Zitat Brantgaard:
@saschabur Du wirkst für mich ein wenig aggressiv. ...
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Wenn ein rothaariger Mensch sich wie ein Idiot verhalten würde, würdest Du doch sicherlich nicht denken, dass alle Menschen mit dieser Haarfarbe genau so sind. Oder?
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Der Unterschied von Bio und regulärer Landwirtschaft ist doch, das Tiere weniger ausgebeutet werden. Das weniger Gülle erzeugt wird. Das weniger Antibiotika eingesetzt wird.
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Ich bezeichne Atomkraft als das größte Verbrechen der Menschheit. Zum einen die Atomwaffen, die eine große Gefahr für das menschliche überleben darstellen. ..Stell dir bitte vor wenn 20% von Deutschland dauerhaft unbewohnbar wären. ...Leukämie-Erkrankungen bei Kindern in der nähe von Atomkraftwerken scheinen erhöht zu sein. ... Und zum Schluss kommt die Endlagerfrage....Ist das verantwortbar?
Zum Ersten: Leider denken viele Menschen in Schemata wie beispielsweise Vegan=Bio=Anti-impf= ANti 5G etc etc. Ohne weitere Reflexion. Deswegen findest Du auch im Bioladen mehr "Glauben" als "Wissen", oft. Weil es eben nicht um Haarfarben geht, sondern um Gruppendenken, das leider oft zu unreflektierten Meinungen führt. übrigens arbeitet meine Ex-Frau auch in einem Bioladen und klagt täglich über den ganzen typischen Humbug, den dort viele Kunden verzapfen.
Zum Zweite: ich sage ja gerade, der Verzicht auf Antibiotika kann sogar zu erhöhtem Tierleid führen. Das heisst nicht, dass ich den systematischen Antibiotika EInsatz in der konventionellen Tierhaltung gut finde, aber der Verbot von sinnvoll eingesetzten Antibiotika im Bio führt sicherlich zu Tierleid.
Im übrigen träumen gerade Bio-Kunden noch von der "natürlichen" Landwirtschaft, wo Pferde und Ochsen als Sklaven gehalten werden und den Pflug ziehen müssen, weil das ja so schön "ursprünglich und natürlich" ist. War gerade noch Titelgeschichte der Kundenzeitschrift einer Biosupermarktkette.
Und der Biodynamische Weinanbau buddelt mit irgendwelchen WUndermitteln gefüllte Kuhhörner in einer Ecke des Rebfeldes an, weil dann ja die Ernte besser ist. Und da soll einem nicht die Hutschnur hochgehen????
Und die Biolandwirtschaft BRAUCHT mehr Gülle als die Landwirtschaft, die die "pösen" synthetischen Dünger einsetzt. Sorry, da kann man nur wütend werden.
Zum Thema Atomkraft:
Die direkten Strahlungs-Toten von Tchernobyl sind unter 100, schlimmste Statistiken gehen von ein paar Tausend aus, Spätfolgen inbegriffen.
Fukushima sind deutlich weniger, anti-Nukes zählen alle 25000 von der Flutwelle und vom Evakuierungschaos betroffenen Toten dazu, obwohl die NICHTS mit der Kernkraft zu haben.
Egal ob beide zusammen jetzt 1000 oder 10000 Strahlunsgtote verursacht haben: im Vergleich zu den geschätzten 100000 Toten jährlich, die die Erderwärmung mit sich bringt (Dürren, Kriege (Syrien(!)), spricht alles für eine Priorität "ErderwÄrmung stoppen", wenn man als Hauptziel die Verringerung der Summe des Leids menschlicher und nicht-menschlicher Tiere hat.
Den nicht-menschlichen Tieren geht es übrigens super: Wissenschaftler berichten von einer blühenden Fauna in und um Tschernobyl, und einer erstaunlichen Abwesenheit der ursprünglich gefürchteten Gen-Mutationen...
Zitat Sunjo:
Zitat saschabur:
Ich gehe auch lieber in den Bioladen als zum Edeka,
Und warum, wenn das doch alles Blödsinn ist? Vielleicht kennst du ja doch ein paar Argumente, die dafür sprechen, dass Bio in einigen Punkten besser als konventionelle Landwirtschaft ist, und in anderen Punkten zumindest nicht schlechter?
Ich gehe lieber in den Bioladen als zum Edeka, weil ich da mehr vegane Produkte finde, wie zum Biespiel meinen Sojayoghurt "Sojade", von dem ich bis zu 1,6 kg pro tag esse. Oder Sesammus ohne Zucker, haselnussmus ohne Zucker.
Dazu merke ich an, dass ich absolut keine "modernen" Früchte esse wegen zu hohem Kohlenhydrat-Gehalt , ich ernähre mich Vegan Ketogen.
Und ja, im Bioladen gibt es mehr Idealisten und Menschen, die z.B. auf Fairtrade achten. Das ist eine nettere Atmosphäre, auch wenn ich dann das Anti-Impf-Gehetze hören muss.
Es mag eine anekdotische Feststellung sein, die Werbung für esoterischen Krempel und unwisschenschaftliche Ansichten ist in meinen Augen systematisch in Biokreisen. Beim DurchbLättern der Kundenzeitschrift von Biocoop ist das ganz offensichtlich.
Zitat Sunjo:
Es ist leider so, dass in unserer Gesellschaft ungesunde Lebensmittel (Fett, Zucker) billiger sind als gesunde (Obst, Gemüse). Ich finde aber, dass es nicht Aufgabe der Landwirtschaft sein sollte, billig auf Kosten zukünftiger Generationen zu produzieren, sondern stattdessen hochwertig und nachhaltig.
Hiuer kann man lkeider keine Links verlinken. Studien haben gezeigt, dass die Leute wirklich weniger Gemüse essen, weil sie lieber Bio wollen (Glauben dass sei gesünder), sich dies überteureten Produkte aber nicht leisten können.
Und ich spreche nicht mal von den grossen Lebensmittelkonzernen, die jetzt alle auf den Bio-Zug aufspringen und sich daran dumm und dämlich verdienen.
Zitat Sunjo:
Zitat saschabur:
-Bio verbraucht mehr Land als eine vernünftige, dogmenbefreite LAndwirtschaft
Kann man so vereinfacht auch nicht sagen.
Doch, ist so. Auch dazu gibt esaussagekräftige Studien. Ist doch auch logisch: wer nicht eine optimale Ausnutzung des Landes anstrebt, verbraucht mehr Land für eine gleiche Erntemenge.
Zitat Sunjo:
Eine biovegane dogmenbefreite Landwirtschaft wäre mein Ideal. Von mir ein Ja zu Bio mit Gentechnik, selbst wenn wir da ein neues Siegel brauchen. Tatsächlich ist die völlige Ablehnung von Gentechnik für mich das einzige wirkliche Argument gegen die derzeitige Definition von "Bio"
Schön dass wir uns da einig sind. Dass ist aber in einigen Biokreisen eine Aussage, die Dich auf den Scheiterhaufen führen könnte.
Zitat Sunjo:
Zitat saschabur:
(Und unterstütze lieber Sea Shepherd, von Ex-Greenpeace Paul Watson gegründet)
Mach ich auch. Außerdem ProVeg, die Clean Air Task Force, The Good Food Institute, ein paar Baumpflanzorganisationen und den lokalen Ökoverein. Und mit ein paar Kleinstbeträgen dann noch den Graslutscher und Vegpool. Eine gute Mischung aus Effektivität und persönlichen Herzensanliegen
Super, vielen Dank, ehrlich.
Zitat Sunjo:
Zitat saschabur:
Die Abschaltung der Kernkraft VOR einer ausreichenden Abdeckung durch alternative Energieformen war ein Riesenfehler. Natürlich würden wir am liebsten 0 Kernkraft haben, aber jetzt ist Deutschland dank einer dogmatischen, politischen und glaubensbasierten Entscheidung Nummer 1 in der fossilen Treibhausgasproduktion (Kohle), bravo...
Sehr sehr traurig, aber das war Lobbypolitik. Da wurde die ganze Zeit gesagt, dass das mit den Erneuerbaren nicht klappt, und dann wurde alles dafür getan, dass das mit den Erneuerbaren nicht klappt. Hat aber mit dem Thema des Threads nicht ganz so viel zu tun, oder?
Eben doch. Ist wieder DOgma versus Wissen. Und ich kann es verstehen. Ich bin als gebürtiger Badenser auch gegen Fessenheim auf die Strasse gegangen. Vor Urzeiten. Jetzt weiss ich, dass die von Deutschland erzwungene Stilllegung von Fessenheim ökologischer Schwachsinn war. (Ich habe keine Aktien oder Job in der Atombranche, wirklich nicht!)
Zitat Sunjo:
Ich nehme an, du kennst Niko Rittenau, den Artgenossen und den Graslutscher bereits? Die sind doch angenehm wissenschaftsbasiert und anti-esoterisch, findest du nicht?
Ich kenne ihn leider nicht, ich bin mehr in internationalen Vegankreisen unterwegs, werde mich aber gerne informieren !
Zum Thema Pestizide noch: ein Beispiel ist die viszerale Furcht vor Glyphosat und/oder GMO. Ausser der getürkten Studie von Séralini (GMO+Glyphosat) gibt es keine Evidenz gegen die Aufnahme von Glyphosat oder GMO-Pflanzen innerhalb der zugelassenen Werte , die weit unter gefährlichen Werten liegen nach allem, was man weiss. Wohl aber bei den Anwendern, die ungeschützt einem leicht erhöhten Risiko unterliegen, ein Non-Hodgkin lymphoma zu bekommen. Aber das ist ein anderes Thema.
Glyphosat ist zum Beispiel weniger nachhaltig Bodenverschmutzend als das Kupfersulfat, das im Bio zugelassen ist, "weil natürlich", aber den Boden mit "natürlichen" Schwermetallen verseucht. Das zeigt den Schwachsinn.
Es kommt aber noch besser: die Leute rennen Amok gegen Glyphosat, weil die (fraglos skrupellosen) Leute in der Bayer/Monsanto-Vorstandsetage damit Profit machen können. das bedeutet aber zu vergessen, dass Glyphosat nicht mehr dem Brevet von Monsanto unterliegt (ausgelaufen), und jetzt von jedem Drittweltlkabor preisgünstig produziert werden kann.
Was passiert denn jetzt, wenn man Glyphosat verbietet (gegen das es wie gesagt keine haltbaren Argumente gibt.? ) Dann müssen die Landwirte das nÄchste Molekül kaufen, das Monsanto im Patent-köcher hat. Bingo, die reiben sich die Hände bei Bayer!