zu kurz kommt. Auch beim Verzehr von Smoothies und ähnlichen wird daher "Kauen" statt "Trinken" empfohlen.

Weil ich nicht weiß, worauf du mit deinen Fragen hinauswillst, mal ein paar weitere Gedanken:
Zum Thema Obstverzehr: am besten unverarbeitet, am zweitbesten püriert. Gefilterte Säfte lieber meiden. Grundsätzlich ist Obst wichtig wegen der Vitamine, aber zuviel ist nicht gut, wegen des Zuckers. Zwecks Vermeidung von Zucker ganz auf Obst zu verzichten und die Vitamine nur mittels Supplementen aufzunehmen ist auch nicht sinnvoll, da Ernährung mit unheimlich vielen Wechselwirkungen verbunden ist und reine Supplemente vom Körper manchmal gar nicht verwertet werden. Wenn es mit Obst Probleme gibt (z.B. wegen Fructoseintoleranz) sollte man sich gründlich über Alternativen informieren (Ernährungsspezialisten oder Fachbücher).

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Themen-Starter112 PostsLevel 2
04.05.2022
Weil ich nicht weiß, worauf du mit deinen Fragen hinauswillst, mal ein paar weitere Gedanken:

Ich will versuchen, zu erfahren, wie man Obst am besten zu sich nimmt, dass es möglichst optimal für eine "gesunde" Ernährung geeignet wäre bzw. wie ich Obst vielleicht eher nicht verwenden sollte hinsichtlich einer "gesunden" Ernährung. Und auch, in wie fern man Obst zum Süßen nehmen kann, etwa für Kuchen, Müsli, für alles, was man normalerweise eben mit Haushaltszucker süßen würde.

Man kann wohl davon ausgehen, dass, wenn man Obst so äße wie es die Natur einen böte (das gilt bestimmt allgemein bzw. grundsätzlich für alle Naturprukte oder viele), etwa es zu pflücken und unmittelbar danach zu essen, es am "gesündesten" wäre.

Kann man vielleicht sagen, solange der Zucker in der Form wie er von der Natur kommt gegessen wird, also mit der ganzen Frucht (oder wohl auch dem ganzen Gemüse), wirkt er nicht negativ, gar positiv bzw. tut es die ganze Frucht (jedenfalls wenn man eine gewisse Grenze des Verzehrs an Obst nicht überschreiten würde)? Wird der Zucker aus der Frucht extrahiert bzw. gelöst, etwa zu einem Saft, wirkt kriegt er gewisse Nachteile hinsichtlich einer "guten" Ernährung bzw. vielleicht sogar die gleichen (negativen) Eigenschaften wie Haushaltszucker., falls einzig der Zucker übrigbliebe.


Läßt sich aus dem Gesagten zu pürriertem Obst folgern, dass etwa pürrierte Datteln oder Dattelpaste zum Süßen (etwa für Kuchen, Müsli) ohne Nachteile (entsprechend einem pürriertem und gekautem Obst) verwendet werden können, da ja die gesamte Dattel gegessen wird und sogar auch gekaut wird (mit dem Kuchen, Müsli etc.) anders als bei z.B. Smoothies (wenn man sie nicht oder nur wenig kaut)?

Obstsalat, also Salat aus in mundgerecht zerkleinerten Stücken verschiedener Früchte bestehend, düfte, vermute ich, dem nach auch noch (fast) so gut sein wie jeweils die ganze Frucht zu essen (vielleicht abgesehen davon, dass nach dem Zerkleinern in Abhängigkeit von der danach vergehenden Zeit mehr Nährstoffe entweichen wegen der "Beschädigungen", schätze ich, als bei der ganzen gebliebenen Frucht).

Gefilterte Säfte lieber meiden.

Gefilterte Säftie wäre in diesem Beispiel die reine Flüssigkeit der 6 - 8 Apfelsinen, die gepresst / ausgerückt worden wären oder gemixt (und dann nur die Flüssigeit entnommen)?

Kann man auch sagen, der Unterschied zwischen Haushaltszucker und dem Zucker in Früchten, Gemüse, ist gar nicht so groß (nicht nur chemisch offenbar), auch hinsichtlich der Auswirkungen auf den Menschen (anders als wohl viele glauben, ich auch - etwa Industriezucker ist ungesund, "natrlicher" Zucker aus Obst / Gemüse nicht)? Vor allem dann nicht, wenn der Zucker anders aufgenommen wird, als er von der Natur kommt? Es geht also bei natürlichem Zucker, wenn man eine "gesunde" Ernährung haben wollte, darum, in welchem Zusammenhang / welcher Form man ihn aufnimmt und natürlich auch um die Menge, obwohl man vielleicht glauben könnte, nur weil er aus der Natur käme, wäre er immer "gesund" bzw. nicht "ungesund".

Gilt das, was hier für Obst gilt, insgesamt auch für Gemüse?

1x bearbeitet

Benutzerbild von Sunjo
vegan2.847 PostsweiblichLinzLevel 4Supporter
04.05.2022
Auch für Gemüse gilt: lieber das Gemüse im Ganzen als nur den ausgepressten oder gefilterten Saft.

Die Menge macht das Gift, Zucker ist nicht grundsätzlich schädlich, auch gesunde Vollkornprodukte (langkettige Kohlenhydrate) werden letzendlich in kurzkettige Kohlenhydrate (Zucker) aufgespalten.

Ich persönlich halte Süßspeisen (Kuchen) mit "natürlichem" Zucker anstelle von Haushaltszucker für eine Mogelpackung bzw. Selbstbetrug. Wenn es von der restlichen Ernährung her passt (Gesamtkalorien, Gesamtnährstoffe), ist aber gegen ein Stück Kuchen trotzdem nichts einzuwenden, egal ob mit Haushaltszucker oder Dattelpaste oder anderen Süßungsalternativen.

Dass alles naturbelassen am gesündesten ist, kann man so pauschal auch nicht sagen, manche Lebensmittel werden durch die Verarbeitung überhaupt erst genießbar/bekömmlich.

Wenn man sich zu sehr auf kleinste (eher nebensächliche) Nuancen konzentriert, verliert man vielleicht den Blick fürs Wesentliche, macht sich die gesunde und ausgewogene Ernährung unnötig schwer, läuft eventuell sogar Gefahr eine Essstörung zu entwickeln.


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Themen-Starter112 PostsLevel 2
04.05.2022
Ich persönlich halte Süßspeisen (Kuchen) mit "natürlichem" Zucker anstelle von Haushaltszucker für eine Mogelpackung bzw. Selbstbetrug.

Weshalb?

Benutzerbild von Sunjo
vegan2.847 PostsweiblichLinzLevel 4Supporter
04.05.2022
Weil es bezüglich des Zuckers keinen relevanten Unterschied macht. Das hattest du weiter oben ja so ähnlich auch schon selbst zusammengefasst, deswegen dachte ich, ich kann mir die weitere Erklärung sparen.

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Themen-Starter112 PostsLevel 2
04.05.2022
Nein, nein, waren ja alles Fragen oder unbestätigte Vermutungen. Auch sagte ich, glaube ich, genau das Gegenteil.

1x bearbeitet

Benutzerbild von Sunjo
vegan2.847 PostsweiblichLinzLevel 4Supporter
04.05.2022
Okay, dann nochmal kurz und knapp: Haushaltszucker ist nicht besser oder schlechter als Zucker aus Obst, wie man anhand der chemischen Zusammensetzung ja eigentlich schon supergut erkennen kann.


Ob Zucker schädlich oder nützlich ist, kann man nicht pauschal sagen, da das von vielen Dingen abhängt.

Will man Zucker reduzieren, sollte man sich nicht selbst veräppeln, indem man statt mit Haushaltszucker mit Obst süßt.

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